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Bedenkzeit abgelaufen

espargue1 - 04. Feb '15
Hallo in die Runde,

ich bin ein bissel verwirrt. Vielleicht kann mich jemand aufklären: ich habe zwei Partien gegen einen Spieler, dessen öffentliche Einladung auf 24h pro Zug begrenzt ist. Nun war seine Bedenkzeit heute morgen abgelaufen, woraufhin ich ihn via Nachricht um eine Stellungnahme bat. Doch es kam den ganzen Tag keine Antwort und nun hat er in beiden Partien wortlos Züge tätigen können - wie ist das möglich?

Beste Grüße espargue1
duennbraddel - 04. Feb '15
Hi. DIe Bedenkzeit war zwar abgelaufen, du hast aber das Spiel nicht beendet und deinen Gegner gewähren lassen, also gehts einfach weiter. In der Ansicht "Meine Spiele" sind Spiele, deren Bedenkzeiten überschritten sind in rot markiert und können dort beendet werden.
espargue1 - 04. Feb '15
Hallo duennbraddel,

das wäre dann aber eine komische Regelung. Wenn die Bedenkzeit abgelaufen ist, sollte dies auch so bleiben. Ansonsten macht eine solche Vorgabe wenig Sinn - oder warten andere Spieler wie die Spinne in ihrem Netz, dass die Partie beendet werden kann?
aguirre - 04. Feb '15
@esparque1, hat dein gegener die bedenkzeit überschritten kannst du selber entscheiden was du machst, die partie ohne wertung beenden (nicht bei turnierpartien) , die partie als gewonnen beenden oder eben warten (auch anfragen) ob dein gegener noch zieht.
In diesem letzten fall beendest du die partie nicht und gibst deinen gegner die möglichkeit zu ziehen, sich zu erklären etc und aktzeptierst eben auch das die partie weiter gespielt wird :-)

grüße und so
aguirre
crysi40 - 04. Feb '15
das nennt man kommunizieren wir spielen ja Schach und sind Harmonie Süchtig gerade hier bei chessmail.
espargue1 - 04. Feb '15
Für harmoniesüchtige gibt es den Kleintier-Streichelzoo ;)
mir sind das ehrlich gesagt ein paar zu viel Auswahlmöglichkeiten zur Abhandlung einer Zeitüberschreitung.
Ich gab meinem Gegner auch die Möglichkeit sich zu erklären mit der Bitte um Klärung der Umstände sowie dem expliziten Hinweis, wie er die Partien gern gewertet hätte..dann kommentarlos einfach weiter zu spielen ist ehrlich gesagt dann auch nicht die feine englische Art. Schach gründet nun mal auf gewissen Regeln, da sollte die Bedenkzeit-Vorgabe nicht außen vor bleiben
Turbohans - 04. Feb '15
Es kann schon mal passieren, dass man, aus irgendwelchen Gründen auch immer, seine Bedenkzeit überschreitet.Aber dann wäre es aber auch angebracht, sich zu bedanken, dass sein Gegner das Spiel in der Zwischenzeit nicht beendet hat. Einfach so weiterspielen finde ich unhöflich und ist mir auch schon wiederfahren.
duennbraddel - 04. Feb '15
Ok aber wir spielen fernschach. Du kannst die Bedenkzeitregelung ja auch analog zum Nahschach nutzen, indem du wie von aguirre beschrieben, bei Überschreitung die Partie beendest. Nachzufragen und die Partie stehen zu lassen, geht aber eben auch und das hat meiner Ansicht nach nichts mit "harmoniesüchtig" zu tun.
espargue1 - 04. Feb '15
Im konkreten Fall hätte mir die Beendigung der Partien (im Übergang zwischen Eröffnung und Mittelspiel mit jeweils leicht schlechterer Stellung für mich) einen Zuwachs von 38 Punkten gebracht. Ich bat meinen Gegner in der Nachricht auch darum die Umstände kurz zu erläutern und wie er die Partien gern gewertet hätte. Ein klarer Hinweis darauf, dass die Partien für mich beendet waren. Von daher empfand ich das kommentarlose Weiterspielen auch als ein wenig unhöflich.
duennbraddel - 04. Feb '15
Das stimmt. Ein "Danke fürs Warten" oder " Sorry musste noch ein Schaf scheren" oder "Tut mir leid, heute war Abgabetermin für meine Approbation" sowie "Entschuldigung aber Juliette Binoche kam aufn Kaffee vorbei" ist das mindeste, was ich mir in so einer Situation abringe;-)
MMBS - 04. Feb '15
@espargue1
Nun ist es so passiert und Du kannst es nicht mehr ändern. Gräme Dich nicht. Für die Zukunft musst Du für Dich entscheiden, ob Du z.B. mit einem Gegener schon häufiger gespielt hast oder Du schaust Dir mal seine Spiele an (ggf. auch die beendeten) und reagierst dann.

