Schach

Grenke Chess Open Ostern Karslruhe

Hasenrat - 14. Feb '25
Dieses Jahr mit Freestyle-/Chess960-Open! Spannend!
Das wird sicherlich noch einmal für einen zusätzlichen Boom in der Breite der Schachgemeinde sorgen!

grenkechessopen.de/de/
Hasenrat - 14. Feb '25 Bearbeitet
Was mich wundert, ist, dass es tatsächlich noch keine prominenteren Lehrbücher/-kurse für Chess960 zu geben scheint. Oder kennt jemand da was?
Vabanque - 14. Feb '25 Bearbeitet
Es gibt zumindest dieses Buch:

schachversand.de/fischer-random-schach-frc-chess960-buch-plus...

Und hier finden sich unter vielen Lektionen über 'traditionelles Schach' auch einige verstreute über Chess960, sogar kommentierte Chess960-Partien:

chess-tigers.de/uni_lektionen.php?rubrik=2&menuun=1
Hasenrat - 14. Feb '25
Danke ja, letzteres auch ergoogelt.

Alles ziemlich alt ...
Da muss einfach was kommen ...
Ist schließlich die Zukunft! 😉
Hasenrat - 15. Feb '25
Einen beschleicht auch der leise Verdacht, dass diese Turnierformatänderung v. a. auf Carlsens Mist gewachsen ist und eine Niemann-Verhinderungsveranstaltung sein soll ... ;-P
Vabanque - 15. Feb '25
>>Alles ziemlich alt ...
Da muss einfach was kommen ...
Ist schließlich die Zukunft! 😉<<

'Alt' ist relativ ... allerdings hat mich auch gewundert, dass die Seite seit 2009 keine Chess960-Lektionen mehr hochgeladen hat ... trotzdem ist das (von 2004 bis 2009) schon mal nicht gerade wenig Material, vor allem wenn man bedenkt, dass hier Partien von Top-Spielern kommentiert sind.
Wie viele Dinge wurden uns in der Vergangenheit schon als 'die Zukunft' angepriesen?
Ich denke nicht, dass das traditionelle Schach irgendwann in nächster Zeit durch Chess960 abgelöst werden wird ... aber das Chess960 ist schon eine interessante Zusatzoption, für die sich offensichtlich auch Top-Spieler begeistern können.
Vabanque - 15. Feb '25
>>Hasenrat - vor 21 Min.
Einen beschleicht auch der leise Verdacht, dass diese Turnierformatänderung v. a. auf Carlsens Mist gewachsen ist und eine Niemann-Verhinderungsveranstaltung sein soll ... ;-P<<

Was hat denn das mit Niemann zu tun? Denn wenn Niemann wirklich so ein genialer Cheater sein sollte wie manche anscheinend immer noch meinen, schafft er es doch im Chess960 genauso wie im normalen Schach. Für Engines ist Chess960 genauso leicht wie normales Schach. Es ist ja bloß die Anfangsstellung verschieden, es kann somit keine Eröffnungstheorie etabliert und verwendet werden. Man muss von allem Anfang an selbständig spielen und kann nicht auf Bewährtes zurückgreifen. Theorie-Haie haben hier keinen Vorteil gegenüber Theorie-faulen Spielern😁

Der Nachteil von Chess960 besteht meiner Erfahrung nach darin, dass von manchen Ausgangsstellungen es sehr schwierig ist, die Figuren harmonisch ins Spiel zu bringen.
Hasenrat - 15. Feb '25 Bearbeitet
Niemann hätte aufgrund seines letztjährigen Siegs im Open eine Startberechtigung fürs Classic gehabt. Um dieser Verlegenheit zu entgehen, hat man einfach disruptiv für das Karlsruher Festival ein komplett neues Format erfunden.
Hasenrat - 15. Feb '25 Bearbeitet
Er bekommt aber eine Wildcard fürs nächste Freestyle in der Tour, glaube ich.
Vabanque - 15. Feb '25
>>Hasenrat - vor 1 Std. Bearbeitet
Niemann hätte aufgrund seines letztjährigen Siegs im Open eine Startberechtigung fürs Classic gehabt. Um dieser Verlegenheit zu entgehen, hat man einfach disruptiv für das Karlsruher Festival ein komplett neues Format erfunden.<<

