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Das letzte Kapitel
Passant - 08. Jun '07
Das letzte Kapitel
Am zwölften Juli des Jahres zweitausenddrei
lief folgender Funkspruch rund um die Erde:
dass ein Bombengeschwader der Luftpolizei
die gesamte Menschheit ausrotten werde.
Die Weltregierung, so wurde erklärt, stelle fest,
dass der Plan, endgültig Frieden zu stiften,
sich gar nicht anders verwirklichen lässt,
als alle Beteiligten zu vergiften.
Zu fliehen, wurde erklärt, habe keinen Zweck,
nicht eine Seele dürfe am Leben bleiben.
Das neue Giftgas krieche in jedes Versteck,
man habe nicht einmal nötig, sich selbst zu entleiben.
Am dreizehnten Juli flogen von Boston eintausend
mit Gas und Bazillen beladene Flugzeuge fort
und vollbrachten, rund um den Globus sausend,
den von der Weltregierung befohlenen Mord.
Die Menschen krochen winselnd unter die Betten.
Sie stürzten in ihre Keller und in den Wald.
Das Gift hing gelb wie Wolken über den Städten.
Millionen Leichen lagen auf dem Asphalt.
Jeder dachte, er könne dem Tod entgehn,
keiner entging dem Tod und die Welt wurde leer.
Das Gift war überall, es schlich wie auf Zehn.
Es lief die Wüsten entlang, und es schwamm übers Meer.
Die Menschen lagen gebündelt wie faulende Garben.
Andere hingen wie Puppen zum Fenster heraus.
Die Tiere im Zoo schrien schrecklich, bevor sie starben.
Und langsam löschten die großen Hochöfen aus.
Dampfer schwankten im Meer, beladen mit Toten.
Und weder Weinen noch Lachen war mehr auf der Welt.
Die Flugzeuge irrten mit tausend toten Piloten,
unter dem Himmel und sanken brennend ins Feld.
Jetzt hatte die Menschheit endlich erreicht, was sie wollte.
Zwar war die Methode nicht ausgesprochen human.
Die Erde war aber endlich still und zufrieden und rollte
völlig beruhigt ihre bekannte elliptische Bahn.
[Erich Kästner, 1930]
Denkt mal drüber nach, wieviel Wahrheit in diesen alten zeilen steckt!!
Am zwölften Juli des Jahres zweitausenddrei
lief folgender Funkspruch rund um die Erde:
dass ein Bombengeschwader der Luftpolizei
die gesamte Menschheit ausrotten werde.
Die Weltregierung, so wurde erklärt, stelle fest,
dass der Plan, endgültig Frieden zu stiften,
sich gar nicht anders verwirklichen lässt,
als alle Beteiligten zu vergiften.
Zu fliehen, wurde erklärt, habe keinen Zweck,
nicht eine Seele dürfe am Leben bleiben.
Das neue Giftgas krieche in jedes Versteck,
man habe nicht einmal nötig, sich selbst zu entleiben.
Am dreizehnten Juli flogen von Boston eintausend
mit Gas und Bazillen beladene Flugzeuge fort
und vollbrachten, rund um den Globus sausend,
den von der Weltregierung befohlenen Mord.
Die Menschen krochen winselnd unter die Betten.
Sie stürzten in ihre Keller und in den Wald.
Das Gift hing gelb wie Wolken über den Städten.
Millionen Leichen lagen auf dem Asphalt.
Jeder dachte, er könne dem Tod entgehn,
keiner entging dem Tod und die Welt wurde leer.
Das Gift war überall, es schlich wie auf Zehn.
Es lief die Wüsten entlang, und es schwamm übers Meer.
Die Menschen lagen gebündelt wie faulende Garben.
Andere hingen wie Puppen zum Fenster heraus.
Die Tiere im Zoo schrien schrecklich, bevor sie starben.
Und langsam löschten die großen Hochöfen aus.
Dampfer schwankten im Meer, beladen mit Toten.
Und weder Weinen noch Lachen war mehr auf der Welt.
Die Flugzeuge irrten mit tausend toten Piloten,
unter dem Himmel und sanken brennend ins Feld.
Jetzt hatte die Menschheit endlich erreicht, was sie wollte.
Zwar war die Methode nicht ausgesprochen human.
Die Erde war aber endlich still und zufrieden und rollte
völlig beruhigt ihre bekannte elliptische Bahn.
[Erich Kästner, 1930]
Denkt mal drüber nach, wieviel Wahrheit in diesen alten zeilen steckt!!
bluek - 08. Jun '07
Keine? Zum Glück!
Keine bezieht sich nur auf die Jahreszahl! ;-)
Zum Glück, auf den Stein, der mir vom Herzen viel... :-)
Da fällt mir nur ein:
"Nachtgedanken, Heine
Denk ich an Deutschland in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
Ich kann nicht mehr die Augen schließen,
Und meine heißen Tränen fließen...."