Ich z.B. habe bei meinen Spielen derzeit auch eine "Hängepartie", die ich zu meinen Gunsten beenden könnte. Das tue ich aber nicht, da es nicht der Art und Weise meines Gegeners entspricht so zu handeln. Ich gehe davon aus, dass mein Gegner derzeit durch gesundheitliche Probleme gehandicapt ist und nicht spielen kann.

LG
Matthias
espargue1 - 04. Feb '15
Ein wenig Etikette darf schon sein ;) ich habe mir nun auch alle Regeln hier genau durchgelesen und meine Lehren gezogen
KroMax - 04. Feb '15
@duennbraddel :-))))...endlich mal jemand, der witzig schreiben kann.
@espargue1: Das kann ich verstehen, dass man das als unhöflich empfindet. Daher habe ich gelegentlich dann beim 2. mal, wenn keine Nachricht kam, für mich mit Wertung auch abgebrochen.
Letztendlich ist aber ein Automatismus nicht so schön, denn wenn ich mit einem guten Schachfreund hier spiele und ihn auch noch persönlich kenne...da wäre es schon doof, wenn gleich automatisch abgebrochen wird, obwohl mein Kumpel das selbst gar nicht möchte, weil er ja weiß, dass ich gerade...Kaffee trinke.
Grüße
Max
Coffins - 04. Feb '15
...
Ich gab meinem Gegner auch die Möglichkeit sich zu erklären mit der Bitte um Klärung der Umstände
...
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Es ist nicht jeder online bis der Arzt kommt! Auch wenn das Flat-Online-Dasein immer verrücktere Züge annimmt, ... nicht jeder kann es sein.

Und wenn dein Gegner plötzlich unverschuldet nicht online sein kann, dann kann er dir auch keine Stellungnahme schreiben! >>> Hast du schon mal an plötzlichen Krankenhausaufenthalt gedacht? Ich glaube, einen verärgerten Schachgegner milde stimmen zu müssen und sich im Forum erklären zu müssen, wäre das letzte, was mich nach Erwachen plagen würde ...

Denk' darüber mal nach!!!
espargue1 - 04. Feb '15
Nein wie lustig..
Herr oder Frau Coffins,

und in deinem fiktiven Beispiel hat der Krankenhaus-Patient nach 10 Stunden plötzlich die Möglichkeit und den Drang einfach mal einen Schachzug zu machen? Ich hätte dann andere Probleme..und würde, wenn ich denn mal in die Versuchung komme, auch erstmal auf die Nachricht meines Gegners antworten..
btw: Mein Gegner war gestern schlicht und einfach anderweitig verhindert.
Deine Argumentation ist einfach hinfällig.
alms - 04. Feb '15
Ich verstehe nicht, wo dein Problem ist. Wie es sich mit Zeitüberschreitungen verhält, ist in den Regeln beschrieben:

/pages/rules.html

Es ist natürlich wünschenswert, dass man sich bedankt, wenn man nicht auf diese Weise "ausgedrückt" worden ist, aber erzwingen lässt sich das nicht.
aguirre - 04. Feb '15
Mücke..................Elefant.................sinnlos
elozwerg - 05. Feb '15
Hey, espargue!