Aber woraus geht hervor, dass es sich um Absicht handelt? Und: was wäre schlimm gewesen, wenn Niemann mitgespielt hätte?
Hasenrat - 15. Feb '25
Naja, es drängt sich auf ...
Hallo Vabanque!? Nicht mehr erinnerlich die Diskussion vom letzten Jahr? 😅
Müsste man Carlsen fragen, was so schlimm ist, mit Niemann zu spielen ... 😁
Vabanque - 15. Feb '25
>>Müsste man Carlsen fragen, was so schlimm ist, mit Niemann zu spielen ... 😁<<

Carlsen hat doch inzwischen einige Male gegen Niemann gespielt ... zumindest im Blitz (oder auch im Schnellschach?) und mehrheitlich gewonnen.
Hasenrat - 15. Feb '25
Ja, im Blitz, en passant, wenn's gar nicht anders ging, ohne Eklat ...
Hasenrat - 13. Mär '25
Niclas Huschenbeth hat jetzt einen Kurs zum Freestyle chess herausgebracht.
Vabanque - 14. Mär '25
Einen Kurs? Auf DVD?
toby84 - 14. Mär '25
gibt es noch menschen, die schachkurse auf DVD kaufen? wir nutzen praktisch gar keine DVDs mehr, alles nur noch digital. bis auf ein paar kinder-cds (neben den tonies, die die primär-quelle für auditiven input sind) und gelegentlich ein altes hörbuch fürs auto.
Vabanque - 14. Mär '25 Bearbeitet
DVD und CD ist ja auch digital😉

Auch wenn das jetzt off-topic ist, ich kaufe zwar keine Filme auf DVD und Musik auf CD mehr, leihe sie aber immer noch von der Stadtbücherei aus. Und ich spiele sogar Vinyl-Platten ab, man stelle sich das mal vor😉Noch schlimmer, ich lese Bücher auf Papier statt auf E-Book😮Das gilt auch oder sogar insbesondere für Schachbücher.

Zurück zum Thema:

Also ist es wohl ein Online-Kurs, den GM Huschenbeth da für Freestyle-Chess (ist das eigentlich genau dasselbe wie Chess960?) auf die Beine gestellt hat.

Ich musste lediglich bei 'Schachkurs' spontan an solche auf DVD denken. Vielleicht werden ja auch solche gar nicht mehr angeboten, ich weiß es nicht.
toby84 - 14. Mär '25 Bearbeitet
"DVD und CD ist ja auch digital😉"

stimmt 😄 entweder sind die daten gestreamed oder sie sind auf einem speicherchip bzw einer integrierten festplatte. dvds lassen sich meines wissens nicht neu beschreiben. sie sind physikalisch größer als chips oder festplatten im verhältnis zu ihrer kapazität. und sie benötigen ein eigenes laufwerk und eine lesevorrichtung, während die daten sich im anderen fall den platz mit anderen datentypen teilen. aber wie kann man das kurz und prägnant beschreiben? digital ist jedenfalls in der tat das falsche wort.
Hasenrat - 14. Mär '25
Online-Kurs, ja. Auf seiner Seite chessemy. Oder auch Freestyle chess.
Freestyle chess heißt es heutzutage. Ja, klingt mehr sexy. Können sich mehr etwas drunter vorstellen.
Hasenrat - 14. Mär '25
Bei chessbase kriegt man nach wie vor DVD's, ja. Nicht?
Vabanque - 14. Mär '25
>>Freestyle chess heißt es heutzutage. Ja, klingt mehr sexy. Können sich mehr etwas drunter vorstellen.<<

Klingt mehr nach Schwimmen oder Ringen als nach Schach ... und meine Vorstellung von Freestyle wäre, dass es weniger Regeln gibt und man mehr tun und lassen kann, was man will😂
Hasenrat - 14. Mär '25
Freestyle spiele ich auch im normalen Schach ... 😁

Und Freestyle im Schwimmen ist ja doch nur Kraul, oder? 😉
Hasenrat - 14. Mär '25
Aber wenn Freestyle tatsächlich nur noch das Schach der mittelfristigen Zukunft wäre ... - was dann?
Hasenrat - 14. Mär '25
... dann sinkt das klassische Schach zur blassen Erinnerung herab wie Chaturanga ..., eine Kuriosität der Geschichte ...

