Schach
Wie wird man besser in Schach? Vorschlag:
andrzej1978 - 11. Nov '09
Wie wird man besser in Schach? Ein paar Vorschlaege:
1. Endspiel
2. Endspiel!
3. Endspiel!!!!!!
Es gibt viele Gruende warum das Endspielstudium die Spielstaerke beachtlich vergroessert:
a) es kommt oft vor. Auch wenn es in einem Spiel nicht sichtbar ist: in Varianten oder Stellungsabschaetzungen kommt es sehr oft vor;
b) Beispiel: typische Situation: Weiss greift an am Koenigsfluegel, Schwarz verteidigt. Allerdings: um Angriff zu bekommen, musste Weiss ein paar Schwaechen in Kauf nehmen: einen Bauern (g4 oder h4 und andere) vorziehen, den Schwarzen Gelegenheit geben am Damenfluegel anzugreifen, usw. Das heisst, Weiss geht eine Verpflichtung ein: er muss mit dem Koenigsangriff erfolgreich sein- denn wenn Schwarz sich erfolgreich verteidigt, bekommt halt Schwarz ein besseres ENDSPIEL und gewinnt.
c) man lernt Varianten GENAU zu rechnen
d) und das ist das Wichtigste: man lernt den wirklichen Wert der Figuren: im Endspiel muss jede Figur(auch Koenig und Bauern) ihre maximale Kraft entfalten, um erfolgreich zu sein. Alle muessen harmonisch zusammenspielen. Daraus lernt man sehr sehr viel. Mattsetzung mit Lauefer und Springer: WIE LANGWEILIG, und "das kommt doch fast NIE vor in der Praxis". Stimmt, es kommt sehr selten vor. Aber ich behaupte mal: wenn man diese Mattsetzung gelernt hat, wird man ploetzlich auch im Koenigsangriff viel staerker werden: die Springer und Laeufer sind wichtige Angriffsfiguren, und wenn sie Zusammenwirken auch mit anderen Figuren, entwickeln sie eine unglaubliche Kraft! Wie kann man so ein Zusammenspiel besser trainieren als mit einer Position wo nur Springer und Laeufer vorhanden sind?
e) noch ein Beispiel: Springer gegen schlechter Laeufer. Das ist nun wirklich ein klassisches Beispiel. Wie oft habe ich Partien gewonnen in dieser Art: "Oh! der Gegner hat einen schlechten Laeufer! alles abtauschen und Endspiel gewinnen."
Was ich sagen will: die Moeglichkeiten der Figuren und ihr Zusammenspiel lernt man am besten mit dem Endspiel. Und nebenbei lernt man Endspiele die auch in der Praxis oft vorkommen.
4. Analisieren von Meisterpartien (am besten gut kommentiert), aber: nur von Spielen vor 1950, eben die klassischen Meisterpartien.
Warum? Warum nicht aktuelle Partien analisieren?
Weil heutige Partien sehr sehr taktisch sind. Und vor allem weil frueher nur wenige Spieler richtige Ahnung von Positionsspiel hatten: das hatte zur Folge, das oftmals einer der Gegner strategisch/positionell deutlich staerker war als der andere, und deshalb oftmals die Plaene in die Tat umgesetzt wurden.
a) Beispiel: typische Partie von (Rubinstein oder Capablanca) gegen Janowski. Habe kein konkretes Spiel im Kopf (ist zu lange her das ich ein Schachbuch in der Hand haette), aber ich glaube das waere typisch: Janowski greift wie immer wild an, hat ja oft genug Erfolg damit. Aber Rubinstein oder Capablanca verteidigt sich Erfolgreich, und gewinnt im Endspiel.
Man kann viel aus so einem Spiel lernen: naja hier vor allem wie man sich verteidigt und Endspiele spielt.