Wenn Du im realen Schach eine Uhr benutzt und die eigene oder gegnerische Zeit abläuft gilt das Spiel erst als gewonnen, wenn dieses auch reklamiert wird.
Ich habe bei einem Turnier selber einmal meine Zeit auf 0 gehabt, aber meinen Gegner vor seiner Reklame matt gesetzt. Das war sein Pech.:)

Hier ist es fast genau so. Läuft Deine Zeit ab und Du ziehst, bevor Dein Gegner dies reklamiert, in dem er die Partie beendet geht es normal wieder weiter.

LG elo
espargue1 - 05. Feb '15
Vielen Dank für eure Hinweise!
Ich habe mir wie gesagt die Regeln nun auch einmal komplett zu Gemüte geführt, war ich es doch als noch relativer Neuling von einer anderen Plattform konsequenter gewöhnt mit der Bedenkzeit-Überschreitung. Des weiteren empfand ich die Nachricht an meinen Gegner als Reklamation der Zeitüberschreitung.
In Zukunft werde ich ähnliche Fälle sicher anders behandeln.
Beste Grüße espargue1
Schlafabtausch - 05. Feb '15
espa so ist das im schach, der gegner muss Gewinn bei Zeitübersdchritung "Reklamieren, automatisch endet das nicht. Hab bspw. schon blitzpartien gesehen, wo bei beiden die zeit abgelaufen war, keiner von beiden hats gemerkt, gewonnen hat dann der der als erster irgendwan ZEIT! gerufen hat!
patzer0815 - 05. Feb '15
Wenn bei beiden die Zeit gefallen ist, aber nicht mehr festzustellen ist bei wem zuerst, ist die Partie remis zu werten - unabhängig davon wer reklamiert.
Doublehunter - 06. Feb '15
Hallo Schachfreunde
Warum muss denn alles reglementiert sein? So wie es jetzt ist, finde ich keine schlechte Lösung. ES ist doch irgendwie immer noch Fernschach. Auch wenn man jetzt nicht mehr die Post benutzt, sondern das Internet.
Bei einer Bedenkzeitüberschreitung hat man die Wahl zwischen gewonnen (damit reklamierst du) oder das Spiel nicht werten, damit sagst du eindeutig, ich hab was besseres zu tun, als auf dich zu warten.
Zum Remis gehören 2 Spieler die mit einander reden/ schreiben.

Wenn mir so etwas passiert, dann sollte es im Rahmen bleiben. Ich schreibe eine Mail, um mal nachzufragen, was los ist. nach der doppelten Bedenkzeit keine Antwort, dann ohne Wertung und bestimmt nicht ohne gute Begründung nochmal spielen.
Im Turnier, gibt es eine Mail wo ich nachfrage - keine Antwort - gewertetes Spiel für mich!

Fairplay sollten wir nicht vergessen, denn keiner kann immer alles im Auge behalten und jedem kann mal was dazwischen kommen.
Darum hat man auch die Wahl, wie man damit umgeht.

Gruss Doublehunter
Schlafabtausch - 06. Feb '15
Doublehunter, was hat es mit Fairplay zu tun wenn ich gewinn auf zeit reklamiere? Das ist regelkonform, und smoit Fair. Da muss ich weder Nachfragen, noch diskutieren, noch milde walten lassen. Ich finde es immer schade, dass Karrenz zeit geben als "Fair" abgetan wird, als wäre sofortiges Gewinn auf Zeit reklamieren unfair. So wird Druck auf Spieler gemacht, die einfach nur streng nach den Regeln Schach spiele wollen.
alms - 06. Feb '15
Fairness kann auch darin bestehen, die Regeln nicht zum eigenen Vorteil auszunutzen, wenn diese einen Spielraum geben - so wie hier: man muss nicht den Gewinn reklamieren.