Wer hat in einem 960er-Event mal eine Normalausgangsstellung zugelost bekommen? Das wäre einen Sekt wert! 😄
Hasenrat - 08. Apr '25 Bearbeitet
Habe jetzt Huschenbeths Kurs begonnen und muss sagen schon jetzt sehr empfehlenswert. Kleine Einführung auch zur Geschichte. Shufflechess war wohl das erste. Da gab es noch nicht die Einschränkungen mit König zwischen den Türmen, Läufer auf vd. Feldfarben.
Die Begründung für den neuen Begriff "freestyle" ist so wie ich es auch vermutet hatte. Auch schön das ausführliche Kapitel zur Rochaderegelung. Wollte ich erst überspringen, die neun Minuten Video, ist aber tatsächlich tricky je nach Position. Vor allem frage ich mich, wie ich die am Brett mache ohne direkt eines normalen Königszugs bezichtigt zu werden. Geht doch wohl nur mit mündlicher Ansage. Und ich frage mich, wie das allg. in Karlsruhe jetzt beim Turnier unfallfrei umgesetzt werden kann. Da müsste es eigentlich einen "kl. Führerschein" vorher geben ... 😉
toby84 - 08. Apr '25
laut englischem wiki hat es 1792 mit dem buch (La Supériorité aux Échecs) von Philip Julius van Zuylen van Nijevelt angefangen. da wurde schon vorgschlagen, die ausgangsstellung quasi beliebig zu variieren. da waren dann auch mal bauern in der startaufstellung vorgerückt.
Vabanque - 08. Apr '25
Die Rochade ist tatsächlich das einzige, was beim Chess960 wirklich ein Umdenken erfordert. Ich finde es schwierig, die Rochade in die Berechnungen einzubeziehen. Da wird man oft überrascht, vor allem von der gegnerischen Rochade, mit der man nicht gerechnet hätte. Und man versäumt die eigene, weil man diese Möglichkeit nicht sieht.
Oli1970 - 08. Apr '25
>> Vor allem frage ich mich, wie ich die am Brett mache ohne direkt eines normalen Königszugs bezichtigt zu werden. <<

Lt. Wikipedia: Beim Spiel mit einem menschlichen Gegner an einem physischen Brett wird durch die FIDE empfohlen, dass der König bei der Rochade erst außerhalb des Bretts neben sein zukünftiges Feld gestellt wird, dann der Turm auf seine Endposition gesetzt und abschließend der König auf seine Endposition gesetzt wird.

Am PC / im Onlineschach wird der König meistens wohl auf den betreffenden Turm gezogen, um die Rochade einzuleiten.
Ich habe aber keinerlei praktische Erfahrung mit 960.
Hasenrat - 08. Apr '25
👍
Hasenrat - 08. Apr '25
@toby84
Ja, ich erinnere auch so, dass die Vorläufer mehr an die heutige Strategovariante erinnern. Nicht ausgeloste Aufstellung, sondern frei gewählte.
Vabanque - 08. Apr '25
>>Am PC / im Onlineschach wird der König meistens wohl auf den betreffenden Turm gezogen, um die Rochade einzuleiten.<<

Auf dem Server, wo ich mal Chess960 gespielt habe, war es so, dass bei Rochademöglichkeit unter dem Brett ein entsprechender Button mit der Aufschrift 'c-Rochade' bzw. 'g-Rochade' erschien, auf den man dann klicken konnte. Sehr glücklich fand ich diese Lösung nicht, denn sie hat ein bisschen den Anstrich eines Zugvorschlags, ohne den man auf die Möglichkeit einer Rochade ggf. gar nicht aufmerksam geworden wäre.
toby84 - 08. Apr '25 Bearbeitet
Also ich würde das so programmieren, dass man den könig auf den turm ziehen kann. Das empfinde ich am plausibelsten. sprich: man zieht den könig einfach auf das zielfeld, auch wenn da noch ein turm steht.
Hasenrat - 08. Apr '25 Bearbeitet
Das ist Standard, ja. König auf den Turm ziehen. Am Brett hätte ich das instinktiv auch so gemacht.
Vabanque - 08. Apr '25
Tja, das Problem ist dann die ggf. Nicht-Eindeutigkeit. Stehen z.B. in der Ausgangsstellung K und T auf f1 und h1, so kann der Zug Kg1 dann sowohl ein reiner Königszug wie auch die g-Rochade sein.
toby84 - 08. Apr '25 Bearbeitet
Oh, das ist ein gutes argument.