Wie wuerde so ein Spiel heute aussehen? Es gaebe einen Unterschied: der Angreifer wuerde unter allen Umstaenden Angreifen, und wenn es nicht weiter geht dann die Situation komplizieren anstatt in ein verlorenes Endspiel zu gehen. In anderen Worten: frueher wurde ein positionell verlorenes Spiel weiter gespielt, denn der Schwaechere wusste nicht das er positionell schlechter und verloren steht. Daraus kann man dann viel lernen. Heute, wenn einer positionell schwaecher steht, dann ist er sich dessen bewusst, und anstatt ins verderben zu rennen, kompliziert er das Spiel wie er nur kann, und hofft auf einen Fehler des Gegners. Es geht sehr taktisch zu, aber die positionellen Ideen und Varianten sind nicht sichtbar. Deswegen ist es sehr schwer so ein modernes Spiel zu komentieren, und es ist auch viel weniger lehrreich. Also: Klassische Partien studieren!! So ein Rubinstein oder Capablanca oder Aljechin oder Tarrasch ist doch weit weit staerker als jemand <2200- behaupte ich einfach mal so.
b) zweites Beispiel: wie oft ist es mir schon widerfahren das mein Gegner eine Art "Hypermoderne" spielt ohne zu Wissen worum es ueberhaupt geht- das heisst, ich habe Entwicklungsvorteil, behersche das Zentrum, und der Gegner hat zwar die Lauefer auf g7 oder b7 entwickelt aber sonst mein Zentrum in Ruhe gelassen und das Zentrum nicht(!) angegriffen. Hmmm, so ein Spiel sollte fast schon "eine Sache der Technik" sein zu gewinnen. Jeder, der besser spielen will, sollte in der Eroeffnung vor allem die klassische Technik lernen - a la Tarrasch! : Entwicklung, Beherschung des Zentrums, Raumvorteil usw. - Nimzowitsch & Co sollten erst kommen wenn man Tarrasch kennt! Zum Beispiel, wenn man deutlichen Entwicklungvorteil hat, dann muss man das Zentrum/das Spiel oeffnen und einen erfolgreichen angriff starten- und gewinnen. Wenn der Gegner ungerechtigterweise an einem Fluegel angreifft, dann starte ich einen Angriff im Zentrum. Das sind triviale Sachen, aber man muss das schon verstehen und immer wieder lernen. Erst wenn man diese klassischen Strategien kennt, macht es Sinn kompliziertere Stellungen/Eroeffungen zu lernen.
Ich behaupte mal: allein die "Tarrasch'sche Spielweise" zu befolgen (also starke Figurenentwicklung und Zentrum), kommt man ohne Probleme auf DWZ >1900 - (vorausgesetzt naturlich auch Endspiel training).
Hmm ich wuerde sagen es ist auch sehr empfehlenswert, zuerst sehr offene Eroeffnungen zu spielen. Das staerkt die Variantenberechnung und man wird besser in komplizierten Stellungen. Denn was macht es fuer einen Sinn positionell besser zu stehen oder sogar auf gewinn - der Gegner wird dann die Stellung komplizieren, und dann hilft einem "Position" wenig- man muss auch in komplizierten Stellungen sich zurechtfinden.
5. Und das bringt uns zur Taktik und Kombination. Naturlich das Wichtigste: und deswegen sollte man als Anfaenger vor allem offene Stellungen spielen. Zwei Buecher sind meiner Meinung nach perfekt:
a. Karl Colditz, "Lehr-, Übungs- und Testbuch der Schachkombinationen."
Sehr gute Einfuehrung ins Kombinationsspiel, gute Stellungen und macht Spass. Und sehr sehr verstaendlich!
b. Jakow Neistadt, "Zauberwelt der Kombination". Ein geniales Buch. Deutlich schwieriger als Karl Colditz. Insgesammt 357 Aufgaben, aber zum Teil sehr kompliziert und zum analisieren gedacht, zum Teil sehr schoen und originell. Ich persoenlich war regelrecht SCHOKIERT von diesem Buch: - sowas (eine konkrete Kombination)- ist moeglich- unmoeglich- doch moeglich- WOW. Wirklich schoene Stellungen- an manchen konnte ich Stundenlang suchen, und dann war die Loesung soo ofensichtlich! Und auch didaktisch sehr gut: sehr gute schwierigkeitssteigerung innerhalb des Buches, man wird immer mehr gefordert...
Zum Schluss was persoenliches:
vor langer langer Zeit bin ich von dwz1400 auf dwz1900 aufgestiegen innerhalb von 1-3 Jahren- und das praktisch ohne grosse schwierigkeit. Tatsache ist, in dieser Klasse haben die meisten sehr grosse Endspiel Probleme, und sofern man taktisch auf der Hoehe ist und auf den Koenig aufpasst- kann man gar nicht verlieren, im schlimmsten Fall Remis. Und wenn man "schoene" und "starke" Zuege macht in der Eroeffnung, dann gewinnt man auch ab und zu ziemlich konkret.