Wenn beim Fußball eine Mannschaft den Ball ins Aus spielt, um das Spiel zu unterbrechen, weil ein Spieler verletzt liegengeblieben ist, wäre es auch regelkonform, den folgenden Einwurf nicht zu dieser Mannschaft zurückzuwerfen, sondern den Ball zu behalten. Trotzdem wird jedes Team ausgepfiffen, das sich so verhält.
Schlafabtausch - 06. Feb '15
Du musst auch nciht die Dame nehmen, wenn der gegner sie stehen lässt. Ist doch alles quatsch, welche rPSortler verschenkt einen Punkt? Fragst du nächstemal wenn du eine figur nimmst nach warum der gegner sie stehen gelaqssen aht? Vielleicht ist er krank, wurde von seinen kindern abgelenkt, vielleich ztist die oma gesorben und er kann sich nicht konzentrieren. Fair wäre sienen gegner gewinnen zu lassen oder ihm nichts an zu tun...dann brauchst du aber garkeinenw ettkampf starten-

Ich schade Ihm ja nicht und achte Ihn auch wenn ich die Regeln mit aller Härte ausnutze. Sprich: Beim Fussball gehts demjenigen Schlechter wenn weiter gespielt wird, weil die Sanis nicht auf den Platz können. Meinem Gegner geht es aber wenn er Krank ist ncith schelchter dadurch, dass ich gewinn reklamiere.

und: Nur weil eben nichtsportler einen auspfeiffen heisst es nicht, dass derjenige unfair ist. Wenn die menschen beim Boxklampf anfängenen jemanden aus zu pfeiffen, weil sie meinen schlagen gehört sich nicht, einfach mal drüber reden, war dannn der Boxer der geschlagen hat auch unfair?
Schlafabtausch - 06. Feb '15
Ausserdem geht es nicht darum einen kleinen NAchteil den jemand zufällig erleidet wieder wett zu machen. Soll der DFB den Sieg verschenken, weil was weis ich alle gegenspieler einen MAgen Darm infekt haben (bspw. das mannschaftsessen war Salmonellen versuecht). Wird die wm dann abgesagt oder hat die verlierermannschaft dann pech geahbt? ist dann die Gewinnermannschaft schuld und unfair?
svenner - 06. Feb '15
Um mal das DFB-Beispiel aufzugreifen:

Wenn die DFB-Auswahl ein Freundschaftsspiel bestreiten soll und dann den Sieg am grünen Tisch reklamiert, weil die gegnerische Mannschaft eine Stunde im Stau stecken geblieben ist oder sich beim Mittagessen eine Lebensmittelvergiftung zugezogen hat, fände ich das schon sehr befremdlich.
alms - 06. Feb '15
Zum Glück gibt es im realen Sport nicht nur Leute wie Schlafabtausch. Natürlich warten wir beim Schach auf die gegnerische Mannschaft, wenn die im Stau stecken oder Glatteis ist. ich bin noch so erzogen worden, dass es sich nicht gehört, die Uhr anzustellen, solange der Gegner nicht am Brett ist. Beim Fußball ist es auch normal, auf die Auswärtsmannschaft zu warten, wenn der Bus kaputt gegangen ist etc.

Zum Glück gibt es auch Leute, für die Rücksichtnahme auch im Sport noch ein Wert ist. Interessanterweise wird es beim Schach um so fairer, je höherklassig man spielt.
Turbohans - 06. Feb '15
Wäre es auch "Rücksichtnahme", wenn ich den Schiedsrichter bitte, doch noch 10 Minuten nachspielen zu lassen, um der gegnerischen Mannschaft noch die Möglichkeit zu geben, das Spiel noch drehen zu können?

Halte ich mich an das Regelwerk, dann bin ich fair.
Man sollte das hier nicht mit Höflichkeit und Zuvorkommenheit im Alltag vergleichen.
Hier geht es um Sport, um Gewinnen und Verlieren. Wenn das alles nach den vorgegebenen Regeln verläuft, bedarf es eigentlich hier keiner Diskussion.
alms - 06. Feb '15
Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.

Natürlich ist nichts dagegen einzuwenden, die Regeln des Spiels einzuhalten. Der Schiedsrichter darf ein Spiel nicht "einfach so" verlängern. Wenn er es trotzdem tut, ist es ein Regelverstoß und das Gegenteil von Fairness.