In dem fall muss man die rochade in jedem fall so ausführen, dass man den könig auf den turm zieht.
Hasenrat - 08. Apr '25
Und diesen Fall meinte ich im OTB.
Vabanque - 08. Apr '25
Natürlich könnte dann vom Server eine entspr. Nachfrage kommen.
toby84 - 08. Apr '25 Bearbeitet
Nachfragen in einer 960-blitzpartie? Das kann man nicht machen.

stell dir vor, im bullet verliert jemand drei sekunden für die rochade, nur weil der server nachfragt, ob man nun tatsächlich rochieren will.
Vabanque - 08. Apr '25 Bearbeitet
Tja, im Blitz geht das dann wohl nicht. Also braucht es einen besseren Vorschlag.
toby84 - 08. Apr '25
ich wiederhole meine erweiterung von oben:

In dem fall muss man die rochade in jedem fall so ausführen, dass man den könig auf den turm zieht.

da sehe ich noch keinen haken.
Vabanque - 08. Apr '25 Bearbeitet
Ach so, du meinst: nicht auf den Turm zu (so wie ich es verstanden hatte), sondern direkt auf das Feld des Turms.
toby84 - 08. Apr '25
genau
Hasenrat - 08. Apr '25
Schreite weiter im Kurs fort und bin weiterhin begeistert. So hab ich mir das vorgestellt. Vorstellen von diversen Mustern, die in zahlreichen ähnlichen Stellungstypen vorkommen können. Total faszinierend, so spannend die ersten drei Züge. Wahnsinn! Pionierstimmung! ;-D Und ich staune wie schlecht selbst Top-GM's solche Ausgangsstellungen schon behandelt haben. Man sieht wie wir gefangen sind in den Standard-Eröffnungsmustern.
Hasenrat - 14. Apr '25
Fast 3.300 Teilnehmer, Stand heute. Wow! Das wird ein Spaß!
Und man bekommt das brandneue Freestylerating!
toby84 - 14. Apr '25
wie funktioniert das denn?
Hasenrat - 14. Apr '25 Bearbeitet
Freestylechess? 😜 Dieses Open? 🤷‍♂️ Oder die Wertung? 🤔
Letztere vermutlich analog zur Elo.
toby84 - 14. Apr '25
Ja ich meinte das rating 🙂 also ist es so, wie es hier auch geplant ist.
Hasenrat - 14. Apr '25
Zurückkommend auf den Huschenbeth-Kurs muss ich sagen, dass dieser wirklich eine exzellente Handreichung für eine quasi Universalherangehensweise an die "tausend" möglichen Ausgangsstellungen darstellt. Und das anders als ich zuvor dachte. Denn es ist eben doch etwas fundamental Anderes als die Normalausgangsstellung, mit dem man konfrontiert ist. Und die Faustregeln aus dem Normalschach helfen hier nur bedingt weiter. Was mich auch überrascht hat, dass die Mirroring-Defense-Strategie solch eine Bedeutung hat, auch wenn sie mir instinktiv gegen den Strich geht. In so vielen Stellungen ist die Spiegelung der ersten weißen Züge einfach die beste Wahl.
Vabanque - 14. Apr '25
>>In so vielen Stellungen ist die Spiegelung der ersten weißen Züge einfach die beste Wahl.<<

In manchen Ausgangsstellungen aber tödlich!
Alapin2 - 14. Apr '25
Tjaa,liebe Leute...
Nach dem ganzen Hype, von dem ich sowieso nicht alles verstanden habe, hier meine Meinung(interessiert keinen, ist mir klar) :
Tolle neue Variante !
Aber, wie man am Turnierendspiel sieht, gewinnen doch immer diejenigen, die die besten Schach-Grundkenntnisse,beste Erfahrung haben ,beste Zocker in Zeitnot sind.Alles wie immer!
Also : Vabanques Serie anschauen, vielleicht auch mal die "Aufgaben "nicht ignorieren und völlige Pleitestellungen zugunsten eines Neuanfangs aufgeben.Sonst wird es wirklich langweilig.
Vabanque - 14. Apr '25 Bearbeitet
>>Aber, wie man am Turnierendspiel sieht, gewinnen doch immer diejenigen, die die besten Schach-Grundkenntnisse,beste Erfahrung haben ,beste Zocker in Zeitnot sind.Alles wie immer!<<

Weil es halt - trotz anderer Ausgangsstellung - immer noch Schach ist. Man kann sich im Schach960 nicht unter Umgehung von Taktik- und Strategie-Training, Zeitnot-Training etc. plötzlich eine Spitzenposition erobern, von der man vorher weit entfernt war.

Trotzdem gelten natürlich Hasenrats Einwände, dass in vielen Ausgangsstellungen die üblichen 'Prinzipien' (als da sind: entwickle die Springer zuerst, besetze mit den Bauern das Zentrum, rochiere früh und dergl. vieles mehr) nur bedingt anwendbar sind.