Jetzt noch was mir personlich geholfen hat: aber ich bin mir dessen bewusst dass es hier viele Moglichkeiten gibt:
6. Vor allem gegen schwaechere Spieler hat mir das sehr geholfen: Spiele von Keres. Er hat viele Spiele gespielt wo er Entwicklungsvorteil hatte, der gegnerische Koenig noch in der Mitte war, und Keres durch energisches Spiel den Gegner richtig platt gemacht hat. Sprich ganz klassisch gespielt: bei Entwicklungvorsprung Stellung geoffnet, und dann einfach halt... hmm... gewonnen.
7. Ich habe mal ein Buch gelesen, ich habe keine Ahnung von wem oder wie der Titel war... aber das Thema des Buches war: wenn man Entwicklungsvorsprung hat, soll man die eigenen entwickelten Figuren gegen die des Gegners tauschen, -z.b. der Gegner hat 2 Figuren entwickelt, und wir 4- also tauschen wir seine zwei entwickelten Figuren ab - und im Endefekt haben wir zwei Figuren im Spiel und der Gegner keine, und das reicht zum Gewinn- obwohl nur noch wenige Figuren im Spiel sind und das Spiel fast Endspiel charakter hat. Leider habe ich das Buch nicht, es waren sehr lehrreiche Partien dort. Die 1. Lektion ist die, dass man sehr energisch vorgehen muss- denn Entwicklungsvorsprung ist etwas das man sehr leicht verlieren kann. Die 2. Lektion ist die, dass Entwicklungsvorsprung auch im Endspielaehnlichem Spiel wichtig ist!
Ich habe frueher viel Schach gespielt- vermutlich zu viel sogar- 5 Jahre lang im Verein und massig Buecher verschlungen. Seit ueber 10 Jahren spiele ich nicht, und letztens wieder angefangen. Das hat zwei Dinge zur Folge: ich spiele extrem schlecht vor allem taktisch, und ich sehe wie oft meine Gegner sehr schlechte positionelle Zuege machen - vor allem in der Eroeffnung! Und wie extrem schlecht das Endspiel behandelt wird- sogar Bauernendspiele. Durch einen billigen Fehler habe ich letztens praktisch verloren- aber dann gibt es ein Turmendspiel das nicht trivial ist, und plotzlich tauscht mein Gegner in ein sehr leichtes remis-endspiel mit 1bauer-koenig-gegen nur koenig- es ist eindeutig remis, aber mein Gegner braucht viel Zeit um das zu begreifen.. hallo? das ist doch Standard das man kennen MUSS, so wie man Mattsetzung mit Turm beherschen muss....
1. Endspiel
2. Endspiel!
3. Endspiel!!!!!!
Es gibt viele Gruende warum das Endspielstudium die Spielstaerke beachtlich vergroessert:
a) es kommt oft vor. Auch wenn es in einem Spiel nicht sichtbar ist: in Varianten oder Stellungsabschaetzungen kommt es sehr oft vor;
b) Beispiel: typische Situation: Weiss greift an am Koenigsfluegel, Schwarz verteidigt. Allerdings: um Angriff zu bekommen, musste Weiss ein paar Schwaechen in Kauf nehmen: einen Bauern (g4 oder h4 und andere) vorziehen, den Schwarzen Gelegenheit geben am Damenfluegel anzugreifen, usw. Das heisst, Weiss geht eine Verpflichtung ein: er muss mit dem Koenigsangriff erfolgreich sein- denn wenn Schwarz sich erfolgreich verteidigt, bekommt halt Schwarz ein besseres ENDSPIEL und gewinnt.
