Schachaufgaben

"Wiener Zeitung" und Schachprobleme

matun - 02. Jul '23
Wie hier zu erfahren war, ist die älteste Zeitung der Welt als Druckausgabe nicht mehr zu haben. In der Zeit zwischen 23.12.1933 und 29.12.1935 konnte man in der Rubrik "Labyrinth für Mußestunden" auch Schachprobleme finden. Es handelt sich sowohl um Originale, die speziell für Wiener Zeitung komponiert wurden, als auch um erlesene Nachdrucke. Es sind insgesamt 103 an der Zahl.
Vabanque - 02. Jul '23 Bearbeitet
Interessant, dass dies nur für eine so kurze Zeit der Fall war. Weißt du zufällig auch warum?

Vielleicht wäre es auch eine Idee für eine (lose) Reihe, ab und zu einige der besten Stücke daraus hier als Aufgabe zu stellen.

Welches waren denn die Autoren der Schachprobleme in der Wiener Zeitung?
matun - 03. Jul '23
Die Angabe, dass innerhalb von 2 Jahren 103 Probleme veröffentlicht wurden habe ich der Web-Seite von Vaclav Kotesovec entnommen. So wie ich gesehen habe, innerhalb dieser 2 Jahre wurden Probleme regelmäßig, hauptsächlich sonntags gebracht. Wie ich jetzt festgestellt habe, wurden sie nach einer Pause und dann unregelmäßig weiterhin gebracht. Meines Wissens ging das so bis in das Jahr 1938.
Die meisten Originale waren von Walter Horwitz gefolgt von Josef Mohl, Konrad Erlin und anderen.
Einige Probleme von W. Horwitz waren hier bereits zu sehen.
Vabanque - 03. Jul '23
Danke dir für die Info! Ja, Horwitz sagt mir was, auch im Zusammenhang mit einem Herrn Kling.
matun - 03. Jul '23
Ja, aber das war ein anderer, Bernhard Horwitz. Er und Josef Kling haben viele Studien in Zusammenarbeit komponiert.
Vabanque - 03. Jul '23 Bearbeitet
Oh danke. Zufällige Namensgleichheit oder verwandt?

Dann sind mir ohne Frage beide Horwitze schon begegnet, und mir war bisher nie aufgefallen, dass sie gar nicht identisch sind.
brauna - 03. Jul '23
@matun: eine "Schachstudie komponieren", welch schöne Wortkombination! Hab ich so noch nie gehört.
Vabanque - 03. Jul '23 Bearbeitet
Eigentlich recht übliche Wortwahl in diesem Zusammenhang.

Im Kunstschach, zu dem auch Studien ('Weiß zieht und gewinnt/macht Remis') gehören, wird 'komponiert' wie in der Musik.

Ein gemeinsamer Begriff für Schachprobleme ('Matt in ... ') und Schachstudien ('Weiß zieht und ... ') ist deswegen auch 'Schachkompositionen'.

Ganz abgesehen vom künstlerischen Aspekt, bedeutet 'komponieren' ja eigentlich auch 'zusammensetzen/stellen', und diese Aufgaben sind im Gegensatz zu solchen, die aus tatsächlich gespielten Partien stammen, eben künstl(er)i(s)ch zusammengebastelt.
brauna - 03. Jul '23
Zustimmung! Man spricht ja auch bspw. von einer gelungenen Essens-Komposition.
Dennoch ist der "Komponist" eindeutig der Musik zugeordnet, denke ich?
matun - 03. Jul '23
Vabanque hat das sehr gut erklärt. 👍
Vabanque - 03. Jul '23 Bearbeitet
>>Dennoch ist der "Komponist" eindeutig der Musik zugeordnet, denke ich?<<

Deswegen ja auch die Zusätze: 'Schach-Komponist', 'Problem-Komponist', 'Studien-Komponist'.