Schachaufgaben

Aus Partien 46: Noch ein 'David gegen Goliath'

Vabanque - 01. Jul '25
Eine weitere kuriose Partie aus dem Turnier von 1979, in dem Harald Lieb Boris Spassky besiegte:
/forum/thread/R7KNDaSSVCHM?sv=10

Der leider früh verstorbene Peter Dankert (1953-2004) kam bei diesem Turnier auf den letzten Platz; er gewann nur eine einzige Partie, aber ausgerechnet gegen GM Wolfgang Unzicker, der sich infolge dieses Debakels mit einem Mittelplatz begnügen musste (6,5 aus 13).

4rrk1/1p3pp1/4p3/pPPpP1q1/3Pn2p/2NQPR1P/6PK/6R1 b - - 4 30

Unzicker hatte mit Weiß gerade den durchaus plausiblen Zug Se2-c3 gespielt, um den schwarzen Se4 zu 'befragen'.

Aber das verlor sofort. Warum?

Schwarz am Zug setzt Matt oder gewinnt entscheidendes Material.

Lösungen wie immer bitte nur per PN an mich!
Vabanque - 01. Jul '25
toby84 und cutter👍👍
Alapin2 - 01. Jul '25
Wenn mein Gedächtnis nicht trügt, hatte Peter Dankert in dem Turnier noch ein Remis (Henning-Schara-Gambit)gegen Hort zu Buche stehen.
Toller Typ,Super Kumpel,Klasse-Spieler !
Vabanque - 01. Jul '25
@Alapin2: Das Remis von Dankert gegen Hort, das du meinst, war 1982 in der Bundesliga.
Vabanque - 01. Jul '25
Tschechov👍
Alapin2 - 01. Jul '25
Vabanque : Hatte ich auch gerade als "falsch" nachgeprüft.🥸🙄
Alapin2 - 01. Jul '25
...die Sache mit dem Sport...hier schonmal gebracht, daher die Kurzfassung :
Bundestreffen der "Deutschen Sportjugend". Uns Schachspielern, damals als "Sportler" leicht belächelt, wurde die Gelegenheit gegeben, das Sportabzeichen zu machen.
Peter und ich trauten uns.
Am Anfang ging alles gut.Dann latschte Peter leider beim Kugelstossen 3 mal auf die Kreisbegrenzung.Ich,aktiver Leichtathlet,entwickelte daraufhin einen übertriebenen Ehrgeiz und.....trat 3 mal beim Weitsprung über.
Tjaaa,Schachspieler eben, hieß es.🤣
Jedenfalls hielt die Hamburger Schachmannschaft (Dankert Brett 1)sich mit dem Sieg im Länderpokal schadlos.Erinnere mich noch an Wockenfuss,Podzielny,A.Nickel
und H.Bastian als Mitglieder der anderen Teams.
Vabanque - 01. Jul '25 Bearbeitet
>>Dann latschte Peter leider beim Kugelstossen 3 mal auf die Kreisbegrenzung.Ich,aktiver Leichtathlet,entwickelte daraufhin einen übertriebenen Ehrgeiz und.....trat 3 mal beim Weitsprung über.
Tjaaa,Schachspieler eben, hieß es.🤣<<

Na, dann hätten ja umgekehrt mal die erfolgreichen Kugelstoßer und Weitspringer im Schach gegen euch antreten sollen ... was da wohl erst für 'Regelübertretungen' passiert wären?😉

Die von dir Genannten sagen mir alle was vom Namen (Nickel hauptsächlich als Fernschachspieler, Podzielny mehr als starker Blitzspieler). Einen Sieg von Herbert Bastian gegen Viktor Korchnoi (Baden-Baden 1981) hätte ich auch noch im 'Programm', ist aber eine etwas langwierige Partie, die sich zum Zeigen nicht gut eignet. Interessant aber, dass Bastian gegen Korchnois Französisch die Vorstoß-Variante wählte, die normalerweise von der Theorie nicht so gut bewertet wird, die aber nach meinen eigenen jahrzehntelangen Erfahrungen mit Französisch mit die gefährlichste und nachhaltigste ist, was mir durch H. Bastians Sieg gegen den Vizeweltmeister einmal mehr bestätigt wird.
Vabanque - 01. Jul '25
mr20👍
Alapin2 - 01. Jul '25
Muss morgen mal auf den Dachboden (bei der Hitze...auweia).
Fund (kein altes Gemälde !),vielleicht eine meiner beiden Verlustpartien gegen Peter Dankert.Damit Vabanque was zu kommentieren hat.😜🤣
Vabanque - 01. Jul '25
>>Damit Vabanque was zu kommentieren hat.😜🤣<<