c) man lernt Varianten GENAU zu rechnen
d) und das ist das Wichtigste: man lernt den wirklichen Wert der Figuren: im Endspiel muss jede Figur(auch Koenig und Bauern) ihre maximale Kraft entfalten, um erfolgreich zu sein. Alle muessen harmonisch zusammenspielen. Daraus lernt man sehr sehr viel. Mattsetzung mit Lauefer und Springer: WIE LANGWEILIG, und "das kommt doch fast NIE vor in der Praxis". Stimmt, es kommt sehr selten vor. Aber ich behaupte mal: wenn man diese Mattsetzung gelernt hat, wird man ploetzlich auch im Koenigsangriff viel staerker werden: die Springer und Laeufer sind wichtige Angriffsfiguren, und wenn sie Zusammenwirken auch mit anderen Figuren, entwickeln sie eine unglaubliche Kraft! Wie kann man so ein Zusammenspiel besser trainieren als mit einer Position wo nur Springer und Laeufer vorhanden sind?
e) noch ein Beispiel: Springer gegen schlechter Laeufer. Das ist nun wirklich ein klassisches Beispiel. Wie oft habe ich Partien gewonnen in dieser Art: "Oh! der Gegner hat einen schlechten Laeufer! alles abtauschen und Endspiel gewinnen."
Was ich sagen will: die Moeglichkeiten der Figuren und ihr Zusammenspiel lernt man am besten mit dem Endspiel. Und nebenbei lernt man Endspiele die auch in der Praxis oft vorkommen.
4. Analisieren von Meisterpartien (am besten gut kommentiert), aber: nur von Spielen vor 1950, eben die klassischen Meisterpartien.
Warum? Warum nicht aktuelle Partien analisieren?
Weil heutige Partien sehr sehr taktisch sind. Und vor allem weil frueher nur wenige Spieler richtige Ahnung von Positionsspiel hatten: das hatte zur Folge, das oftmals einer der Gegner strategisch/positionell deutlich staerker war als der andere, und deshalb oftmals die Plaene in die Tat umgesetzt wurden.
a) Beispiel: typische Partie von (Rubinstein oder Capablanca) gegen Janowski. Habe kein konkretes Spiel im Kopf (ist zu lange her das ich ein Schachbuch in der Hand haette), aber ich glaube das waere typisch: Janowski greift wie immer wild an, hat ja oft genug Erfolg damit. Aber Rubinstein oder Capablanca verteidigt sich Erfolgreich, und gewinnt im Endspiel.
Man kann viel aus so einem Spiel lernen: naja hier vor allem wie man sich verteidigt und Endspiele spielt.
Wie wuerde so ein Spiel heute aussehen? Es gaebe einen Unterschied: der Angreifer wuerde unter allen Umstaenden Angreifen, und wenn es nicht weiter geht dann die Situation komplizieren anstatt in ein verlorenes Endspiel zu gehen. In anderen Worten: frueher wurde ein positionell verlorenes Spiel weiter gespielt, denn der Schwaechere wusste nicht das er positionell schlechter und verloren steht. Daraus kann man dann viel lernen. Heute, wenn einer positionell schwaecher steht, dann ist er sich dessen bewusst, und anstatt ins verderben zu rennen, kompliziert er das Spiel wie er nur kann, und hofft auf einen Fehler des Gegners. Es geht sehr taktisch zu, aber die positionellen Ideen und Varianten sind nicht sichtbar. Deswegen ist es sehr schwer so ein modernes Spiel zu komentieren, und es ist auch viel weniger lehrreich. Also: Klassische Partien studieren!! So ein Rubinstein oder Capablanca oder Aljechin oder Tarrasch ist doch weit weit staerker als jemand <2200- behaupte ich einfach mal so.
b) zweites Beispiel: wie oft ist es mir schon widerfahren das mein Gegner eine Art "Hypermoderne" spielt ohne zu Wissen worum es ueberhaupt geht- das heisst, ich habe Entwicklungsvorteil, behersche das Zentrum, und der Gegner hat zwar die Lauefer auf g7 oder b7 entwickelt aber sonst mein Zentrum in Ruhe gelassen und das Zentrum nicht(!) angegriffen. Hmmm, so ein Spiel sollte fast schon "eine Sache der Technik" sein zu gewinnen. Jeder, der besser spielen will, sollte in der Eroeffnung vor allem die klassische Technik lernen - a la Tarrasch! : Entwicklung, Beherschung des Zentrums, Raumvorteil usw. - Nimzowitsch & Co sollten erst kommen wenn man Tarrasch kennt! Zum Beispiel, wenn man deutlichen Entwicklungvorteil hat, dann muss man das Zentrum/das Spiel oeffnen und einen erfolgreichen angriff starten- und gewinnen. Wenn der Gegner ungerechtigterweise an einem Fluegel angreifft, dann starte ich einen Angriff im Zentrum. Das sind triviale Sachen, aber man muss das schon verstehen und immer wieder lernen. Erst wenn man diese klassischen Strategien kennt, macht es Sinn kompliziertere Stellungen/Eroeffungen zu lernen.
