Schach
Roman Intermezzo von Sally Rooney
Hasenrat - 09. Okt '24
Es gibt einen neuen Roman von Sally Rooney, Intermezzo, der in nicht unwesentlichen Teilen das Thema Schach und Turniere enthalten soll. "Beziehungsschach".
Erschienen bei Claasen, 496 S.
Erschienen bei Claasen, 496 S.
Vabanque - 09. Okt '24
Bearbeitet
Bisher kannte ich bloß Mickey Rooney😉die Sally musste ich erstmal googeln.
Da fand ich dann über ihren Roman Intermezzo Folgendes, was überhaupt nicht auf Schach hinweist:
>>Rooneys Roman Intermezzo (2024) erzählt von zwei Brüdern, Peter und Ivan, die nach dem Tod ihres Vaters in eine existenzielle Krise geraten: Während Peters Liebesleben von einer Dreiecksbeziehung geprägt ist, kämpft Ivan mit seiner introvertierten Art und einer heimlichen Beziehung zu einer älteren Frau. Die Liebesbeziehungen der Figuren sind jedoch nur das Mittel zur Thematisierung von Fragen über Schuld, Erwartungen und den Umgang mit Verlust.<<
Sehr vielsagend ist das natürlich nicht. Wenn es bloß das wäre, was in dieser Zusammenfassung steht, dann hätte man (jedenfalls ich) den Eindruck, Ähnliches schon viel zu oft gelesen zu haben. Mich persönlich öden solche Dreiecks-Beziehungsgeschichten mittlerweile enorm an.
Das Problem mit sehr vielen Romanen ist halt (da kann ich wiederum nur aus meiner eigenen persönlichen Sicht sprechen), dass man über Hunderte von Seiten das Leben von Protagonisten miterlebt, die einen in den meisten Fällen nicht besonders berühren, ja oft nicht einmal ansatzweise sympathisch sind. Und das ist irgendwie auch logisch, denn sympathische Charaktere geben allzu häufig im Romansinne viel zu wenig her. Schwierige, von inneren Spannungen oder gar von Hilflosigkeit (gegenüber der Gesellschaft oder gar dem Leben) und Ausweglosigkeit geprägte Personen zu schildern, ist für Schriftsteller viel reizvoller.
P.S. Der Titel 'Intermezzo' würde für mich eher auf Musik hinweisen als auf Schach.
Da fand ich dann über ihren Roman Intermezzo Folgendes, was überhaupt nicht auf Schach hinweist:
>>Rooneys Roman Intermezzo (2024) erzählt von zwei Brüdern, Peter und Ivan, die nach dem Tod ihres Vaters in eine existenzielle Krise geraten: Während Peters Liebesleben von einer Dreiecksbeziehung geprägt ist, kämpft Ivan mit seiner introvertierten Art und einer heimlichen Beziehung zu einer älteren Frau. Die Liebesbeziehungen der Figuren sind jedoch nur das Mittel zur Thematisierung von Fragen über Schuld, Erwartungen und den Umgang mit Verlust.<<
Sehr vielsagend ist das natürlich nicht. Wenn es bloß das wäre, was in dieser Zusammenfassung steht, dann hätte man (jedenfalls ich) den Eindruck, Ähnliches schon viel zu oft gelesen zu haben. Mich persönlich öden solche Dreiecks-Beziehungsgeschichten mittlerweile enorm an.
Das Problem mit sehr vielen Romanen ist halt (da kann ich wiederum nur aus meiner eigenen persönlichen Sicht sprechen), dass man über Hunderte von Seiten das Leben von Protagonisten miterlebt, die einen in den meisten Fällen nicht besonders berühren, ja oft nicht einmal ansatzweise sympathisch sind. Und das ist irgendwie auch logisch, denn sympathische Charaktere geben allzu häufig im Romansinne viel zu wenig her. Schwierige, von inneren Spannungen oder gar von Hilflosigkeit (gegenüber der Gesellschaft oder gar dem Leben) und Ausweglosigkeit geprägte Personen zu schildern, ist für Schriftsteller viel reizvoller.
