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My System" and "Chess Praxis" of Aron Nimzowitsch

feather88 - 24. Jun '10
Während der Fußball WM, sind natürlich Schach-liche- Beiträge, eher mehr...ist das eine bitte, an Meinungen wie Informationssammlung, wahrscheinlich nicht gerne angesagt. Und trotzdem würde ich gerne dieses Thema ansprechen, bevor ich eventuell nun auch andere, anfange/n aus den Büchern etwas zu lernen.


My System" and "Chess Praxis" of Aron Nimzowitsch, kann/ darf, darüber jemand sehr gerne seine Erfahrungsberichte, uns/ mir darüber schreiben...

Mich würde Interessieren, was für Schwerpunkte im Schachspiel, Struktur, Erfahrung- und Beeinflussung/ Spieler type vermittelt wird.

Ob es ein Sinnvoller Ratgeber in der Entwicklung, Schach fördert oder eher schadet.

Gerne, wenn bekannt, würde ich mich auch über "nur" Links mit selbst oder auch ohne selbsterklärenden Kommentare, freuen.

Kurzgefasst soll dies ein Beitrag sein, zum Besser kennen lernen von Mein System und Schach Praxis von Nimzowitsch.

Vielen Herzlichen Dank

ps.
Vielleicht hat ja Frank Mayer einen schönen Bericht über Nimzowitsch;-)
Pieter - 24. Jun '10
Seit Mai 2010 bei Chessmail Mitglied und noch kein Spiel, dann aber dieser Beitrag
mit einem merkwürdigem PS.
Ein Schelm wer böses dabei denkt. ;-))))

ps: vielleicht ganz einfach mal selber googeln
feather88 - 24. Jun '10
Mr. Pieter, ich weiss, dass diese Thematiken- im Schach, sehr an der Nerven-Kante, jener Schach Spieler kratzen, die mühselig ihre Spielstärke zusammengespielt haben.

Ich habe wenn ich ehrlich gestehen muss, im Moment noch zwei andere Bücher die davor durchgespielt werden, in der Freizeit.
Doch durchaus bin ich auch immer gerne und das kommt leider sehr selten, dass ich Bücher- Tipps bekomme auch an denen Interessiert. Denn wie ich finde, gehört es, eine Menge dazu sich hinter Bücher zu stellen und zu sagen, das ist es:-)

Somit möchte ich, die Titel natürlich auch nicht vorenthalten, bei Schach-Wissenden natürlich Standard Bücher aber für manch andere, eine Chessmailmitgliedschaft doch schon Wert?

Wie gesagt, wenns in den Fingern kitzelt, Danke.

ps. Ist ja keine Verpflichtung
rasiermesser - 24. Jun '10
Nimzowitsch finde ich vor allem wegen seiner sprachlichen Formulierungskunst sehr lesenswert. Daneben sollten die im ersten Teil 'Die Elemente' von 'Mein System' abgehandelten Themen zum festen Wissen jedes Schachspielers gehören. Den 2. Teil 'Das Positionsspiel' fand ich schwierig zu lesen bzw. ich bin da auch nicht groß weitergekommen ... ebenso ist es mit 'Die Praxis meines Systems' (Chess Praxis), was ja weniger ein Lehrbuch als vielmehr eine ausführlich kommentierte Partiensammlung ist. Der Kommentierung ist wegen der vielen verschachtelten Varianten jetzt aber nicht unbedingt leicht zu folgen, und wie lehrreich das Durchspielen dieser Varianten ist, ist schwer zu sagen. Ich habe jedenfalls aus ALLGEMEINEN PRINZIPIEN, veranschaulicht durch konkrete Beispiele, am meisten gelernt, wie es eben in besagtem ersten Teil von 'Mein System' der Fall ist. In diesem Sinne waren für mich auch die Bücher von Lasker sehr erhellend.
Chuma - 24. Jun '10
Vielleicht liege ich ja völlig falsch, aber der Stil von feather88 erinnert mich an kosta!
aaron_nimz - 24. Jun '10
Nimzowitsch ist in meinen Augen etwas für Fortgeschrittene -
wie wäre es mit Rudolf Teschner: Schach in 40 Stunden?

amazon.de/Schach-Stunden-Vollkommen-aktualisierte-Aufsteiger/d..

und wenn du es wirklich durch arbeitest, brauchst du mehr als 40 Stunden.
Chuma - 24. Jun '10
feather88 muss kosta sein!:-) Sein Statement passt und auch die Art der Schachnotation im Schachaufgabenforum des Threads "Midnight supper".
Kosta, welcome back!:-)
rasiermesser - 24. Jun '10
Du hast Recht ... Du wirst als chessmail-Detektivin angestellt ;)
rasiermesser - 24. Jun '10
Ja, Schach in 40 Stunden ist ein sehr gutes Buch. Die ersten 3 Lektionen etwa sind tatsächlich noch für Anfänger, aber dann geht es wirklich los. Das Buch vermittelt sämtliche Grundkenntnisse in Eröffnung, Mittel- und Endspiel, Taktik und Strategie. Vieles steht drin, wo ich auch noch (?) nicht völlig sattelfest bin. Natürlich völlig unmöglich, es in 40 Stunden durchzuarbeiten. Es sind 40 Lektionen von unterschiedlichem (in der Regel steigendem) Schwierigkeitsgrad, wobei man für jede Lektion ein bis mehrere Tage (am besten Wochenenden) veranschlagen sollte.
feather88 - 24. Jun '10
Wenn ich jetzt ja sagen würde, wäre es für den Beitrag eher ein Nachteil, denn sonst würde ich doch lieber auf ein nein bestehen.