Bei der Hitze?🥵

Trotzdem gerne her mit der Partie, obwohl mir eine gewonnene natürlich lieber wäre.
Alapin2 - 01. Jul '25
...Die eine ist ganz kurios :
Vorgeschichte...Mein damaliger Vereinsvorsitzender,Fernschachspieler,mit Verbindung zur SU und DDR.Sprach Russisch, bekam regelmässig die "64" zugeschickt.
Kopierte uns seine Übersetzung eines Artikels von David Bronstein.
Caro-Kann : 1)e4 c6 2)d4 d5 3) Sc3 b5!?!
Das habe ich dann einige Zeit mit Erfolg gespielt ( sogar mit Weiß :1) a4 e5 2)c3 d5
3)d4 Sc6 4) b4 mit späterem Gewinn.Der Gegner war nicht irgendein Heini,Rang 3 unserer Vereinsrangliste !)
Nach dem Verlust gegen Peter dann lieber was anderes...
P.S.:Nachdem etwas später die Mode gegen Caro-Kann 3)Sd2 wurde (nach 1) e4 c6
2)d4 d5 ),statt Sc3 ,dachte ich zuerst,es lag an der 3)...b5-Variante.
Nein : 3)...g6 mit Übergang in die "Moderne Verteidigung" ließ sich leichter mit 3) Sd2 bekämpfen !
P.P.S.: "Abgedreht" ist ja vielleicht hier auch mal interessant...?🙄
Vabanque - 02. Jul '25
Steinitz👍
Vabanque - 02. Jul '25
Langsam verliere ich den Überblick über die Löser🥴

Aber die zwischengeschalteten Anekdoten und Erinnerungen von SF Alapin sind mir natürlich trotzdem sehr willkommen👍
Vabanque - 02. Jul '25
Turbohans👍

Der Übersichtlichkeit halber hier noch einmal die bisherigen Löser:

toby, cutter, Alapin, Tschechov, mr20, Steinitz und Turbohans.

Wenn ich jemanden vergessen habe, bitte laut schreien, ungefähr so:😱
Vabanque - 02. Jul '25
>>Caro-Kann : 1)e4 c6 2)d4 d5 3) Sc3 b5!?!<<

Hab ich tatsächlich noch nie gesehen😮Scheint ja schnell wieder aus der Mode gekommen zu sein?!

>>Nein : 3)...g6 mit Übergang in die "Moderne Verteidigung" ließ sich leichter mit 3) Sd2 bekämpfen !<<

Ist denn auf 1. e4 c6 2. d5 d5 3. Sc3 g6(!!) sooo stark?
Vabanque - 02. Jul '25
>>Nach dem Verlust gegen Peter<<

... der einen 100%-Score gegen Unzicker hat ...😁

Tatsächlich kam es nach obiger Verlustpartie Unzickers nie zu einer weiteren Begegnung zwischen Dankert und Unzicker. Letzterem wurde also quasi das Recht auf Revanche verwehrt, wenn auch sicher ohne Absicht von seiten Dankert.
Tschechov - 02. Jul '25
Der Lösungsweg ist hier bei diesen Aufgaben, um auch noch meinen Senf dazu zu geben, etwas einfacher zu finden als bei "normalen" Schachaufgaben, als ja von Vabanque stets der vorhergehende (Verlust)Zug mitgeteilt wird. Daraus kann man dann schließen, welches Feld vom Verlierer nicht mehr kontrolliert wird.
Vabanque - 02. Jul '25
@Tschechov: Interessante Beobachtung, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Ich wollte eigentlich dabei bloß den Fehlzug mitteilen, der die Kombi erst ermöglicht hat.

