Smalltalk

Turnierpartie - Eröffnung gg stärkeren Gegner

rarehair - 02. Nov '07
Seit einer Saison bin ich Vereinsspieler.
Ich habe morgen eine Turnierpartie gegen einen 400 Punkte stärkeren Gegner, ich rangiere bei 1100+, er bei 1500+ dwz.
Meine Karten sind also eher schlecht. Ich möchte versuchen ins Remis abzuwickeln, auch wenn das nicht besonders ehrenwert ist - ist aber wohl meine einzige Chance realistisch gesehen.
Gute Ratschläge wie solide spielen, ruhig bleiben usw. sind bereits verinnerlicht.
Ich spiele als Weisser meist e4, spanisch, abtausch. Ist nicht ganz einfach, wenn der Gegner Läufer g4 spielt, aber ich spiele das meist.
Auf c5 spiele ich alapin, damit komme ich einigermassen klar...
Frage an die vereins und turnierspieler:
Was haltet Ihr von beiden Eröffnungen in Hinsicht auf einen deutlich stärkeren Gegner?
Danke für eine kurze Antwort! rarehair
rarehair - 02. Nov '07
Na dafür, dass die Youtube Threads hier binnen 10 Minuten 10 Posts haben, entwickelt sicj dieser recht zäh... ;-)
Raus mit der Sprache, watt soll ich spielen?

rarehair
Passant - 02. Nov '07
nunja...

also gegen erfahrenere und bessere Spieler auf remis zu spielen halte ich persönlich für sehr gewagt. Denn meist finden sich diese dann einfach besser in der Stellung zu recht. in der Regel sehen diese auch mehr taktische Möglichkeiten und haben ein besseres Stellungs- und Positionsverständnis.

Ich versuche meistens gegen stärkere Spieler die Eröffnung so zu wählen, dass ein starkes und scharfes Spiel herauskommt. Ich spiel also in der Regel immer schön auf Angriff. Im Angriffspiel ist die Möglichkeit einfach höher, dass der Gegner auf irgendwelche Fallen reinfällt, bzw sonstige positionelle und taktische Fehler leichter und häufiger verursacht.
Maltex - 02. Nov '07
Versuchs mal bei:

www.schachfeld.de

oder

www.schachmatt.de
Walker - 02. Nov '07
Hallo rarehair,
eine Empfehlung für den morgigen Tag bringt dir eigentlich nicht viel. Ich habe mir deine Partien angeschaut deine Lücken im taktischen und strategischen Bereich sind noch zu groß. Es ist eher - das sage ich dir aus Erfahrung - kontraproduktiv auf den nächsten Sieg zu setzen. Wenn du deine Spielstärke wirklich verbessern möchtest, kann ich dir das Buch von Hans Kmoch "Die Kunst der Bauernführung" empfehlen. Hier bekommst du das nötige Rüstzeug zum Thema Strategie.Schau dir die Bauernstrukturen der Eröffnungen an die du spielst und versuche die Ideen dieser Eröffnungen als Grundlage für die Mittelspielstrategie zu "verstehen".
Als erste Basis aber empfehle ich dir das altbekannte Buch von Tarrasch "Das Schachspiel". Im Bereich der Taktik ist das Buch von Volkhard Igney "Erfolgreich Kombineren" sehr nützlich. Nimm dir jeden Tag eine Viertelstunde um taktische Aufgabe zu lösen.
Wenn du diese Bücher studierst, wirst du deine Spielstärke enorm verbessern können. Dies wird sicherlich ein bis zwei Jahre in Anspruch nehmen.
Selbst Niederlagen kannst du aber als Gewinn auffassen, in dem Sinn, dass sie dir Aufschluß über deine Schwächen geben. Der Weg ist auch hier das das Ziel.
Schön Grüße
Walker
Passant - 02. Nov '07
hmmm dafür dass er eigentlich nen rat zu den zwei systemen haben wollte, bist du ganz schön abgedriftet :D