Ich behaupte mal: allein die "Tarrasch'sche Spielweise" zu befolgen (also starke Figurenentwicklung und Zentrum), kommt man ohne Probleme auf DWZ >1900 - (vorausgesetzt naturlich auch Endspiel training).
Hmm ich wuerde sagen es ist auch sehr empfehlenswert, zuerst sehr offene Eroeffnungen zu spielen. Das staerkt die Variantenberechnung und man wird besser in komplizierten Stellungen. Denn was macht es fuer einen Sinn positionell besser zu stehen oder sogar auf gewinn - der Gegner wird dann die Stellung komplizieren, und dann hilft einem "Position" wenig- man muss auch in komplizierten Stellungen sich zurechtfinden.
5. Und das bringt uns zur Taktik und Kombination. Naturlich das Wichtigste: und deswegen sollte man als Anfaenger vor allem offene Stellungen spielen. Zwei Buecher sind meiner Meinung nach perfekt:
a. Karl Colditz, "Lehr-, Übungs- und Testbuch der Schachkombinationen."
Sehr gute Einfuehrung ins Kombinationsspiel, gute Stellungen und macht Spass. Und sehr sehr verstaendlich!
b. Jakow Neistadt, "Zauberwelt der Kombination". Ein geniales Buch. Deutlich schwieriger als Karl Colditz. Insgesammt 357 Aufgaben, aber zum Teil sehr kompliziert und zum analisieren gedacht, zum Teil sehr schoen und originell. Ich persoenlich war regelrecht SCHOKIERT von diesem Buch: - sowas (eine konkrete Kombination)- ist moeglich- unmoeglich- doch moeglich- WOW. Wirklich schoene Stellungen- an manchen konnte ich Stundenlang suchen, und dann war die Loesung soo ofensichtlich! Und auch didaktisch sehr gut: sehr gute schwierigkeitssteigerung innerhalb des Buches, man wird immer mehr gefordert...
Zum Schluss was persoenliches:
vor langer langer Zeit bin ich von dwz1400 auf dwz1900 aufgestiegen innerhalb von 1-3 Jahren- und das praktisch ohne grosse schwierigkeit. Tatsache ist, in dieser Klasse haben die meisten sehr grosse Endspiel Probleme, und sofern man taktisch auf der Hoehe ist und auf den Koenig aufpasst- kann man gar nicht verlieren, im schlimmsten Fall Remis. Und wenn man "schoene" und "starke" Zuege macht in der Eroeffnung, dann gewinnt man auch ab und zu ziemlich konkret.
Jetzt noch was mir personlich geholfen hat: aber ich bin mir dessen bewusst dass es hier viele Moglichkeiten gibt:
6. Vor allem gegen schwaechere Spieler hat mir das sehr geholfen: Spiele von Keres. Er hat viele Spiele gespielt wo er Entwicklungsvorteil hatte, der gegnerische Koenig noch in der Mitte war, und Keres durch energisches Spiel den Gegner richtig platt gemacht hat. Sprich ganz klassisch gespielt: bei Entwicklungvorsprung Stellung geoffnet, und dann einfach halt... hmm... gewonnen.
7. Ich habe mal ein Buch gelesen, ich habe keine Ahnung von wem oder wie der Titel war... aber das Thema des Buches war: wenn man Entwicklungsvorsprung hat, soll man die eigenen entwickelten Figuren gegen die des Gegners tauschen, -z.b. der Gegner hat 2 Figuren entwickelt, und wir 4- also tauschen wir seine zwei entwickelten Figuren ab - und im Endefekt haben wir zwei Figuren im Spiel und der Gegner keine, und das reicht zum Gewinn- obwohl nur noch wenige Figuren im Spiel sind und das Spiel fast Endspiel charakter hat. Leider habe ich das Buch nicht, es waren sehr lehrreiche Partien dort. Die 1. Lektion ist die, dass man sehr energisch vorgehen muss- denn Entwicklungsvorsprung ist etwas das man sehr leicht verlieren kann. Die 2. Lektion ist die, dass Entwicklungsvorsprung auch im Endspielaehnlichem Spiel wichtig ist!