Aber passt das nicht, @Hasenrat, sowieso zu deinem Allzeit-Spruch: 'Schach ist immer konkret!' ?
Schach960 ist halt noch ein bisschen konkreter, und zwar gleich vom ersten Zug an muss man sich die Stellung genau anschauen und ggf. schon rechnen. Man kann hier nicht auf ausanalysierte Varianten im orthodoxen Damengambit oder in Spanisch, die bis zum 30. Zug und weiter gehen, zurückgreifen ... obwohl ich mir solche Analysen auch gerne anschaue, weniger in der Hoffnung, sie mal in eigenen Partien anwenden zu können (was wohl kaum jemals geschehen wird), sondern mehr, weil sie an und für sich interessant sind und eine Menge tiefer Gedankenarbeit sehr vieler GM und anderer Spieler darin steckt. Man kann solche Analysen also fast schon zum Weltkulturerbe zählen😉

Dennoch: Solche Analysen haben auch einen leicht 'muffigen' Geruch, und Schach mit beliebiger Ausgangsstellung ist einfach frischer und unverbrauchter. Nach meiner Erfahrung gibt es allerdings ein paar Anfangsstellungen, von denen aus man nur sehr sehr schwer zu einem harmonischen Figurenspiel gelangt.
Hasenrat - 14. Apr '25
Das dachte ich ja auch, na ja, auch in Zufallsstellungen finden sich die Stärkeren besser zurecht. Umso mehr erstaunte mich, wie gesagt, wie oft selbst Super-GM's in den ersten Zügen fehlgreifen.
Hasenrat - 14. Apr '25
Und jetzt in Karlsruhe messen sich die Super-GM's erstmals in einem normalen Open in diesem Format. Kann mir da schon kl. Überraschungen vorstellen ...
Hasenrat - 16. Apr '25
Jetzt nach Abschluss des Huschenbethkurses möchte ich auch eine Kritik anbringen:
Mindestens gefühlt waren die behandelten Ausgangspositionen überwiegend extrem in dem Sinne, dass häufig beide Läufer auf dem vorletzten und letzten Feld eines Flügels standen oder die Dame in der Ecke die Funktion eines fianchettierten Läufers hatte, oder alle Schwerfiguren auf einem Flügel standen oder die besondere Konstellation der Türme in den Ecken und der König schon auf einem Rochadezielfeld stand und sich so der "Klassiker" der Aktivierung des Eckturms über Vorziehen des Eckbauern anbot. Natürlich war das alles sehr lehr- und aufschlussreich für die besonderen Anforderungen im Freestyle.
Interessiert hätten mich aber auch Positionen im Graubereich, wo z. B. nur ein, zwei Leichtfiguren auf dem vertauschten Feld stehen oder so. Na ja, das alles steckt noch in den Kindenschuhen. Für einen ersten Rundumschlag war das wirklich klasse.

Überrascht hat mich auch die Statistik, dass in der weit überwiegenden Anzahl der möglichen Positionen mindestens einer, manchmal aber auch zwei oder sogar drei (! - in vier Positionen!?) Bauern von Anfang an ungedeckt sind. Das ist der Grund für die große taktische potenzielle Brisanz der Freestyleeröffnungen.

Nun bin ich gespannt auf die praktische Umsetzung meiner neu gewonnen Erkenntnisse im OTB-Schach im Turnier. ;-)
toby84 - 16. Apr '25
ich drücke die daumen 🙂
Vabanque - 16. Apr '25
>>Überrascht hat mich auch die Statistik, dass in der weit überwiegenden Anzahl der möglichen Positionen mindestens einer, manchmal aber auch zwei oder sogar drei (! - in vier Positionen!?) Bauern von Anfang an ungedeckt sind. Das ist der Grund für die große taktische potenzielle Brisanz der Freestyleeröffnungen.<<

Eine Statistik dazu kenne ich nicht, aber in meiner Erfahrung mit diesem Spiel waren auch oft am Anfang Bauern ungedeckt, wodurch man ab dem 1. Zug aufpassen musste und jede Nachlässigkeit sofort geahndet wurde. Ich habe da oft Partien schon nach 2 oder 3 Zügen verloren oder eben auch gewonnen.
Hasenrat - 16. Apr '25
Gerade in diesen Stellungen ist kontraintuitiv Spiegelung oft Mittel der Wahl. Man muss halt wissen, wann Spiegelung einzustellen ist. 😉
Vabanque - 16. Apr '25
>>Gerade in diesen Stellungen ist kontraintuitiv Spiegelung oft Mittel der Wahl.<<