Aber toller Hinweis von dir👍. Denn vor allem die letzten beiden Niederlagen zeigen, dass hier der GM die alte Regel außer Acht gelassen hat: 'Bevor du einen Zug ausführst, prüfe erst, welche Felder du damit aufgibst.'

Im Prinzip geht es ja bei jedem Zug um Feldkontrolle. Ich mache einen Zug, der mir Kontrolle über bestimmte Felder verschafft, aber meist auch dafür dem Gegner Kontrolle über andere Felder gibt. Und genau Letzteres wird so oft übersehen, siehe auch Teil 1 der 'Schachgedanquen' über das Restabbild. Man glaubt irgendwie immer noch, bestimmte Felder zu kontrollieren, obwohl dies nach dem Zug dann gar nicht mehr der Fall ist.
toby84 - 02. Jul '25
"als ja von Vabanque stets der vorhergehende (Verlust)Zug mitgeteilt wird. Daraus kann man dann schließen, welches Feld vom Verlierer nicht mehr kontrolliert wird."

das muss nicht notwendigerweise der fall sein. es kann auch sein, dass die drohung erst im letzten zug aufgestellt und vom gegner ignoriert wurde. hast du die bisherigen aufgaben dahingehend überprüft?
Vabanque - 02. Jul '25
Für Nr. 45 und 46 jedenfalls stimmt es😊
toby84 - 02. Jul '25
bei anderen steht der zug gar nicht dabei. vll gibst du den unbewusst immer dann an, wenn er eine kombination erst ermöglicht 😉
Vabanque - 02. Jul '25 Bearbeitet
Das hab ich auch grad festgestellt, dass zumindest bei Nr. 44, 43 und 42 der vorige Zug nicht dabei stand. Bei Nr. 41 dagegen schon.

Ich folge dabei wohl nicht wirklich einem Prinzip.

Trotzdem war Tschechovs Beobachtung allgemein schachlich wertvoll, finde ich.
Vabanque - 02. Jul '25
macmoldis👍
Alapin2 - 02. Jul '25
Vabanque : Ob 1) e4 c6 2)d4 d5 3)Sc3 g6 (!?)stark ist kann ich nicht beurteilen.🙄
...aber vielleicht Bobby Fischer,der allen Ernstes das "Eselsohr " 4) h3 als beste weiße Fortsetzung vorschlug....
Vabanque - 02. Jul '25
Und auf 3. Sd2 ist dann angeblich g6 nebst Lg7 nicht mehr so stark, weil man da den d-Bauern mit c3 stützen kann oder wie ist die Idee?!
Vabanque - 02. Jul '25
matun👍
Vabanque - 02. Jul '25
wodi👍
Vabanque - 04. Jul '25
Falls sich hier nichts mehr tut, löse ich übermorgen, 6.7., auf.
Vabanque - 06. Jul '25
SF Tschechov hatte Recht, der letzte weiße Zug Se2-c3 hat zwar den Se4 befragt, aber das Feld g3 im Stich gelassen, und die Deckung durch den Tf3 reicht nicht aus:

1... Dg3+! und nun

I 2. Txg3 fxg3+ 2. Kh1 Sf2# (wieder eine Variation des 'erstickten' Matts!)
bzw.
II 2. Kh1 (was Unzicker noch spielte) Dxf3! (stärker als Sf2+, was nur die Qualität gewinnt) mit Gewinn eines ganzen Turms, da auf 3. gxf3 Sf2+ nebst Sxd3 folgt und die wD ungedeckt ist.

Da fügten sich für Peter Dankert einige Stellungselemente glücklich (bzw. für GM Unzicker unglücklich) zusammen.

Die Frage ist natürlich hier (genau wie im vorigen Beispiel): Wie kann einem derart starken GM so ein Fehler passieren? Ist es Unterschätzung des Gegners? Ich behaupte mal, gegen einen GM-'Kollegen' wäre Unzicker der Fehler nicht unterlaufen. Aber ich kann mich natürlich täuschen. Vielleicht war er auch gestig in dem Moment durch irgendetwas abgelenkt. Hübner z.B. konnte nicht spielen, wenn Straßenlärm in den Turniersaal drang. (Botwinnik dagegen war jemand, der die Konzentration unter solchen erschwerten Bedingungen explizit trainierte.)