Eine Zeitüberschreitung hat dagegen nicht die zwingende Folge Partieverlust. Es hängt von meiner Entscheidung ab, ob ich die ZÜ reklamiere und damit die Partie beende oder es bleiben lasse. Beides ist regelkonform. (Ein weiteres Beispiel dafür ist übrigens die dreimalige Stellungswiederholung, auch das ist nur remis, wenn es reklamiert wird.) Und weil ich da einen Entscheidungsspielraum habe, kann ich mir überlegen, nach welchen Kriterien ich ihn ausrichte. Mir persönlich sind da die Leute lieber, die lieber eine Schachpartie zu Ende spielen wollen, als ein paar Wertungspunkte einzusammeln.
MMBS - 06. Feb '15
Es ist doch auch die Frage, ob es sich um eine Partie handelt, die aus Spaß an der Freude spiele, oder ob ich ein Spiel spiele, in dem um Punkte geht.

Wenn es um Punkte geht, ist das Regelwerk ganz klar einzuhalten. Da gibt es gar kein vertun. Da kann es auch kein Abweichen aus anderen Überlegungen heraus geben.

Wenn ich aus Spaß an der Freude spiele, kann ich selbstverständlich überlegen, ob ich ein Spiel beenden möchte oder ob meinem Gegenüber die Möglichkeit geben möchte, die Partie weiter mit mir zu spielen. Wenn ich das tue, dann darf ich mich hinterher aber auch nicht beschweren, wenn diejenige/derjenige sich nicht dafür bedankt oder gar so unhöflich ist und nicht mal antwortet.

Das ist zwar alles andere als schön und gehört sich nicht aber damit muss man eben mal rechnen. Das merkt man sich und weiss das für die Zukunft bei eben jenem welchem. Aber bitte dieses Verhalten dann auch nicht gleich blind auf alle anderen übertragen. Die Mehrzahl ist hier wohl so gepohlt, dass der nötige Anstand vorhanden ist.

LG
Matthias
toby84 - 06. Feb '15
die diskussion dreht sich vor allem um zwei begriffe: regelkonformität und fairness/sportlichkeit.

regelkonform war alles, was bisher beschrieben wurde. [es ist auch recht schwierig, auf dieser plattform gegen die schachlilchen regeln zu verstoßen, da die meisten regelverstöße online einfach gar nicht möglich sind. beispiel für die seltenen ausnahmen: nutzung von schachprogrammen, wo diese nicht erlaubt sind]

fairness ist leider ein sehr subjektiver begriff, und wie man an der länge des threads schon sieht kann man darüber unendlich diskutieren. gerade deshalb finde ich, dass gelassenheit und toleranz die besten richtlinien für die eigenen verhaltensweisen sind.

wenn mal jemand nicht so reagiert wie man es von sich selbst erwarten würde oder wie man es selbst noch in der benimmschule gelernt hat: im zweifelsfall einfach ein auge zudrücken. wenn es einem wirklich zuviel wird, kann man nach dem spiel den gegner aus der liste der personen streichen, mit denen man spielt. einen grund, persönlich beleidigt zu sein, kann es meines erachtens wegen fairnessfragen niemals geben. ertappt man sich selbst dabei, dass man sich über das spielverhalten eines schachgegners ärgert, sollte man sich vielleicht zuerst selbst fragen, woran das liegen könnte.

aus langjähriger turniererfahrung kann ich sagen: die, die am lautesten beim schiedsrichter schimpfen, bekommen am ende eigentlich nie recht.

in diesem sinne: entspannte grüße an die schachgemeinde
Schlafabtausch - 09. Feb '15
Zitat Svenner: svenner - 06.02.15

"Um mal das DFB-Beispiel aufzugreifen:

Wenn die DFB-Auswahl ein Freundschaftsspiel bestreiten soll und dann den Sieg am grünen Tisch reklamiert, weil die gegnerische Mannschaft eine Stunde im Stau stecken geblieben ist oder sich beim Mittagessen eine Lebensmittelvergiftung zugezogen hat, fände ich das schon sehr befremdlich."