Das wundert mich. Dann muss man ja Schlag- und Gegenschlag-Züge berechnen, und das ist meist kompliziert.
Hasenrat - 16. Apr '25
Ja ... 😅
Hasenrat - 16. Apr '25
Nun heißt es offiziell und aktuell zum Freestyle-Rating von den Veranstaltern:
"Die Wertung wird – ähnlich dem Elo-System – von der Freestyle Chess Operations GmbH berechnet. Als Grundlage dient das bestehende klassische Rating."
Hasenrat - 16. Apr '25 Bearbeitet
Die Rochade soll man im Zweifelsfall so ausführen, dass man den König auf ein gedachtes Feld g0 oder c0 bzw. g9 oder c9 stellt, ja, dann den Turm zieht und anschließend den König auf sein richtiges Feld stellt. Um ganz sicher zu gehen, vorher ansagen.
Also die kombinierte Lösung, wie hier zuvor schon geraten.

Es gibt null Minuten Karenzzeit, so dass jeder erst am Brett die ausgeloste Stellung erfährt. Sehr gut! Die Spieler müssen die Bretter selbst aufbauen (hab schon gerätselt, wie die das machen wollen bei den hunderten von Brettern. Aber ich sehe voraus, dass es zahlreiche "Unfälle" und Reklamationen geben wird. Spannend! :-)
Hasenrat - 17. Apr '25
Hasenrat - 18. Apr '25
Man hört hier, dass Netflix mit einem Kamerateam anrücken will - um ein weiteres Kapitel Carlsen-Niemann zu begleiten? 🤔
Jedenfalls großes Kino hier!
youtu.be/Ro24gwNO2ec?si=CNbNCrxu2ODlcGnH
Hasenrat - 21. Apr '25
Carlsen gewinnt mit 9 aus 9. In der letzten Runde gegen Keymer.
Schönes Event. Die Chancen stehen gut für eine Neuaufl. nächstes Jahr.
Ich tippe, das war der Durchbruch fürs Freestyle!
Hasenrat - 21. Apr '25
Beeindruckendes Drohnenflugvideo von der Größe der Veranstaltung:
youtu.be/lOCgJAo1Hm0?si=bOoTsArNJoQ6B3_V
Vabanque - 21. Apr '25
Gibt es denn irgendwo

a) eine vollständige Tabelle
b) alle Partien zum Nachspielen?
Hasenrat - 21. Apr '25
Die letzte Auswertung fehlt noch.
Die Turnierhomepage hatte ich ganz oben verlinkt, meine ich.
Bin schon ganz gespannt auf die neue Freestylewertung.
toby84 - 22. Apr '25
wie war es denn jetzt für dich als teilnehmender? erzähl doch mal.
Hasenrat - 22. Apr '25
Ich bin sehr zufrieden und hat großen Spaß gemacht. Die Organisation war perfekt - gut, sind ja auch Profis mit langjähriger Erfahrung.
Wann immer ich die Wahl hab zwischen Standard und Freestyle, werde ich wohl künftig Freestyle nehmen.
So befreiend nicht mehr die Theorielast zu haben, die lästige Vorbereitung auf den Gegner entfällt. Die Zeit zwischen den Partien ist so viel entspannter! Dafür sind die Partien eindeutig anstrengender und fordernder. Aber was für eine Freude, kreativ von Anfang an sein zu können. An künftiger Theoriebildung irgendwie mitzuschreiben.
Hasenrat - 22. Apr '25
Bin gespannt ob die großen Open künftig alle auch eine Freestylesektion anbieten werden. Angeblich haben schon etliche angefragt.
Hasenrat - 22. Apr '25 Bearbeitet
Kramnik ist der neue Coach von Niemann, erfuhr ich hier.