P.S. Der Titel 'Intermezzo' würde für mich eher auf Musik hinweisen als auf Schach.
shaack - 09. Okt '24
"Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Beziehungen nicht auf Manipulation oder Machtkämpfe basieren sollten. Echte Partnerschaften basieren auf Vertrauen, Respekt und Offenheit. Während das "Beziehungsschach" als Konzept spannend ist, sollte es letztlich das Ziel sein, eine ehrliche und authentische Beziehung zu führen, in der beide Partner auf Augenhöhe agieren." -- ChatGPT
Vabanque - 10. Okt '24
ChatGPT ist natürlich das Maß aller Dinge, was die Beurteilung menschlicher Beziehungen betrifft ... nee, is klar😉
Ernsthaft: Die Romane über Beziehungen (ob jetzt Zweier/Dreiecks/Vierecks/Fünfecks-Beziehungen oder was auch immer), die ich gelesen habe (und wenige waren es wohl nicht), hatten fast IMMER auch (natürlich nicht ausschließlich!) Manipulation und Machtkämpfe zum Thema. Andernfalls entsteht ja auch nicht genügend Spannung im Roman, wie oben von mir schon angedeutet. Außerdem hatten genauso fast immer eine/r oder mehrere Protagonisten psychische Probleme, die ihn/sie daran gehindert haben, eine gesunde Beziehung zu führen. Man stelle sich mal einen Roman mit lauter psychisch vollkommen gesunden Menschen ohne jegliche Komplexe und ohne jegliche problematische Kindheit vor, die dann auch nur vollkommen harmonische und ausgewogene Beziehungen führen. So einen Roman würde jede/r Leser/in nach spätestens 30 Seiten abbrechen, weil kein einziger (äußerer oder innerer) Konflikt berichtet wird😁
Ernsthaft: Die Romane über Beziehungen (ob jetzt Zweier/Dreiecks/Vierecks/Fünfecks-Beziehungen oder was auch immer), die ich gelesen habe (und wenige waren es wohl nicht), hatten fast IMMER auch (natürlich nicht ausschließlich!) Manipulation und Machtkämpfe zum Thema. Andernfalls entsteht ja auch nicht genügend Spannung im Roman, wie oben von mir schon angedeutet. Außerdem hatten genauso fast immer eine/r oder mehrere Protagonisten psychische Probleme, die ihn/sie daran gehindert haben, eine gesunde Beziehung zu führen. Man stelle sich mal einen Roman mit lauter psychisch vollkommen gesunden Menschen ohne jegliche Komplexe und ohne jegliche problematische Kindheit vor, die dann auch nur vollkommen harmonische und ausgewogene Beziehungen führen. So einen Roman würde jede/r Leser/in nach spätestens 30 Seiten abbrechen, weil kein einziger (äußerer oder innerer) Konflikt berichtet wird😁
Hasenrat - 10. Okt '24
Die Figur Ivan wird als Schachgenie eingeführt.
Der titelgebende Begriff Intermezzo wird als der Schachsprache entlehnt (vom Verlag oder in einer Rezension) erläutert im Sinne von Zwischenzug.
Der titelgebende Begriff Intermezzo wird als der Schachsprache entlehnt (vom Verlag oder in einer Rezension) erläutert im Sinne von Zwischenzug.
Vabanque - 10. Okt '24
Bearbeitet
'Intermezzo' für Zwischenzug habe ich noch nie in der englischsprachigen Schachliteratur gelesen. Dort wird meist (kurioserweise!) tatsächlich auch das deutsche Lehnwort zwischenzug verwendet (so wie es im Englischen ja auch zugzwang gibt) oder man spricht vom intermediate move.
Natürlich bin ich nicht zu 100% sicher, dass der Begriff intermezzo in der englischsprachigen Schachliteratur nicht doch mal aufgetaucht sein könnte. Man liest ja nach Inhalt und nimmt beim Lesen viele Begriffe nicht so bewusst wahr. Vielleicht kann ja jemand von euch noch etwas dazu sagen?
Natürlich bin ich nicht zu 100% sicher, dass der Begriff intermezzo in der englischsprachigen Schachliteratur nicht doch mal aufgetaucht sein könnte. Man liest ja nach Inhalt und nimmt beim Lesen viele Begriffe nicht so bewusst wahr. Vielleicht kann ja jemand von euch noch etwas dazu sagen?
Hasenrat - 20. Okt '24
Ich bin durch die ersten Kapitel (Hörbuchversion) gekommen und kann sagen, es geht sehr viel um Schach allgemein. Als Lebensgefühl.
Faszinierend dabei: die Perspektive darauf ist niederschwellig von außen, aber ganz offensichtlich von jemand, der sich auskennt. 👍
Faszinierend dabei: die Perspektive darauf ist niederschwellig von außen, aber ganz offensichtlich von jemand, der sich auskennt. 👍