Smalltalk

Gratulation an Elisabeth Pähtz

aguirre - 09. Jan '25
Elisabeth Pähts feierte gestern ihren 40 Geburtstag, dazu herzlichen Glückwunsch.

Sie dürfte wohl eine der erfolgreichsten deutschen Schachspielerinnen sein.

Im Anschluss ein Artikel des DSB und eine Übersicht über ihre Erfolge.

schachbund.de/news/elisabeth-paehtz-wird-40-2025-soll-eine-art..
Voyaman - 10. Jan '25
Glückwunsch nachträglich an Elisabeth. Eine sehr sympathische Persönlichkeit. Ich durfte am 27.04.24 gegen sie simultan spielen 😃 svunna.de/simultanturniermit-elisabeth-paehtz-ohne-unnaer-sieg..
aguirre - 10. Jan '25
Der YouTube Beitrag ist Klasse, auch was Elisabet Päths gegen Ende des Beitrages über das lernen des "verliern könnens" sagt.
Schade das Frauenschach immer noch so Stiefmütterlich behandelt wird!
schach2018 - 10. Jan '25 Bearbeitet
Was ich an Elisabeth Pähtz schätze, ist ihr Mut, den sie 2019 bewies: Sie trat aus der Nationalmannschaft aus Unzufriedenheit über die Ungleichbehandlung der Frauen im Deutschen Schachbund zurück. Ihre Rückkehr im darauf folgenden Jahr begründete sie später mit der Verbesserung der Situation für die Frauen im Deutschen Schachbund.

Hier ein Auszug aus einem Interview
zum Punkt männliche Dominanz im Schach und die geschlechtliche Ungleichbehandllung.

Der Interviewer:
>> Es gibt zwar auch zahlreiche Frauenwettkämpfe, allerdings sind die Siegesprämien dort viel niedriger als bei Männerturnieren. Warum? Und kann man als Frau in Deutschland vom Schachspielen leben?<<

Elisabeth Pähtz
>> Siegesprämien waren auch in anderen Sportarten schon immer geringer. Dafür gibt es verschiedene Erklärungen. Im Schach ist eine, dass viel mehr Männer Schach spielen. Das ist für mich aber nicht schlüssig. Die wohl geläufigste Erklärung ist: Männer spielen stärker. Deswegen sollen sie auch besser honoriert werden. Das kann ich an dieser Stelle nicht widerlegen. Andererseits ist es dennoch der gleiche Sport. Würde man die Gehälter bei den Frauen anziehen, dann würden wahrscheinlich auch mehr Frauen Schach spielen und davon leben können. Weil es für eine Frau aber noch unglaublich schwierig ist, Profi zu sein, haben wir auch relativ wenige Frauen, die überhaupt Schach spielen.<<

Interviewer
>> In ihrem Buch ( "Wer den vorletzten Fehler macht, gewinnt") beziehen sie sich auch auf den US-Fußball. Dort erhalten die Fußballerinnen von ihrem Verband die gleichen Prämien und Bonuszahlungen wie die Männer. Wäre Equal Pay auch ein Modell für den Schachsport? <<

Elisabeth Pähtz
>>Das kann ich mir durchaus vorstellen. Ich glaube aber nicht, dass das in naher Zukunft eintreten wird. Für so einen Schritt müsste sich wohl unsere Gesellschaft insgesamt ändern. Nicht nur die deutsche, sondern die ganze Weltgesellschaft, könnte man meinen. Die »Equal Pay«-Debatte wird ja von vielen nur belächelt. Auch beim Fußball wird gesagt, eine gleiche Bezahlung sei nicht gerechtfertigt, weil die mediale Aufmerksamkeit für die Männer wesentlich höher ist. Beim Schach allerdings würde ich nicht behaupten, dass die Einschaltquoten so viel höher wären. Okay, Schach wird nicht so viel im Fernsehen übertragen, aber online gibt es durchaus sehr viele Fans, die auch bei Frauenturnieren mitfiebern. Diese Begründung funktioniert also im Schach nicht so wie beim Fußball. Es müsste also schon fairere Systeme geben, denn teilweise sind die Einnahmen der Männer ja drei- oder viermal so hoch wie die der Frauen.<<

Sie musste auch sehr lange für ihren Großmeistertitel kämpfen.