Wir stellten uns sogar einmal gemeinsam vor einem Platzregen unter.😅
Hasenrat - 28. Apr '25 Bearbeitet
Die Schachglatzen haben in ihrem Podcast auch Nachlese gehalten:
audio.podigee-cdn.net/1892244-m-f9b84c1a07e4ddb0445ea7d41ed453..
Vielem kann ich mich anschließen, was Teilnehmer TBG so berichtet und resümiert, aber bei manchen Aussagen ziehe ich schon etwas die Augenbrauen hoch. Manchmal wirken mir beide etwas elitär bis latent arrogant, sorry.
Uns 1600-1800er als Anfänger zu bezeichnen ist mir doch etwas zu stark und ehrabschneidend! 😅 Tippe aber, dass dieser Spielstärkenbereich die Hauptmasse auch ihrer Hörerschaft ausmacht.
Hasenrat - 28. Apr '25
TBG zweifelt übrigens daran, dass sich Freestyle über KA hinaus durchsetzen wird, so schade er es auch fände.
Hasenrat - 28. Apr '25
Na ja, und mit seiner Aussage, wir Anfänger sollten Freestyle doch lieber ihnen als Profis überlassen, ist das fast schon selffulfilling prophecy ... 🤨
toby84 - 28. Apr '25
Ui das ist ja heftig. Eigentlich finde ich freestyle gerade für unerfahrenere durchaus interessant. Und ich sehe auch keinen plausiblen grund, freestyle den profis zu überlassen.
Bluemax - 28. Apr '25
Um ehrlich zu sein hätte es seinen Podcast auch gar nicht gebraucht. Für seine Spielstärkeverhältnisse reicht sein YT Kanal völlig aus, denke ich.
Gehört auch etwas Mut dazu, mit 1400 aktuelle Großmeisterpartien um die 1750+ zu kommentieren 😉

Allerdings richten sich seine Kanäle in der tat an Spieler, die eher dem oberen Anfängerniveau anzusiedeln sind. Von daher ...
Hasenrat - 28. Apr '25
Das verwirrt uns zu sehr, wenn wir das Normale schon nicht richtig können.😏
Hasenrat - 28. Apr '25
Podcasts zu Schach finde ich schon gut! Brett- und variantenloses bloßes Geplauder, prima Ergänzung!

Was ich gar nicht mehr höre, ist Busses Schachgeflüster. Bietet meine Plattform nicht an. Er hatte mehr was von Augenhöhe zu den Amateuren.
Hasenrat - 28. Apr '25
Ich glaube übrigens, dass gerade in diesem Segment und darunter die größten Enthusiasten zu Hause sind. Oder wie gestern im Tatort: Profischach ist keine Lust, nur Qual und Furcht und am Ende melancholisches Säufertum.😜
Bluemax - 28. Apr '25 Bearbeitet
Ich finde es gibt keinen richtig vernünftigen Schachpodcast, leider.
Vor allem denen man gerne zuhört! Aber das scheint Geschmackssache zu sein.
Ja Schachgeflüster ist sehr selten geworden.

Gibt übrigens noch die Elojäger mit bisher 8 Folgen (letzte aktualisierung 8. März)

Und natürlich Bluhmecke!
Zur Zeit mein Favorit 😁
Hasenrat - 29. Apr '25
Interessant, diese Podcasts kannte ich bisher nicht.

Dass Busse nicht mehr so präsent ist, mag wohl daran liegen, dass er mittlerweile Pressesprecher des DSB ist, nicht?
Bluemax - 29. Apr '25 Bearbeitet
Ja richtig, da fehlt dann wohl die Zeit für Podcast‘s.

Bluhmecke ist übrigens auch auf Youtube zum anschauen verfügbar.
youtube.com/@bluhmecke?si=TTi16N19_lAIwqJl

>>Gehört auch etwas Mut dazu, mit 1400 aktuelle Großmeisterpartien um die 1750+ zu kommentieren 😉<<

Das war natürlich Quatsch, es sollte 2400 und 2750+ heissen.
toby84 - 29. Apr '25
man hat es vermutet 😉
Vabanque - 29. Apr '25
>>toby84 - vor 13 Std.
Ui das ist ja heftig. Eigentlich finde ich freestyle gerade für unerfahrenere durchaus interessant. Und ich sehe auch keinen plausiblen grund, freestyle den profis zu überlassen.<<

Die Begründung für solch eine Behauptung würde mich echt auch mal interessieren. Bis dahin nehme ich mir heraus, die Behauptung als baren Unsinn zu deklarieren.
Vabanque - 29. Apr '25
>>Uns 1600-1800er als Anfänger zu bezeichnen ist mir doch etwas zu stark und ehrabschneidend! 😅 Tippe aber, dass dieser Spielstärkenbereich die Hauptmasse auch ihrer Hörerschaft ausmacht.<<