Keine bezieht sich nur auf die Jahreszahl! ;-)
Zum Glück, auf den Stein, der mir vom Herzen viel... :-)
Da fällt mir nur ein:
"Nachtgedanken, Heine
Denk ich an Deutschland in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
Ich kann nicht mehr die Augen schließen,
Und meine heißen Tränen fließen...."
pfleger - 08. Jun '07
Erich Kästner hat selbst über sich gesagt, er wäre nur ein Gebrauchslyriker. Damit hatte er recht. Aber er war ein verdammt guter Gebrauchslyriker.
dergaertnerwars - 08. Jun '07
Und die Moral von der Geschicht, Gevatter Zensemann freut sich schon, dem
entkommen wir nicht. Alles schon mal da gewesen, passt immer wieda.))
Ein überzeugter Atheist, der gerade gestorben, findet sich auf einmal in einem dunklen Gang wieder und entdeckt ein Schild: "Zur Hölle", hat er doch keine andere Wahl als dem Gang zu folgen, trifft auch nach geraumer Zeit an eine nicht verschlossene Tür.
Der Atheist betritt die Hölle und traute seinen Augen nicht. Heller Sonnenschein, angenehme Temperaturen, Palmen, Meeresstrand, alle 100 Meter eine Strandbar, fröhliche Menschen tummeln sich, kurzum paradiesische Verhältnisse. Der gerade verstorbene Atheist geht am Strand entlang, bis er plötzlich eine Gestalt mit einem Pferdefuß und einem Schwanz in einem Strandkorb sitzen sieht. Sogleich geht auf die Gestalt zu und fragt, ob er denn der Teufel sei? Dieser bejaht und begrüßt den Höllen-Neuankömmling äußerst herzlich.
Nach einem lockeren Geplauder schickte der Gevatter ihn in die Strandbar, er könne sich dort mit all den "bösen", hübschen Mädchen vergnügen, was sich unser Atheist nicht zwei Mal sagen ließ und danach schlendert er am Strand entlang, um die Hölle weiter zu erkunden.
Zwischen Dünen entdeckt er ein großes, tiefes Loch und blickte neugierig in die Tiefe, was er sah ließ ihn erstarren. Am tiefen Grunde des Loches wimmerten nackte Menschen, ein gieriges Höllenfeuer loderte und wilde Bestien fielen in aller Grausamkeit über sie her.
Verwirrt läuft er zurück zum Teufel, was denn das für ein Loch sei? Gevatter jedoch versteht die Frage nicht und so fragte der Atheist nochmals nach dem tiefen Loch dem Feuer, den Bestien und den unsäglichen Qualen der Menschen, dort hinten bei den Dünen. Achso, meinte der Teufel, dös sind meine lieben "religiösen" Fanatiker, die wollen es so.
entkommen wir nicht. Alles schon mal da gewesen, passt immer wieda.))
Ein überzeugter Atheist, der gerade gestorben, findet sich auf einmal in einem dunklen Gang wieder und entdeckt ein Schild: "Zur Hölle", hat er doch keine andere Wahl als dem Gang zu folgen, trifft auch nach geraumer Zeit an eine nicht verschlossene Tür.
Der Atheist betritt die Hölle und traute seinen Augen nicht. Heller Sonnenschein, angenehme Temperaturen, Palmen, Meeresstrand, alle 100 Meter eine Strandbar, fröhliche Menschen tummeln sich, kurzum paradiesische Verhältnisse. Der gerade verstorbene Atheist geht am Strand entlang, bis er plötzlich eine Gestalt mit einem Pferdefuß und einem Schwanz in einem Strandkorb sitzen sieht. Sogleich geht auf die Gestalt zu und fragt, ob er denn der Teufel sei? Dieser bejaht und begrüßt den Höllen-Neuankömmling äußerst herzlich.
Nach einem lockeren Geplauder schickte der Gevatter ihn in die Strandbar, er könne sich dort mit all den "bösen", hübschen Mädchen vergnügen, was sich unser Atheist nicht zwei Mal sagen ließ und danach schlendert er am Strand entlang, um die Hölle weiter zu erkunden.
Zwischen Dünen entdeckt er ein großes, tiefes Loch und blickte neugierig in die Tiefe, was er sah ließ ihn erstarren. Am tiefen Grunde des Loches wimmerten nackte Menschen, ein gieriges Höllenfeuer loderte und wilde Bestien fielen in aller Grausamkeit über sie her.
Verwirrt läuft er zurück zum Teufel, was denn das für ein Loch sei? Gevatter jedoch versteht die Frage nicht und so fragte der Atheist nochmals nach dem tiefen Loch dem Feuer, den Bestien und den unsäglichen Qualen der Menschen, dort hinten bei den Dünen. Achso, meinte der Teufel, dös sind meine lieben "religiösen" Fanatiker, die wollen es so.
bluek - 08. Jun '07
sehr schöne Geschichte, gefällt mir und
Die Moral von dem Gedicht
glaub es oder glaub es nicht!
Die Moral von dem Gedicht
glaub es oder glaub es nicht!
nico.kra - 10. Jun '07
uff... und ich wollte mich schon bekehren lassen *g*
dergaertnerwars - 11. Jun '07
Wollt auch lieber mit den bösen Mädchen rummachen, unter Palmen in Strandbars rumhängen, bösen, bösen Schabernack aushecken, z.B. nach Thailand, in deren Lust Hölle auszuwandern, evtl. eine Harz4 Strandbar zu eröffnen, wenn das mal keine Geschäftsidee ist, spielen eure Lehrer hier eigentlich och mit? .))
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