nd-aktuell.de/artikel/1167877.gleichberechtigung-im-schach-eli..
Vabanque - 10. Jan '25
Elisabeth Pähtz hat momentan eine Elo-Zahl von 2428. Gibt es ein Argument dafür, dass sie genauso viel Geld bekommen sollte wie Vincent Keymer, der eine Elo von 2733 aufzuweisen hat?
schach2018 - 10. Jan '25
Leider kann ich den Link nicht mehr finden. Sie meinte, wenn ich mich recht erinnere, dass sie wesentlich weniger verdiene als ein Mann mit ihrer Elozahl.
aguirre - 10. Jan '25
War es im Skilanglauf? Dort bekommen Männer Geld als Siegprämien und Frauen beim Sieg einen Sachpreis........

Es ist noch ein langer Weg bis zur wirklichen Gleichberechtigung
Vabanque - 10. Jan '25 Bearbeitet
>>schach2018 - vor 30 Min.
Leider kann ich den Link nicht mehr finden. Sie meinte, wenn ich mich recht erinnere, dass sie wesentlich weniger verdiene als ein Mann mit ihrer Elozahl.<<

Ich bezweifle generell, dass ein 2400er, ob Mann oder Frau, im Schach viel verdient. Diejenigen, die ich gekannt habe, konnten jedenfalls vom Schach nicht leben. Vollprofi im Schach lohnt sich finanziell wohl erst ab ca. 2600.

Es gibt momentan eine einzige Frau, die über 2600 hat, das ist (natürlich) Hou Yifan.
Frau Pähtz belegt in der Frauen-Weltrangliste aber immerhin Platz 30.
Hasenrat - 10. Jan '25
Kann man als Streamer nicht auch vom Schach leben, egal welche Wertungszahl? Man muss ja nicht gleich Nakamura heißen. Ist z. B. Sf Kugelbuch hauptberuflich Streamer? 😉
aguirre - 10. Jan '25
Kugebuch hat zumindest einen Vertrag mit chess.com, ob er davon leben kann? Offiziell studiert er und wohnt noch zu Hause... hat nach eigener Aussage aber mal gegen Jan Gustafsson gewonnen :-)
aguirre - 10. Jan '25
Elisabeth Pähtz:
Jahr Ort Ereignis
1994 Deutsche Meisterin U11
1999 Chemnitz Deutsche Meisterin
2000 Istanbul (Türkei) 2. WGM-Norm bei der Schacholympiade Frauen
2001 Potsdam Deutsche Blitzschachmeisterin
2001 Halle/Saale Deutsche Schnellschachmeisterin
2001 Warschau (Polen) 4. WGM-Norm bei der Frauen-Europameisterschaft
2001 Verleihung WGM-Titel
2002 Kreta (Griechenland) U18-Weltmeisterin
2002 Bled (Slowenien) 2. IM-Norm bei der Schacholympiade Frauen
2004 Dresden 3. IM-Norm bei der Frauen-Europameisterschaft
2004 Verleihung IM-Titel
2005 Istanbul (Türkei) U20-Weltmeisterin
2013 Berlin Deutsche Blitzschachmeisterin
2013 Gladenbach Deutsche Schnellschachmeisterin
2014 Dresden 1. Platz beim German Masters der Frauen
2016 Mamaia (Rumänien) 2. GM-Norm bei der Frauen-Europameisterschaft
2016 Gladenbach Deutsche Blitzschachmeisterin
2017 Erfurt Deutsche Blitzschachmeisterin
2017 Erfurt Deutsche Schnellschachmeisterin
2018 Tbilissi (Georgien) Schnellschach-Europameisterin
2019 Antalya (Türkei) 3. Platz Frauen-Europameisterschaft
2020 Plochingen Deutsche Schnellschachmeisterin
2021 Riga (Lettland) 2. Platz & 3. GM-Norm beim FIDE Grand Swiss der Frauen
2022 Verleihung GM-Titel
2023 Monte Carlo 3. Platz Frauen-Schnellschach-Europameisterschaft
2024 Budapest Silber Brett 2 Frauen-Schacholympiade
aguirre - 10. Jan '25
Eine beachtliche Leistung mit 40 Jahren!!!
Vabanque - 10. Jan '25
>>Hasenrat - vor 54 Min.
Kann man als Streamer nicht auch vom Schach leben, egal welche Wertungszahl?<<

Ja stimmt.
schach2018 - 10. Jan '25 Bearbeitet
Die beiden Geschwister Alexandra und Andrea Botez sind als Influencer und als Streamer reicher geworden als durch bloßes Schachspielen.