Na, da kann ich ja froh sein, DWZ-mäßig drüber zu sein, so dass ich nicht unter 'Anfänger' falle ...
Quatsch, Anfänger ist DWZ bis ca. 1100, würde ich mal sagen.
Die alte Einteilung der Spielstärken in Klassen 1 bis 5 (oder A bis E wie in den USA), unterhalb Klasse 5 Anfänger, oberhalb Klasse 1 die verschiedenen Meisterniveaus, hatte durchaus etwas für sich.
Vabanque - 29. Apr '25
>>Hasenrat - vor 13 Std.
Ich glaube übrigens, dass gerade in diesem Segment und darunter die größten Enthusiasten zu Hause sind.<<

Doch, ja. Und es ist ein weit verbreitetes Missverständnis, dass man sich selbst auf dem Niveau der Spieler befinden müsste, deren Partien man kommentiert. So gut wie alle youtube-Kommentatoren spielten nicht auf dem Niveau der Spieler, deren Partien sie besprechen. Und für Schachbücher gilt genau dasselbe.
Bluemax - 29. Apr '25
So ??

Dann hier mal ein kleiner Einblick, wie Supergroßmeister wirklich denken und rechnen.
Ich hab logischerweise kein einziges Problem lösen können, aber wer mag …
😃
youtu.be/rSDkN9mP2WY

(Vincent Keymer beim lösen äusserst schwieriger Schachprobleme, unglaubliches Niveau, engl. Kommentar)
Vabanque - 30. Apr '25 Bearbeitet
Ja, das ist schon beeindruckend, wie der Keymer das macht. Wir könnten diese Aufgaben wohl schon auch lösen, aber eher in Stunden als in Minuten😁
Wenn ich in meiner aktiven Zeit Partien mit Leuten analysiert habe, die wirklich sehr deutlich stärker waren als ich, d.h. so 2300 und stärker, dann war es auch meist so, dass die eigentlich die gleichen Sachen gesehen haben wie ich, nur halt deutlich schneller.

Aber darum ging es mir doch gar nicht! Ich wollte anmerken, dass Kommentatoren oft sehr viele Hundert ELO weniger haben als diejenigen, deren Partien sie kommentieren, und das auch im absolut offiziellen Bereich. Der wirklich renommierte Verlag EverymanChess hat als Autoren z.B. Craig Pritchett, Steve Giddins und Junior Tay, und die haben jeweils nur 2100-2200 als eigene Elozahl, kommentieren aber die Partien der großen Spieler der Vergangenheit und Gegenwart, d.h. von 2700ern. Dann darf es ganz sicher auch der hier zum wiederholten Mal dafür kritisierte Big Greek, der immerhin 2400+ hat. Partien von 2700ern spontan und in Echtzeit zu kommentieren, vor allem wenn es Schnellschachpartien sind, ist natürlich eine andere Baustelle, aber in einem Video, das man vorbereiten kann, oder gar in einem Buch, da hat man ja genügend Vorlauf, um in Ruhe alle Dinge zu sehen, auf die es ankommt. Und letztlich sticht das bereits gebrachte Argument, dass diese Videos (und auch die Bücher) ja für Durchschnittsspieler gedacht sind und nicht für andere GMs. Ein 2100er kann einem 1600er immer noch genug erklären, so dass dieser davon wirklich profitiert.
toby84 - 30. Apr '25
ich finde, das zeigt sehr gut, wie die richtig guten spieler die stellungen im kopf sehen können. bei so langen berechnungen müsste ich mich andauernd rückversichern, dass ich nicht irgendwo in gedanken eine figur noch an falscher stelle stehen habe. ich bin schlicht nicht in der lage, mir so lange varianten verlässlich vorzustellen.
Vabanque - 30. Apr '25 Bearbeitet
Aber genau das ist Keymer doch in dem Video auch (mindestens) einmal passiert. Uns passiert es natürlich viel häufiger. Das sind die so genannten (gefürchteten!) Restabbilder. Man sieht die Figuren immer noch da, wo sie mal standen. Und es gibt etliche Beispiele aus der GM-Praxis dafür, das Phänomen ist also kein 'Privileg' von uns Amateuren.
toby84 - 30. Apr '25
stimmt, bei der letzten aufgabe ist sein könig gedanklich zu weit hinten.

welche beispiele gibt es denn aus der gm-praxis?
Vabanque - 30. Apr '25 Bearbeitet
>>welche beispiele gibt es denn aus der gm-praxis?<<

Die muss ich erst nachgucken. Hoffe, ich finde ein paar 'schöne' in meinen Büchern. Aber es gab wirklich so einige.

Wäre aber eigentlich etwas für einen eigenen Thread.