Ich habe frueher viel Schach gespielt- vermutlich zu viel sogar- 5 Jahre lang im Verein und massig Buecher verschlungen. Seit ueber 10 Jahren spiele ich nicht, und letztens wieder angefangen. Das hat zwei Dinge zur Folge: ich spiele extrem schlecht vor allem taktisch, und ich sehe wie oft meine Gegner sehr schlechte positionelle Zuege machen - vor allem in der Eroeffnung! Und wie extrem schlecht das Endspiel behandelt wird- sogar Bauernendspiele. Durch einen billigen Fehler habe ich letztens praktisch verloren- aber dann gibt es ein Turmendspiel das nicht trivial ist, und plotzlich tauscht mein Gegner in ein sehr leichtes remis-endspiel mit 1bauer-koenig-gegen nur koenig- es ist eindeutig remis, aber mein Gegner braucht viel Zeit um das zu begreifen.. hallo? das ist doch Standard das man kennen MUSS, so wie man Mattsetzung mit Turm beherschen muss....
flugsi - 11. Nov '09
DU HAST ZUM SCHLUSS DAS
AMEN !!!!!!!! VERGESSEN
AMEN !!!!!!!! VERGESSEN
andrzej1978 - 11. Nov '09
Nein. Religion gehoert nicht hier hin. Mauerfall war gestern.
Helium - 11. Nov '09
Flugsi ist ein Mauerspecht ...
tarrasch_0815 - 11. Nov '09
Ich habe das jetzt alles durchgelesen, und das meiste deckt sich mit meinen eigenen Erfahrungen und Kenntnissen. Allerdings nur, was meine Schach-Vergangenheit anbetrifft. Jetzt bin ich nämlich an einem Punkt, wo es nicht mehr weiter geht. Ich komme in den meisten Partien entweder schlecht aus der Eröffnung (oder überstehe die Eröffnung gar nicht) oder habe nach der Eröffnung keinen Plan. Ich komme gar nicht dazu, meine taktischen, strategischen oder Endspielkenntnisse anzuwenden. Ich hasse Verteidigungsspiel, gerate aber ständig schon frühzeitig in Verteidigungsstellungen. Manchmal kann ich dann durch taktische Fehler des Gegners solche Partien noch gewinnen, oder ein verlorenes Turmendspiel remis halten, so ähnlich wie in Deinem Beispiel, wenn auch nicht ganz so einfach. Ich denke, ich bin jetzt einfach an dem Punkt, wo ich mir ein vernünftiges Eröffnungsrepertoire zulegen muss, und nicht die Eröffnung spontan ziehen oder behandeln kann wie das Mittelspiel. Meine Gegner kennen einfach zu viel. Aber auf keinen Fall darf man Eröffnungsvarianten auswendig lernen oder Eröffnungsbücher völlig durcharbeiten! Man muss sich die wesentlichen Pläne aneignen, wo die Figuren in der jeweiligen Eröffnung aufzustellen sind (meist bedingt durch die entstandene Bauernstruktur), und was besonders zu beachten ist (taktische wie auch strategische Fehler, die in diesem Aufbausystem typisch sind). Du hast natürlich Recht, auch beim Eröffnungsstudium bleibt die Basis letztendlich das Endspiel, denn oft ergeben sich schon frühzeitig irgendwelche Bauernmajoritäten, die man bei etwaigen Abtauschaktionen immer berücksichtigen muss. Manchmal kann man schon nach den ersten Eröffnungszügen sagen (wie z.B. in der spanischen Abtauschvariante), dass der Schwarze niemals ins reine Bauernendspiel abtauschen darf. Es gibt auch kompliziertere Bauernstrukturen, wo gewisse Figuren getauscht werden dürfen, andere nicht, wegen der Felder- oder Bauernschwächen (schlechter Läufer und so Dinge).