Top-Schachspieler haben noch andere Einnahmequellen: Werbung, Vorträge halten, Trainer, Sekundant, Streamer, Kommentatoren, Bücher...

@Vabanque
Die Damen in jeder Sportart bzw. in jedem Berufszweig verdienen generell schlechter als die Herren.
Diese Regelung ist auf das patriarcha- lische System in den meisten Ländern der Welt zurückzuführen.
Vabanque - 10. Jan '25
Das ist eine gewagte Behauptung. Ich warte auf die Beweise.
schach2018 - 10. Jan '25 Bearbeitet
@Vabanque
Die Diskussion hierzu sollten wir hier nicht führen. Es ist off-topic...
Wir könnten sie in der PN fortsetzen!


Elisabeth Pähtz hat sich ihren GM-Titel hart erkämpfen müssen, nicht nur auf schachlicher Ebene.

Sie ist ein Vorbild für alle deutschen Schachspielerinnen. Ferner hat sie die Courage, auch Dinge anzusprechen, die in der Schachwelt nicht immer gut laufen und für uns Außenstehende nicht sichtbar sind! Nach ihrem Austritt aus der Nationalmannschaft hat sich im Deutschen Schachbund einiges Positi- ves für die Frauen geändert. Vielleicht hat sie durch ihren Mut, offen Kritik auszuüben, auch einen kleinen Teil dazu beigetragen.
Vabanque - 10. Jan '25
>>Die Damen in jeder Sportart bzw. in jedem Berufszweig verdienen generell schlechter als die Herren.<<

Diese Behauptung mag off-topic sein, aber der Beweis ist sicher von öffentlichem Interesse und sollte daher nicht in eine PN verlagert werden, allenfalls in einen neuen Thread.
aguirre - 10. Jan '25
Zusammengenommen verdienen die Männer $20,4 Milliarden, womit ein einzelner Sportler durchschnittlich $2,8 Millionen pro Jahr verdient. Bei den Frauen beträgt die Gesamtsumme $68,6 Millionen, wodurch sie auf durchschnittlich $27855 pro Jahr kommt.18.07.2023
Quelle:
google.de/search?q=vergleich+m%C3%A4nner+frauen+verdienst+spor..
cutter - 10. Jan '25
Es mag zum Teil ein patriarchalisches Relikt sein. Ansonsten geht es schlicht um den Marktwert. Bei Männermannschaften sind die Stadien besser ausgelastet, als bei Frauenmannschaften. Dabei geht es gar nicht ums Geschlecht:
Ein Formel 1 Fahrer verdient mehr als ein Volleyballer. Ein Fußballstar verdient oft ein mehrfaches als sein Mannschaftskamerad. Unterschiede wird es weiterhin geben...
schach2018 - 10. Jan '25 Bearbeitet
>>Gleicher Beruf, weniger Geld<<

boeckler.de/de/boeckler-impuls-21959.htm

@cutter, @ Vabanque
Wir reden hier von gleichen Berufen. Dass manche Berufe/ Sportarten mehr Geld verdienen, steht außer Frage!
Hasenrat - 10. Jan '25
Chessmail braucht einen Twitchkanal - dann klappt's auch fulminanter mit der Liveschach-Lounge ... 😉
aguirre - 10. Jan '25
zum Glück gibt es hier keinen Chat sonst wäre ich jetzt gesperrt, unglaublich!!!!
Vabanque - 10. Jan '25
>>Dass manche Berufe/ Sportarten mehr Geld verdienen, steht außer Frage!<<

Vor allem ist vermutlich in fast allen anderen Sportarten mehr Geld zu machen als mit Schach!
Vabanque - 10. Jan '25
>>@cutter, @ Vabanque
Wir reden hier von gleichen Berufen.<<