allerdings sind die buchempfehlungen wirklich zu empfehlen. Vor allem Kmochs "Kunst der Bauernführung" sollte ein "Muss" für jeden Schachspieler sein. Desweitern wäre dann noch von Nimzowitsch "Mein System" ratsam, da dort wirklich sehr viel Tipps und Erklärungen drin sind, die das positionelle und taktische Verständnis fördern.
Raven1978 - 02. Nov '07
Tja rarehair, schachliche Fragen in dieses Forum zu posten ist ja schon ne gehörige Unverschämtheit. Am besten postest du in 3 aufeinanderfolgenden separaten (das ist ganz wichtig, nicht in einen einzelnen) Threads, was du heute so gegessen hast und wie oft dein Kanarienvogel heute geschissen hat. Dann bist du hier richtig!

Also zu deinem Anliegen. Spiel die Eröffnungen, die du ganz gut kannst und wo du dich mit wohlfühlst. Man soll eine Eröffnung ja nicht spielen, weil man sie gerad irgendwo gefunden hat, sondern weil die daraus resultierenden Stellungen einem liegen. Ansonsten gib nicht zuviel auf eine Eröffnung, ich finde sie oft überbewertet. Ein guter Spieler wird dich an die Wand spielen, selbst wenn er mit etwas Nachteil aus der Eröffnung hervorgeht. Und von Anfang an auf Remis spielen, geht auch oft schief. Im Fussball mag man sich einmauern können, im Schach klappt das selten. Viel Glück!
Walker - 02. Nov '07
Abgedriftet - vielleicht, aber mit Bedacht.
Schöne Grüße
Walke
hulule - 02. Nov '07
wieso ist das "ne gehörige unverschämtheit"??
du hast echt ne macke oder ne ausgewachsene profilneurose mein lieber "raven"
Raven1978 - 02. Nov '07
Und du solltest mal Begriffe wie "Sarkasmus" oder "Ironie" nachgoogeln. Mein kleiner hulu.
hulule - 02. Nov '07
genau das das sollte es ausdrücken ; )

das geschriebene wort ist halt schnell missverstanden
Raven1978 - 02. Nov '07
häh? An deinem Beitrag konnte ich nichts sarkastisches erkennen.
hulule - 02. Nov '07
da kann ich aber nichts für
Raven1978 - 02. Nov '07
achso.
*nudel*
hulule - 02. Nov '07
: )
rarehair - 02. Nov '07
Danke. Ich gehe mal davon aus, dass ich beide Eröffnungen bis zu einem gewissen Punkt kenne. Was danach kommt, wird man sehen, ich werde versuchen erhobenen Hauptes aus dem Turnierraum zu gehen ;-)
Was die Threads betrifft hast Du Recht, nach 25 min. Warterei auf eine brauchbare Antwort habe ich mich dann ausgeloggt...
Schön, dass nun was Ernsthaftes da steht. Grüße, rarehair
rarehair - 02. Nov '07
Ich arbeite im Moment bereits mit einem Taktikbuch (365 Aufgaben "für Clubspieler"), stimmt, das hilft. Tarrasch werde ich bis morgen 16.00h nicht auslesen ;-) aber Danke!
Das Buch von Kmoch kenne ich nicht, es scheint aber eine gute Ergänzung zur Eröffnunsgliteratur zu sein. Ich werds mir mal ausleihen.
Ein bis zwei Jahre sind eine lange Zeit. Sprichst du aus Erfahrung? ;-)

Grüße zurück! rarehair
Raven1978 - 02. Nov '07
Ich heisse zwar nicht Walker, aber man verbessert sich ja nicht von heute auf morgen. Ein Schachbuch kann man ja schlecht lesen wie einen Krimi, das muss man durcharbeiten. Und ich für mich habe entdeckt, dass es durchaus Sinn macht es dann noch ein zweites Mal durchzuarbeiten. Und das braucht Zeit, zumal die meisten Schachbücher themenorientiert sind. Wenn ich also ein Buch über das Mittelspiel durchnehme, sollte ich es ab und zu zur Seite legen um auch etwas für Eröffnungen und Endspiel zu tun. Und natürlich darf man die Spielpraxis auch nicht zu sehr vernachlässigen.