Insofern ist beim schachlichen Studium Deine Reihenfolge eigentlich schon die richtige. Aber man muss nicht alle Endspiele mit Turm und Bauer gegen Turm durchgemacht haben, bevor man sich mit den hauptsächlichen Plänen in Französisch oder Damengambit beschäftigt ;)
Insofern ist beim schachlichen Studium Deine Reihenfolge eigentlich schon die richtige. Aber man muss nicht alle Endspiele mit Turm und Bauer gegen Turm durchgemacht haben, bevor man sich mit den hauptsächlichen Plänen in Französisch oder Damengambit beschäftigt ;)
Columbo - 11. Nov '09
hey flugsi, wusste gar nicht, dass du auch "normal" sein kannst:
/forum_details.do?frpid=180655&fnc=21
/forum_details.do?frpid=180655&fnc=21
tarrasch_0815 - 11. Nov '09
Das ist ja auch schon ne ganze Weile her, da hatte flugsi auch noch ein normales Statement ...
@Columbo: Dachte schon, Du wolltest was zum Thema sagen ;)
@Columbo: Dachte schon, Du wolltest was zum Thema sagen ;)
Columbo - 11. Nov '09
nächstes mal, mein Freund ;)
flugsi - 11. Nov '09
JAAAAAHHH !!!!!!
FRANZÖSISCH IST ECHT GUUUUTTTTTTT !!!!!!!
FRANZÖSISCH IST ECHT GUUUUTTTTTTT !!!!!!!
endeoffen - 11. Nov '09
Willkommen in der Pubertät.
lonny22 - 12. Nov '09
was bringt das beste end spiel wenn du den anfang nicht überlebst!!!
tarrasch_0815 - 12. Nov '09
Tja, so ungefähr hatte ich das ja auch schon geschrieben, nur etwas ausführlicher ;)
Trotzdem bleibt es richtig, dass das Endspiel die Basis ist, und das Studium der Endspiele langfristig wahrscheinlich den größten schachlichen Spielstärkezuwachs bringt. Capablanca hat ja sein Lehrbuch 'Chess Fundamentals' (deutsch: Grundzüge der Schachstrategie) nicht umsonst größtenteils auf der Behandlung der Endspiele aufgebaut. Er behandelt aber nicht nur (und sogar überwiegend nicht) die Standard-Endspiele, sondern vor allem Endspiele mit mehr Material, z.B. Doppelturm-Endspiele oder Endspiele Springer gegen Läufer mit beidseits vielen Bauern, weil sich an denen die allgemeinen Grundsätze der Schachstrategie (auch fürs Mittelspiel!) sehr gut exemplarisch aufzeigen lassen.
Trotzdem empfehle ich dazu noch begleitend ein elementares Eröffnungsbuch, z.B. das in einem anderen Thread schon erwähnte 'Eröffnungsfallen am Schachbrett' von Snosko-Borowski, weil darin für jede Standard-Eröffnung die wichtigsten Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie man in wenigen Zügen schon baden gehen kann. Trotzdem gelingt mir gerade das immer wieder, wie meine zahlreichen chessmail-Kurz-Verlustpartien eindrucksvoll (???) darlegen ;)
Trotzdem bleibt es richtig, dass das Endspiel die Basis ist, und das Studium der Endspiele langfristig wahrscheinlich den größten schachlichen Spielstärkezuwachs bringt. Capablanca hat ja sein Lehrbuch 'Chess Fundamentals' (deutsch: Grundzüge der Schachstrategie) nicht umsonst größtenteils auf der Behandlung der Endspiele aufgebaut. Er behandelt aber nicht nur (und sogar überwiegend nicht) die Standard-Endspiele, sondern vor allem Endspiele mit mehr Material, z.B. Doppelturm-Endspiele oder Endspiele Springer gegen Läufer mit beidseits vielen Bauern, weil sich an denen die allgemeinen Grundsätze der Schachstrategie (auch fürs Mittelspiel!) sehr gut exemplarisch aufzeigen lassen.
Trotzdem empfehle ich dazu noch begleitend ein elementares Eröffnungsbuch, z.B. das in einem anderen Thread schon erwähnte 'Eröffnungsfallen am Schachbrett' von Snosko-Borowski, weil darin für jede Standard-Eröffnung die wichtigsten Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie man in wenigen Zügen schon baden gehen kann. Trotzdem gelingt mir gerade das immer wieder, wie meine zahlreichen chessmail-Kurz-Verlustpartien eindrucksvoll (???) darlegen ;)
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