Das reicht nicht. Es muss von exakt gleicher Leistung im gleichen Beruf ausgegangen werden. Diese ist natürlich in den meisten Fällen gar nicht nachzuweisen. Im Schach allerdings gibt es die Elozahl. Und im öffentlichen Dienst bekommt eine Frau doch auf einer (sagen wir) A13-Stelle genauso viel wie ein Mann?
schach2018 - 10. Jan '25
Warum sollte man Frau Pähtz nicht Glauben schenken?
Vabanque - 10. Jan '25
Warum sollte man ihr - ohne Belege - glauben?
schach2018 - 10. Jan '25
>>Equal pay im Sport<<
vereinsticket.de/neuigkeiten/equal-pay-im-sport

eine interessante Entwicklung -
leider kein Beitrag zum Schach
Vabanque - 11. Jan '25
Na, der Artikel weckt doch Hoffnung. Man scheint sich auf einem guten Weg zu befinden. Im Fußball ist wohl der Punkt, den cutter angesprochen hat, das große Hindernis.

Bei Schach wissen wir es nicht, nein.

Aber etwas, das nicht direkt mit Bezahlung zu tun hat: Über Cheating bei Top-Frauen-Turnieren habe ich noch nie etwas gelesen ... könnte das ein positiver Aspekt vom Frauenschach sein?
Vabanque - 11. Jan '25 Bearbeitet
Wie gering das Interesse am Frauenschach ist, habe ich auch neulich feststellen müssen, als ich in den Kommentierten Spielen eine Partie aus einem Frauenturnier brachte ... null Reaktion😐

Ich habe sogar schon mal an eine Reihe 'Frauenschach von einst bis heute' gedacht, habe die Idee aber hauptsächlich aus dem Grund wieder fallen lassen, weil ich da nicht mit viel Interesse rechnen konnte.
schach2018 - 11. Jan '25 Bearbeitet
Wie gering das Interesse am Frauenschach ist, zeigt sich auch in den Ausstrahlungen von WM-Spielen. Der große Sponsor chess.com überträgt und kommentiert offenbar auch nur die Partien der Männer. In den Berichten bleiben die Frauen mit nur ein paar Zeilen erwähnt.

Schachpartien der Frauen aus den großen internationalen Wettkämpfen, z.B von der letzten Rapid- und Blitz-WM 2024 in NY, wurden nicht kommentiert und analysiert.

The big Greek, Jan Gustafsson und viele andere bekannte Streamer haben bisher auch keine Frauenpartien analysiert.

In der Rapid- WM 2024 holte Humpy sich zum zweiten Mal den WM-Titel. In der Blitz-WM 2024 verteidigte Jun Wenjun erneut ihren WM-Titel. Man sagt, Jun Wenjun sei eine recht gute und starke Positionsspielerin.
In beiden WM hätte man wenigstens eine Partie von ihnen kommentieren und analysieren können.

Das ist sehr bedauerlich!
Vabanque - 11. Jan '25
Man kann Hunderte von Schachbüchern durchblättern, und findet nur im Ausnahmefall mal eine Frauenpartie. Ausnahme: Judit Polgar (die aber leider nicht mehr spielt☹).
aguirre - 11. Jan '25
letzter Beitrag:

"09.08.2024 – In seinem jüngsten Buch "Schachköniginnen" stelle Dagobert Kohlmeyer 15 herausragende Spielerinnen der Schachgeschichte in Biografien und Partien vor, angefangen von Vera Manchik bis Yifan Hou. Mit Sonja Graf, Edith Keller-Herrmann und Elisabeth Pähtz sind auch drei deutsche Weltklasse-Spielerinnen vertreten."
Auszüge:
"Die erste und einzige deutsche Großmeisterin hat das Vorwort für Dagobert Kohlmeyers Buch „Schachköniginnen“ geschrieben. Sie weist daraufhin, dass im Mittelalter, als sich das Schach in den europäischen Fürstenhäusern verbreitete, Frauen ebenso gerne und oft Schach spielten wie Männer. Dann wurde aus den Schachkünsten eine Profession. Frauen hatten aber nicht die Möglichkeiten, lange Reisen zu unternehmen oder viel Zeit für ein intensives Studium des Spiels aufzubringen. So wurde das Turnierschach immer mehr zu einer eher männlichen Domäne, erklärt Elisabeth Pähtz die Entwicklung."