Wer redet von freundschaftsspielen? Das man dabei die Uhr aussen voir lässt, habe ich auch schon geschrieben. Es geht um Turnierspiele.
Schlafabtausch - 09. Feb '15
Zitat alms:

alms - 06.02.15 —

Zum Glück gibt es im realen Sport nicht nur Leute wie Schlafabtausch. Natürlich warten wir beim Schach auf die gegnerische Mannschaft, wenn die im Stau stecken oder Glatteis ist. ich bin noch so erzogen worden, dass es sich nicht gehört, die Uhr anzustellen, solange der Gegner nicht am Brett ist. Beim Fußball ist es auch normal, auf die Auswärtsmannschaft zu warten, wenn der Bus kaputt gegangen ist etc.

Zum Glück gibt es auch Leute, für die Rücksichtnahme auch im Sport noch ein Wert ist. Interessanterweise wird es beim Schach um so fairer, je höherklassig man spielt.

Nochmal: Die uhr nicht anstellen ist ja gerade unfair, das wäre nämlich ein verstoß gegen die Verbandsregeln. Wenn es um 1 1uhr losgeht geht es um 11 uhr los. Alles andere wäre eine wettbewerbsverrzuung allen anderen im turnier gegenüber. Fair ist sich an die regeln zu halten,. Wenn die besagen 11 uihr anpfiff, wäre ein warten gerade unfair, da nicht regelkonform :-)
Schlafabtausch - 09. Feb '15
Fairniss = Große Bedeutung hat die Fairness (Fair Play) im Sport. Fairness zeigt sich im Rahmen sportlicher Wettkämpfe in dem Bemühen der Sportler, die Regeln konsequent und bewusst (auch unter erschwerten Bedingungen) einzuhalten

Siehe wikipedia
Schlafabtausch - 09. Feb '15
Wie gesagt, das problem ist dass man leider erst zeitablauf reklamieren muss. Wäre mit zeitüberschreitung automatisch ende, gäbe es garkeine diskussion.

Warum ist dann derjenige, der eben gewinn reklamiert dann unfair oder moralisch fragwürdig?

Ich verbiete mir,d ass man als unsportlich etc. dargestellt wird, nur weil man die regeln konsequent einhält.

Und wie schon erwähnt: es geht natürlich nur um wettkampfpartiene. meinen Gegner ggü. milde walten zu lassen, wäre ungerecht allen anderen turnierteilnehmenr gegenüber.
Schlafabtausch - 09. Feb '15
Überschreitet mein gegner die zeit und ich lasse ihn gewähren und er gewinnt womöglich noch, ist das unfair einem anderen spieler gegenüber, der verloren hat in einer anderen aprtie, weil er die zeit eingehalten und dadurch weniger überlegt hat.
Schlafabtausch - 09. Feb '15
Interssant: Unfair ist nicht derjenige, der sich einfach mehr zeit nimmt als in den regeln vereinbart, sondern der andere, der dessen Opfer wird.
alms - 09. Feb '15
Nimm einfach mal zur Kenntnis, dass es gleichermaßen den Regeln (hier auf Chessmail genauso wie OTB nach FIDE-Regeln) entspricht, bei einer Zeitüberschreitung nicht auf Gewinn zu reklamieren. Ich verhalte mich genauso regelkonform, wenn ich hier die Partie laufen lassen und auf den nächsten Zug meines Gegners warte. Das mache ich übrigens deshalb, weil ich eine Schachpartie zu Ende spielen will, davon lernt man am meisten.
Wild - 09. Feb '15
Ich sehe das genauso. Wenn du, Schlafabtausch, auf solche Sachen unbedingten Wert legst, musst du auf einer anderen Plattform spielen. Bei chess.com wird ,so glaube ich, die Partie automatisch beendet.

Viele Grüße
Wild
macmoldis - 09. Feb '15
Wieso muss er da auf einer anderen Plattform spielen?

Ich bin auch kein Freund von Spiel beenden bei Zeitüberschreitung, weil mir ist das Spielen lieber, steh dazu ...
Es soll aber halt auch welche geben, denen das sportliche lieber ist, und dazu gehört gewinnen und verlieren, eben auch nach Zeit ... das gibt die Schachuhr, das gibt die Regel her, auch hier bei chessmail ... wozu sonst die Bedenkzeiten?