by the way: Hat jemand einen Tipp für ein gutes Endspielbuch? Eine Art Standardwerk über Grundlagen der Endspiele?
rarehair - 02. Nov '07
Jurji Averbach, zweibändig. alles drin zum thema, für turmendspiele, da gibts einen guten ergänzenden band von löwenfisch/smyslow "Theorie der Turmendspiele" bekommst du ggf. bei zvab.com (Zentrales Verzeichnis antiquarischer Bücher), da hab ich meine her. Der Averbach ist wirklich gut. Darin habe ich auch schon gelesen. Ins andere habe ich noch nicht reingelesen, ist aber laut meinem Mentor ein sehr gutes Buch.
Walker - 03. Nov '07
Ich habe diese Bücher in meiner Jugend studiert. Um den ausführlichen Band von Kmoch zu verdauen, braucht es seine Zeit. Damals habe ich auch noch unzählige Partien aus dem Schachinformator nachgespielt. Man entwickelt ein Gefühl für das, was in bestimmten Stellungstypen möglich ist. Die meisten Bücher, die zur Zeit auf dem Markt sind, werden dich nicht so sehr weiterbringen, deshalb ist eine gute Auswahl wichtig.
Für das Verständnis der Eröffnungen ist das Buch von Frank Zeller über das Szilianische Igelsystem m.E. das Beste, was je verfasst wurde. Allein mit diesem Buch kann man sich gut und gerne jahrelang beschäftigen. Allerdings bin ich jetzt 48 Jahre und das Lernen fällt nicht mehr ganz so leicht.
Was die morgige Partie betrifft, gehe es locker an. Versuche dich an die Prinzipien zu halten, die du bereits gelernt hast. Dein Gegner wird auch nicht eröffnungsfest sein und Spanisch oder Alapin wird wahrscheinlich eh nicht aufs Brett kommen.
Wenn du magst, kannst du ja hier berichten, wie die Partie verlief. Viel Glück.
Walker
Talsar - 03. Nov '07
Moin Rarehair,

ich schließe mich der Empfehlung Walkers an, zuerst einmal seine Spielstärke zu verbessern, bis man überhaupt einmal weiss welche Eröffnung in Frage kommt.

Ich wage es einmal etwas unverfroren einfach mal zu behaupten, dass es bis zu einer DWZ von etwa 1500 völlig irrelevant ist, was man als Eröffnung spielt.
Man versteht zu wenig vom Spiel, als dass man sich über Eröffnungen Gedanken machen sollte.

Ziehe einen Zentralbauern 2 Felder nach vorne und entwickle die Figuren auf natürliche Felder - das reicht aus. Dann taktisch nichts einstellen und der Rest spielt sich von alleine.

Ich kann nur vorschlagen jede gespielte Turnierpartie anschließend mit einem sehr viel stärkeren Spieler doppelt so lange zu analysieren wie die tatsächliche Spielzeit war und sich alles was dieser Spieler mir erzählt zu notieren.
ex_kosta - 03. Nov '07
Sehr Nobel dieser Beitrag *Wirklich!*
rarehair - 04. Nov '07
Kleiner Nachtrag:

Ich mußte aufrücken, Schwarz spielen, und habe dann nach 43 Zügen und fast 4 Stunden remisiert. ;-)

rarehair
Walker - 04. Nov '07
Ja, mach nur einen Plan sei nur ein großes Licht und mach dann noch 'nen zweiten Plan gehn tun sie beide nicht. - Bertolt Brecht, Dreigroschenoper ...

oder wie ein Freund von mir immer zu sagen pflegt: "Das Leben ist komisch"
rarehair - 04. Nov '07
Was die Pläne betrifft: Ich denke nicht mehr drüber nach.
Machse disch nohr met verückd.

;-)
Passant - 07. Nov '07
poste mal deine partie wenn du magst... vllt findet sich der ein oder andere, der ein paar worte dazu sagen möchte :D
Dieser Beitrag kann nicht mehr kommentiert werden