"Die Schwedin Pia Cramling eiferte ihrem schachbegeisterten Bruder Dan nach und wurde so die beste westliche Schachspielerin. Während viele andere Frauen vor allem in den extra eingerichteten Frauenwettbewerben antraten, suchte Pia Cramling von Anfang an den Vergleich zu den Männern."

Dagobert Kohlmeyer: Schachköniginnen
Chaturanga 2024, 265 Seiten, Kartoniert.

28 Euro
Man muss Frauenschach auch wahrnehmen wollen!
Hasenrat - 11. Jan '25
Sonja Graf ist auch tragende Figur im Roman Die Schachspieler von Buenos Aires! 😉👍
(Vgl. den entsprechenden Thread in der Sektion Smalltalk ...)
schach2018 - 11. Jan '25
Weitaus viel mehr Popularität bzw. Aufmerksamkeit würde das Damen- schach in unserer medialen Welt gewinnen, wenn in den Live-Übertra- gungen bzw. bei den bekannnten Streamern wenigstens eine Damenpartie aus einem der vielen international bedeutenden Wettkämpfen analysiert und kommentiert werden würde!
toby84 - 11. Jan '25
Die damen spielen einfach nicht gut genug dafür, um entsprechende mediale beachtung zu erhalten. Das ist ein problem, das schon beim lernen anfängt. Jungen und mädchen mit gleicher spielstärke sollten dieselbe förderung erhalten. Es gibt schlicht keinen grund für eine geschlechtertrennung in diesem bereich. Wenn das erreicht ist, kann man erst mal sehen, wie gut frauen tatsächlich spielen können. Und dann werden wahrscheinlich auch mehr frauen schachlich aktiv.
schach2018 - 11. Jan '25
>>Die damen spielen einfach nicht gut genug dafür, um entsprechende mediale beachtung zu erhalten.<<

🤣
toby84 - 11. Jan '25
Ich finde das eher traurig als lustig.
Beste deutsche spielerin: Elisabeth pähtz aktuelle elo 2428
Bester deutscher spieler: vincent keymer aktuelle elo 2733

Das ist ein sehr erheblicher unterschied. Bei so einem spielstärkeunterschied kann man davon ausgehen, dass der stärkere spieler nahezu alle spiele gewinnt. Ich denke nicht, dass das nur an weiblicher unfähigkeit liegt.
schach2018 - 11. Jan '25 Bearbeitet
Ja, es ist traurig und bedauerlich, dass dem Damenschach keine mediale Aufmerksamkeit geschenkt wird!

Man kann die Leistung der beiden Geschlechter nicht miteinander vergleichen, solange die geschlechtliche Trennung zwischen Damen- und Herren-WM vorhanden ist. Wenn man die Damen in die Herren-WM zuließe, erst dann sind die Elowerte m.E. miteinander vergleichbar.
toby84 - 11. Jan '25
Damen sind in der "herren"-wm nicht erlaubt? Wo hast du das denn her? Das sind keine getrennten elo-zahlen.
schach2018 - 11. Jan '25 Bearbeitet
Es gibt ja Damen-WM und Herren-WM im Rapid und im Blitz. Es gibt eine männliche und eine weibliche Rangliste. Eine deutliche Trennung nach Geschlechtern liegt hier vor.

Bei diesen WMs erhalten sie doch auch Elopunkte, oder nicht?
toby84 - 11. Jan '25 Bearbeitet
Es gibt keine schach-wm der herren. Die ist offen für alle.

Ich kann mir nicht vostellen, dass das bei rapid und blitz anders ist.
schach2018 - 11. Jan '25 Bearbeitet
Blitz-WM 2024
Weltmeistertitel bei Männern: Carlsen und Nepomniachtchi
Weltmeistertitel bei Frauen: Jun Wenjun