Aber bitte zurück zu dem Beitrag.

Bei Chessmail besteht einfach eine Möglichkeit, auch solche komplizierte Beiträge zu bringen, wobei die Antworten Hand und Fuß besitzen. Was ich eben sehr schätze, weil das nicht zur selbst Verständlichkeit gehört.
Und das ohne Altersbegrenzung unten wie oben.
jens1 - 25. Jun '10
Also ich habe beide Bücher (Mein System und die Praxis meines Systems). Obwohl ich Rentner bin, komme ich leider nicht dazu, die Bücher "durch zu arbeiten". Ich habe auch noch andere Interessen. Aber bei der Dursicht habe ich festgestellt, dass beide Bücher zum Repertoire eines Schachspielers gehören sollten. Aber Schachspielen soll ja auch Freude machen. Es gehört schon sehr viel Aufwand dazu, Aaron Nimzowitsch sich zu "verinnerlichen".
blaessupp - 27. Jun '10
Ich hasse diese Bücher...... spiele eher "aus dem Bauch", bzw. als Läufer fühle ich mich wohl bei der Königin, wenn das Temperament heraufkommt geh ich als Spion mit dem Pferd in die feindlichen Reihen, was meist mit dem Tod endet. Den Turm lass ich stehen, weil er Material ist und mich nicht so sehr interessiert... erst wenn der Feind ihn zerstören will, ja dann nehm ich alle Kraft zusammen und verschiebe ihn. Die Bauern lass ich walten und schalten bis sie durch feindliche Einwirkung das Feld räumen müssen. Das gibt dem stolzen König den Platz um sich stolz zu präsentieren, am besten in Mitte des Feldes, wo er dann laufend belästigt wird von Läufern, Spionen ud manchmal sogar von der femden Dame. Irgendwann gibt er dann ausser Atem, oder verärgert ob der Anpöbeleien, auf und verzeiht sich in die Schachtel. Einen recht schönen Sonntag allen.
rasiermesser - 27. Jun '10
Ja, und das spielstärkemäßige Ergebnis dieser Deiner schachlichen Einstellung spiegelt sich dann in Deinem Punktestand auch wieder.
FrankMayer - 27. Jun '10
Was ich augenblicklich dazu beitragen kann, ist ein Vorwort von Herrn Harry Schaack, der Herausgeber von KARL aus dem Heft Nº 3/2006.
FrankMayer:

LIEBE LESER,

Aaron Nimzowitsch zählt zu den bedeutendsten Spielern der Schachgeschichte. Zeitweise war er die Nummer drei der Welt. Es blieb ihm jedoch versagt, in einem Match um den Titel der Weltmeisterschaft zu spielen, vor allem wohl, weil er nicht in der Lage war, genug Geld dafür aufzutreiben. Sein schachlicher Triumphzug, den er mit dem Turniersieg in Karlsbad 1929 krönte, wird vielleicht durch seine Tätigkeit als Autor noch übertroffen. Seine beiden Werke Mein System und Die Praxis meines Systems sind schon lange fester Bestandteil des Kanons der Schachliteratur und zählen bis heute zu den meistverkauften Bücher im Schachbereich. Mit seinen neuen Ideen war er der Begründer der Hypermoderne, die das Schachspiel revolutionierte.

Ich war bei der Vorbereitung auf dieses Heft glücklich, dass ich den Nimzowitschkenner Rudolf Reinhardt trotz seiner gesundheitlichen Probleme für einen Artikel gewinnen konnte. Ende August telefonierten wir noch kurz miteinander. Meine Bestürzung war groß, als ich bald darauf die Nachricht von seinem plötzlichen Tode erhielt. Ich bin Andreas Saremba dankbar, der trotz Zeitmangels einen Nachruf verfasste, der den Schwerpunkt dieses Heftes einleitet.

Weil wir somit den letzten Beitrag Reinhards hier publizieren, widmen wir diese Ausgabe dem Berliner Schachhistoriker. Reinhards Forschung galt u.a. den wenig zugänglichen eigenen Veröffentlichungen Nimzowitschs. In akribischer Arbeit hat er aus schwer zugänglichen Quellen kommentiertes Partienmaterial aus den Jahren 1927 bis 1935 zusammengetragen, das nun postum veröffentlicht werden soll und sich als Fortsetzung von Die Praxis meines Systems versteht. Aus diesem Fundus entstammen auch die von Nimzowitsch kommentierten Partien, die Reinhardt für dieses Heft zur Verfügung gestellt hat.