Den Streit darüber find ich überflüssig, weil jeder kann doch wie er will, es entspricht der Regel, so oder so, basta .... es ist nur 'ne Einstellungssache und da hat halt jeder seine ....
svenner - 09. Feb '15
@Schlagabtausch
Der OP bezog sich offensichtlich nicht auf ein Turnierspiel.
Ausserdem überbewertest Du die Regel wie alms bereits ausführlich beschrieben hat.
Schlafabtausch - 11. Feb '15
Nein das tue ich nicht. Wie gesagt, ohne diese Regel würde jeder schachwettkampf zu einem Wettkampf, wer kann länger sitzen bleiben verkommen. Ich bräuchte garnciht mehr ziehen, sondern müsste nur warten bis der andere entnervt nachhause fährt. Die Uhr ist Eklatant wichtig, damit überhaupt ein schachspiel möglich ist!

Übrigens: Mir ist es garnicht wichtig auf Zeit zu gewinnen, ich tu es einfach, aber wichtig ist es nicht :-)

Ich finde es wie gesagt bemerkenswert, dass ich mich als unsportlich etc. titulieren lassen muss wenn ich auf mein recht bestehe, und nicht der gegner, der tatsächlich die regeln bricht, indem er einfach ungefragt sein zeitlimit überzieht.
Schlafabtausch - 11. Feb '15
@Svenner: b ei nicht turnierspielen ist das Zeitproblem sowieso sinnlos. Warum sollte ich bei freundschaftspartien überhaupt auf Zeit reklamieren. Da bräuchte man die diskussion garnicht. Es gibt keinen grund ein freundschaftsspiel ab zu brechen.
alms - 11. Feb '15
> Ich finde es wie gesagt bemerkenswert, dass ich mich als unsportlich etc. titulieren lassen muss wenn ich auf mein recht bestehe, und nicht der gegner, der tatsächlich die regeln bricht, indem er einfach ungefragt sein zeitlimit überzieht.

Ich gebe auf, wer nicht lesen will, dem ist auch nicht zu helfen.
Kellerdrache - 12. Feb '15
Wenn man die Regeln, egal ob Nah- oder Fernschach komplett liest ist es doch nicht so kompliziert. Ist die Zeit abgelaufen kann man reklamieren. Wenn man das tut ist das vollkommen in Ordnung, schlieslich sind das die Regeln unter denen man das Spiel aufgenommen hat. Kann heißt aber nicht muss. Wenn man nicht reklamieren will ist das auch ok. Dass ist kein Regelverstoß. Keine Regel sagt schlieslich die Partie wäre automatisch verloren.
Die Handhabe des Zeitlimits gehört zu den Aufgaben beider Spieler in der Partie. Wer die Zeit überschreitet hat genauso einen Fehler gemacht wie jemand der eine Figur stehen lässt. Wer unabsichtlich versäumt zu reklamieren übrigens genauso. Beim Schach muss man halt aufpassen.
Völlig unangemessen finde ich nur wenn ein Zeitüberschreiter die Kulanz sozusagen einfordert. Man sollte immer erwarten den Regeln entsprechend behandelt zu werden, d.h. bei Zeitüberschreitung zu verlieren. Alles andere ist dann eine nette Überraschung.
Rokkur - 12. Feb '15
Wenn es nicht um´s Leben geht, kann man auch mal sich etwas Großzügigkeit gönnen. Dies ist natürlich nicht einforderbar. Aber dem Spielpartner erst einmal ein Klingelingelin zu schicken, kann nett sein. Und Partien, welche aus äußeren Gründen nicht zu beenden sind, ohne Wertung abzubrechen ist auch möglich. Mir wäre es blöd, in nicht entschiedener Stellung im Fernschach auf Zeit zu reklamieren. Legal aber irgentwie unappetitlich.
Ich hatte vor Jahren mal eine dumme Situation, in der ich dadurch irrtümlich jemanden wirklich verletzt habe. Muss nicht sein.
Aber ist legal. Muss jeder aus dem Bauch raus entscheiden.
Schlafabtausch - 12. Feb '15
Naja, aber in ordnung ist es hier eben nicht. WLiest man hier Pins durch, kommt immer durch, dass man ja unmoralisch, unfair unsporltich etc ist, wenn man gewinn auf zeit reklamiert. Und genau dagegen diskutiere ich hier an.