Rapid-WM 2024
Weltmeistertitel bei Männern: Murzin
Weltmeistertitel bei Frauen: Humpy
toby84 - 11. Jan '25
Ok wenn du das sagst. Bei blitz und rapid kann man allerdings seine elo nicht verändern.
Peke - 11. Jan '25
Die sog. Herren Schachweltmeisterschaften sind de facto offene Turniere, also können dort auch Frauen starten.
Alapin2 - 11. Jan '25 Bearbeitet
Was ist das wieder für eine Diskussion !
Selbstverständlich DÜRFEN Frauen beim Schach überall mitspielen, wo sie wollen.
Das haben außer den schon oben genannten z.B. Judith Polgar,Nona Gabrindaschwili (die übrigens Netflix vor ein paar Jahren sogar verklagt hat, weil in der Serie "Damengambit" behauptet wurde, sie hätte sich vor Männerturnieren gedrückt)oder Eva Moser (leider verstorben.Vorher die Männer richtig aufgemischt)auch gemacht.
Zur WM muss man (frau) sich allerdings qualifizieren.Wenn Frauen sich das nicht antun wollen,ist das doch ihr Problem,oder?
schach2018 - 11. Jan '25 Bearbeitet
Es gibt aber eine Rapid- und Blitz-WM getrennt nach Geschlechtern! Siehe die von 2024 in NY.
Peke - 11. Jan '25
Es gibt aber eine Rapid- und Blitz-WM getrennt nach Geschlechtern! Siehe die von 2024 in NY.

Na und? Es gibt auch bei der WM nach klassischer Bedenkzeit eine Frauen WM und eine Herren WM. Deshalb dürfen Frauen aber trotzdem am WM- Zyklus für Herren teilnehmen, sofern sie dies wünschen und sich entspr. qualifiziieren. Darüber muss man auch nicht groß diskutieren, das ist recht einfach zu recherchieren, wenn man daran interessiert ist. Ich bin sicher, du schaffst das auch.
Alapin2 - 11. Jan '25 Bearbeitet
Schach2018:Na,sicher ! Es gibt auch Jugend-,Studenten-,U-18 usw.Turniere.
Ich würde inzwischen auch lieber in Rentnerturnieren ( euphemistisch "Seniorenmeisterschaften"genannt)"mitspielen" wollen, als mich nur von jungen,fixen Blitzspezialisten schlachten zu lassen.Das scheinen dann wohl eher Männer zu sein.
P.S.: Denke,wenn Frauen bei normalen Turnieren ausgeschlossen würden, hätte es schon längst einen Aufschrei und Klagen (vor Gericht)gegeben.
schach2018 - 11. Jan '25 Bearbeitet
Es geht doch um mediale Aufmerksamkeit für das Frauenschach!

Es gab keine Analysen, keine Ausstrahlung von Partien, an denen die Frauen teilnahmen.

Die Siegerinnen wurden nur erwähnt.

Nachtrag:
In dem obigen Interview mit Elisabeth Pähtz wurde dieses Kriterium genannt, weshalb Frauen eine geringe Siegesprämie bekämen.
Peke - 11. Jan '25
Oben hast du noch anders argumentiert. Jetzt, wo du merkst, dass deine Behauptung nicht haltbar ist, geht es plötzlich wieder um anderes.

Im übrigen wurden bei den Live Übertragungen im Internet entgegen deiner Behauptung auch Frauenpartien übertragen und kommentiert.
toby84 - 11. Jan '25
Weil das ein deutlich schwächeres turnier ist. Weil die frauen deutlich schwächer spielen als die männer und deshalb ein gesondertes turnier nur für sich brauchen. Das mag ein teufelskreis sein, aber das ändert doch nichts daran, dass die frauen nicht stark genug spielen, um im "männer"-turnier mitspielen zu können.
schach2018 - 11. Jan '25 Bearbeitet
@ Peke
Das eine schließt das andere doch nicht aus, oder?

Dann zeigt sie mir mal!
Ich habe die kommentierten Blitzpartien und Rapidpartien aus der WM 2024 auf YT nicht gefunden!
Alapin2 - 11. Jan '25
" Donna Quichotte" ist wieder unterwegs...😀
schach2018 - 11. Jan '25
@Alapin2
🤣
Peke - 11. Jan '25
Ich habe mir die Übertragungen teilweise angeschaut und weiß deshalb, von was ich rede. Die Mühe, die Clips zu suchen, musst du dir schon selbst machen
schach2018 - 11. Jan '25
@Peke
Wo hast du sie angeschaut?