Nimzowitschs Lebenslauf hat in Europa viele Spuren hinterlassen. Als es ihn aber 1922 nach Dänemark verschlägt, scheint er eine Heimat gefunden zu haben, denn fortan lebte er in Kopenhagen bis zu seinem frühen Tode 1935. Per Skjoldager, der gerade an einer Nimzowitsch-Biographie arbeitet, zeichnet diese Jahre nach.

Die Nimzoindische-Verteidigung gehört seit etlichen Dekaden zum Repertoire der allerbesten Spieler. Umso erstaunlicher, dass es noch Abspiele gibt, die bislang recht wenig beleuchtet sind. Lew Gutman untersucht die seltene Variante mit 4.Ld2, die dem Autor nach aber viel Potential enthält.

Fernschachgroßmeister stehen meist nicht so sehr im Lichte der Öffentlichkeit. Im Porträt spricht Professor Richard von Weizsäcker über die speziellen psychologischen Herausforderungen, die die langsamste Art Schach zu spielen, mit sich bringt. Außerdem zeigt er, dass man auch ohne intensiven Computereinsatz erfolgreich sein kann.

Mein Dank gilt vor allem Michael Negele und Per Skjoldager, die den Großteil der Bilder zur Verfügung gestellt haben und stets mit Rat und Tat zur Seite standen.

Harry Schaack
jens1 - 28. Jun '10
Hallo blaessupp,

so,so Du hasst diese Bücher, dann spielst Du ja besser als Hübner und die anderen Grossmeister; meine Hochachtung vor dieser Leistung!! Ich mit meiner bescheidenen Schach-Leistung bin froh, dass ich ab und zu in Schachbücher rein gucken kann. Ich bin eben nicht so genial wie Du.

Gruss

Jens
udo40 - 30. Jun '10
Aaron Nimzowitsch (1886 - 1935)

Aaron Nimzowitsch wurde am 7. November 1886 als Sohn einer bekannten jüdischen Familie in Riga geboren. Im Jahre 1904 kam er nach Deutschland und spielte im Coburger Hauptturnier sein erstes offizielles Turnier. 1922 ließ er sich bis zu seinem Lebensende in Dänemark nieder.
Nimzowitsch war ohne jeden Zweifel ein sehr starker Spieler. In der Zeit nach dem ersten Weltkrieg bis etwa 1930 gehörte er zu den besten Spielern der Welt! Es war die Blütezeit der sogenannten "Hypermodernen", denen Nimzowitsch neben Aljechin, Bogoljubow, Reti und Breyer selbst angehörte.
Noch mehr Ruhm allerdings brachte ihm seine Tätigkeit als Schachjournalist und Theoretiker. Seine drei Bücher ("Die Blockade", "Mein System" und "Die Praxis meines Systems") gehören zu den bekanntesten Werken der Schachliteratur. Er zieht darin offen die oft sehr dogmatische Lehre der sogenannten "Pseudoklassiker" (gemeint sind Siegbert Tarrasch und seine Anhänger) in Zweifel. Vor allem der jahrzehntelange Streit mit Siegbert Tarrasch ist legendär.

Es gibt auch nur wenige Spieler, die einen so großen und dauerhaften Einfluß auf die Entwicklung der modernen Eröffnungstheorie ausgeübt haben! Zwei Eröffnungen sind nach ihm benannt:
Die "Nimzo(witsch)-Indische Verteidigung" 1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sc3 Lb4 und die
"Nimzowitsch-Verteidigung" 1.e4 Sc6

Aber auch in etlichen anderen Eröffnungen hat Nimzowitsch eigene Ideen verwirklicht.
"Versuche, dich von der Sklaverei der Eröffnungsvarianten zu befreien. Stattdessen soll man gewisse Typenpositionen erlernen, die man eingehend analysiert."
blaessupp - 01. Jul '10
Ich bin ein jenialer Glücksspieler....! Hahaha! Es hat so viele nette Spielerinnen und Spieler, die mir einfach Punkte geben! Andere, ja, ja! Wollte heute ein Buch kaufen : Nomm zo wies isch.... gibt es nicht.
feather88 - 10. Jul '10
Also, ich habe lange- vielen Dank dazu, aufmerksam mitgelesen und muss sagen "Danke schön“, das dieser Beitrag, auf so tolle Schreiber, Zustimmung gefunden hat und ihren Teil, hier nicht nur mir, kundgetan haben.

Der Aufwand und auch wie, gibt viel zu denken über Aaron Nimzowitsch.

Ich hoffe dass in der nächsten Zeit, eventuell auch andere, dieser Beiträge, im Forum Mitläufer finden.

Auch würde ich mich über Erfahrungsberrichte/ Meinungen hier im Forum freuen.

Des Weiteren bedauere ich sehr, die Kündigung deren Mitgliedern hier, die offen und gerne, sich in Fragen mit einbeziehen und zu einem freudigen und zu einem Interesannten Dialog entscheiden.
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