Übrigens: Im Nahschach erinner ich jeden Gegner genau einmal bspw. wenn er vergisst die uhr zu drücken (letzten Sonntag im Ligaspiel wieder gehabt...) vergisst er dann wieder zu drücken hat er pech gehabt, dann lass ich die uhr laufen und ziehe nicht bevor er drückt. Und reklamiere eben gewinn wenn die zeit irgendwann in der Partie um ist.

Rokkur: warum ist es unnett kein Klingelin zu schicken? Warum unappetitlich= Und warum war derjenige überhaupt verletzt? Wenn ich auf Zeit verliere gratuliere ich genauso wie jedem der mich matt setzt.
KroMax - 12. Feb '15
Hallo Schlafabtausch,
Rokkur schrieb lediglich, dass ein "Klingelin" nett sein kann, d.h. noch lange nicht, dass es "unnett" ist, kein "Klingelin" zu schicken.
Grüße
Schlafabtausch - 12. Feb '15
Ist aber doch der Umkehr schluss ;-)
KroMax - 12. Feb '15
Nein Schlafabtausch, das wäre dann ein falscher Umkehrschluss....bzw. auch Ursache für das "Aneinander vorbei reden" in diesem Thread.
Das eine ist meinetwegen der "Standard" und das andere ist..." ungewöhnlich nett "
;-)...
Wenn du also nach "Standard" spielst, heißt das nicht, dass man dich deswegen für "unnett" oder "unmoralisch" hält.
Du setzt die beiden Verhaltensweisen in Relation. Das tue ich nicht.

Wenn alms mir eine Nachricht schickt, würde ich denken: " Das ist ja nett, dass er nachfragt" und ihm natürlich auch gleich schreiben.
Wenn du keine Nachricht schickst und abbrichst, würde ich jedoch im Gegenzug nie denken: "... man ist der blöd", sondern ich würde es einfach, eben gelassen, hinnehmen, denn es ist ja regelkonform.
Grüße
Schlafabtausch - 13. Feb '15
Nein, das nicht, aber wie gesagt, lies hier die Pins, (und in der anderen Bendekzeit diskussion, irgendwer hat den thread in zwei foren aufgemacht).

Es heisst immer sowas sei unsportlich etc.

Dabei ist gerade das Reklamieren auf Zeit sportlich. Da es in einem Sport immer darum geht innerhalb eines geregelten Rahmens einen Sieg oder eine Niederlage zu erringen. Die Zeit nicht Reklamieren bzw. ohne Zeit spielen ist unsportlich.

Schach ohne Uhr ist ein nettes Spielchen und Zeitvertreib, schach mit uhr und streng (Berührt geführt regel etc...ist ja bei Freundschaftspartiene auch egal) ist Sport.

Ich finde es schade, dass viele Menschen Schach nicht als Sport ansehen. Grund ist unter anderem eben, dass zu viele menschen nur das Kaffehausschach kennen, und es wird ja hier auch als das richtige verbreitet, als sei es eben nicht nach den schach etiketten ein Spiel mit sieg ab zu brechen wenn dem Gegner die zeit abläuft. Dabei macht genau das - nämlich Züge und varianten finden unter Zeitdruck- den Unterschied zwischen freizeit schach und sportschach.
Rokkur - 14. Feb '15
Schach hat einen sportlichen Aspekt, wenn man Nahschach, besonders unter restriktivem Zeitkontingent spielt. Schach ist dann ein Hybrid aus Sport, Wissenschaft und Kunst. Im Fernschach ist der sportliche Aspekt wohl vernachlässigbar. Ich zumindest nehme bei dieser Beschäftigung mehr Kalorien zu mir als ich abbaue. Was meinem eigentlichen professionell betriebenen Sport eher wenig dienlich ist. Und der Zeitstress, unter dem man Partien spielt, welche z.B. 7 Tage pro Zug hat, ist auch nicht der Stress, dass man 7 Tage an einem Zug brütet, sondern, dass man in den 7 Tagen lange genug Muße haben muss, in privaten Stunden im Internet zu sein. Also auch nicht direkt ein sportliches Problem.
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