Ich habe die Damen-Blitz- WM und Damen-Rapid-WM mit Hilfe der Suchfunktion auf YT nichts gefunden. The big Greek, Jan Gustafsson und andere Streamer analysieren und kommentieren keine Damenpartien.
Peke - 11. Jan '25 Bearbeitet
Ich habe mir meistens die Live Übertragungen mit David Howell und Ivanka Houska angeschaut, ab und zu auch bei anderen rein geschnuppert.
Verwechslung: GM Maurice Ashley war ein Kommentator, mit noch einem GM, dessen Name mir entfallen ist
schach2018 - 11. Jan '25
also keine reine Damenpartie
toby84 - 11. Jan '25
"also keine reine Damenpartie"

Wo hast du denn das jetzt wieder rausgelesen?
schach2018 - 11. Jan '25 Bearbeitet
Peke
" Live Übertragungen mit David Howell und Ivanka Housk"

Frage @Peke
War das eine WM-Partie?
toby84 - 11. Jan '25
Das sind offensichtlich die kommentatoren?
Peke - 11. Jan '25
Lies bitte meinen obigen berichtigten Beitrag.
Was verstehst du denn unter " keine reine Damenpartie"? Ist das eine Partie Frau gegen Mann? Ich bin etwas irritiert
Alapin2 - 11. Jan '25 Bearbeitet
Schach2018 :...nee,wohl eher 3. Liga in Bogenhausen,oder wie ?...
Mir reicht der Quatsch hier jetzt !!!🥸
schach2018 - 11. Jan '25
Peke
Oh, hab es missverstanden. Sorry!
Vabanque - 11. Jan '25
Frauen durften schon seit jeher an 'Männer'turnieren teilnehmen, aber nicht umgekehrt.

Die speziellen Frauenturniere haben immer einen ca. um 200 Elo schwächeren Eloschnitt als die entsprechenden Männerturniere. Ob die Frauen höhere Elozahlen hätten, wenn sie mehr an 'Herren'turnieren teilnehmen würden, bleibt bloße Spekulation. Viele machen es ja zumindest ab und zu, aber verbessern damit ihre Elozahl offenbar auch nicht.

Dass die Frauen-WM ein um 200 Elo schwächeres Turnier ist, heißt aber nicht automatisch, dass die Partien uninteressanter sind. Wir durchschnittlichen Schach-Enthusiasten merken den Unterschied zwischen 2700 und 2500 doch wahrscheinlich überhaupt nicht. Die Top-Frauen spielen immer noch um so viel stärker als wir selbst, dass deren Partien für uns sicher genauso interessant und lehrreich sein können.

Insofern zeigt sich in der mangelnden medialen Beachtung schon eine gewisse Überheblichkeit, und zwar zum großen Teil eine Überheblichkeit von Leuten, die gar keinen Grund dafür haben. Wenn Leute wie Carlsen, Nepo, Ding, Gukesh sagen, dass sie sich nicht für Frauenturniere interessieren, weil die Spielerinnen 'zu schwach' sind, dann ist das aus deren Sicht (denn sie spielen ja tatsächlich noch einmal deutlich stärker) durchaus ein gutes Argument. Aber aus der Sicht des gewöhnlichen Schach-Interessierten besteht dieses Argument eben nicht, denn für uns macht es wohl keinen Unterschied, ob wir eine Partie zwischen 2700ern oder eine zwischen 2500ern betrachten.
toby84 - 11. Jan '25
Ganz klar. Aber man will halt gerne die allerbesten sehen, so sind menschen gestrickt. Deshalb sind einige auch unglücklich mit ding vs gukesh. Ich selbst komme da sowieso nicht mit, egal wer spielt. Aber ich bin mir sicher: wenn eine frau bei der offenen wm dabei wäre, wären die zuschauerquoten erheblich höher als bei der frauen-wm.
Vabanque - 11. Jan '25
>> Aber man will halt gerne die allerbesten sehen, so sind menschen gestrickt. Deshalb sind einige auch unglücklich mit ding vs gukesh.<<

Da darf der Vorwurf aber nicht an die beiden Spieler gerichtet werden, sondern einmal an Carlsen (der auf die Titelkämpfe aus freien Stücken verzichtet), und zum Teil auch an den Qualifikationsmodus.
Wenn Carlsen schon nicht spielen will, dann hätten diejenigen, welche unbedingt die Besten spielen sehen wollen, wohl gerne ein Duell zwischen Nr. 2 und Nr. 3 der Weltrangliste, momentan Caruana und Nakamura. Und ich muss zugeben, dass ich ein Match zwischen diesen beiden ebenfalls begrüßt hätte.
schach2018 - 11. Jan '25 Bearbeitet
@Vabanque
>>Dass die Frauen-WM ein um 200 Elo schwächeres Turnier ist, heißt aber nicht automatisch, dass die Partien uninteressanter sind. Wir durchschnittlichen Schach-Enthusiasten merken den Unterschied zwischen 2700 und 2500 doch wahrscheinlich überhaupt nicht. Die Top-Frauen spielen immer noch um so viel stärker als wir selbst, dass deren Partien für uns sicher genauso interessant und lehrreich sein können.

Insofern zeigt sich in der mangelnden medialen Beachtung schon eine gewisse Überheblichkeit, und zwar zum großen Teil eine Überheblichkeit von Leuten, die gar keinen Grund dafür haben. Wenn Leute wie Carlsen, Nepo, Ding, Gukesh sagen, dass sie sich nicht für Frauenturniere interessieren, weil die Spielerinnen 'zu schwach' sind, dann ist das aus deren Sicht (denn sie spielen ja tatsächlich noch einmal deutlich stärker) durchaus ein gutes Argument. Aber aus der Sicht des gewöhnlichen Schach-Interessierten besteht dieses Argument eben nicht, denn für uns macht es wohl keinen Unterschied, ob wir eine Partie zwischen 2700ern oder eine zwischen 2500ern betrachten.
<<
👍

@toby84
Es geht nicht nur um die WM, wo die Frauen nicht unter die Top-Ten kommen.

Es geht allgemein zum einen um die Übetragung von Live-Damenpartien!

Ich frage mich zum anderen die ganze Zeit, warum die besagten bekannten Streamer, die auf YT landen, keine Frauenpartien analysieren.

Es würde dem Damenschach sichtlich guttun, wenn sie medial mehr Aufmerk-samkeit bekämen.

PS: The big Greek hat einmal verraten, dass er auch eine Damengruppe bei den Turnieren betreut.
Vabanque - 11. Jan '25
>>Ich frage mich zum anderen die ganze Zeit, warum die besagten Streamer, die auf YT landen, keine Frauenpartien analysieren.<<

Das ist allerdings schon auffallend.

Wie schon geschrieben, hatte ich ja schon mehrfach den Plan, Frauenpartien in den Kommentierten Spielen zu zeigen, habe aber davon wieder Abstand genommen, weil ich da nicht mit Resonanz rechnen kann.
Vabanque - 11. Jan '25
In den 'Kommentierten Spielen' befinden sich momentan diese beiden Partien aus reinen Frauenturnieren:

/forum/thread.html?key=d6255c8f315445f6

/forum/thread.html?key=FLP1lCz9vYwb

Darüber hinaus sind weitere Partien von Judit Polgar aus 'Herren'turnieren vorhanden.
Vabanque - 12. Jan '25 Bearbeitet
Und als Aufgabe ist nun eine Partie der Frauenweltmeisterin von 2010-2017 (mit Unterbrechungen) Hou Yifan vorhanden:
/forum/thread.html?key=eRCuqw6lPt1B&sv=5
Ähnlich wie Carlsen bei den Männern, beteiligt sich Hou seit 2017 nicht mehr am WM-Zyklus (wegen des Austragungsmodus), sie ist aber nach wie vor die unangefochtene Nr. 1 in der Weltrangliste der Damen. Auch dort besteht also das Problem, dass die unleugbar beste Spielerin aus den Titelkämpfen ausgestiegen ist (was die WM der Damen sicherlich nicht publikumswirksamer macht).
Hou beteiligt sich viel an 'Herren'turnieren und hat da schon einige 'Skalps' von Top-Spielern in ihrer Sammlung, u.a. einen sensationellen Sieg gegen Caruana (2017). Also eine Schachfrau, die sogar von den allerbesten Herren gefürchtet werden muss, wenn sie auch nicht ganz die Stärke von Judit Polgar hat, die ja sogar mal in den Top 10 der Herren war, sich leider aber bereits 2014, im Alter von nur 38 Jahren, völlig vom Schach zurückgezogen hat.
Schach scheint für Frauen tatsächlich nicht so sehr die 'Lebensaufgabe' zu sein wie für Männer.