Schach

Schach und Alkohol

Pantophage - 14. Apr '18
Welche Erfahrungen habt ihr eigentlich so mit Schach und Alkohohl?
Vielleicht ein interessantes und witziges Thema, dass Diskussionsstoff hergibt.
Sollte es das Thema schon geben, weist mich bitte darauf hin.
Man liest ja z.B., dass die früheren großen Meister sich gern am Brett eine Zigarre und einen Whiskey gegönnt haben, während sie ihre genialen Gedanken in die Tat umgesetzt haben. Im heutigen Leistungsschach kann ich mir das eher nicht vorstellen, könnte mir da aber denken, dass die Rivalen am Brett eher einen klaren Kopf bevorzugen. Ich spiele in keinem Verein und keine Schachturniere und weiß nicht, was da diesbezüglich abläuft.
Ich spiele in Ermangelung von geeigneten Gegnern in meinem privaten Umfeld in den letzten Jahren fast nur noch Fernschach. Natürlich gibt's da auch mal ein gemütliches Bierchen dazu und manchmal auch mehr.
Meine Erfahrungen sind ungefähr so:
Nüchtern spielen ist natürlich bestimmt am geeignetsten, obwohl ich da auch manchmal erbärmliche Fehler mache. Nach 1 - 2 Bier bin ich wohl am verkrampftesten. ich beginne die leichte Hirnschwere wahrzunehmen und traue mir nix mehr zu, weil ich dann Angst habe, zu patzen. So vom 3. - 5. Bier spiele ich vermutlich am stärksten. Da bin ich risikofreudiger, traue mir mehr zu und das funktioniert, weil ich da noch aufmerksam genug bin, um keine häufigeren oder schwerwiegenden Fehler zu machen. Bei weiterem Alkoholkonsum geht es mit der Aufmerksamkeit rapide bergab oder die Risikofreudigkeit wird zu groß und verleitet zu Fehlern die dann das Spiel entscheiden. Am schlimmsten war es, wenn ich hin und wieder von einer getränkebegleiteten Veranstaltung nach Hause kam und wollte "nur mal gucken", ob jemand gezogen hat und versuchte dann noch irgendwas zu ziehen, obwohl ich schon mehr Figuren auf dem "Brett" sah, als tatsächlich draufstanden. Manchmal hat das sogar funktioniert oder ging total in den Eimer.
Eigentlich hätte ich alles in der Vergangenheitsform schreiben müssen, denn seit einer Weile trinke ich gar keinen Alkohol mehr - und bin auch nicht besser!
Schreibt mal eure Erfahrungen!
Tschechov - 14. Apr '18
Bei mir verschlimmert der Alkohol alles. Zu große Risikobereitschaft, mangelnde bzw. fehlerhafte Analyse, Übersehen offensichtlichster drohender Nachteile, Wunschdenken usw. usf.
schachzeit - 14. Apr '18
Denke so wie tschechov.
Bei uns im Verein wird beim Blitz ganz schön gezescht. Macht die Sache unterhaltsamer.
Remise - 14. Apr '18
Erinnere mich ab Schachabende in Köln vor 45 Jahren. Blitzen mit Kölschflasche daneben, waren legendäre Feste. Ab der 3. Flasche ging kaum noch was.
Jellycube - 14. Apr '18
Schach auf LSD - das kann ich nur empfehlen; du siehst dann Schach mit ganz anderen Augen!
crysi40 - 14. Apr '18
Für harte Drogen auch wenn es lustig gemeint worden ist hier Werbung zu machen...fällt mir nichts zu ein.
Vabanque - 14. Apr '18
Dann schreib gefälligst auch nichts, wenn dir nichts einfällt!
thomas_d - 14. Apr '18
das Schachprogramm Fritz (ich kenne allerdings nur eine alte version aus 2005) bot in der Einstellung der Gegnerspielstärke einige witzige Optionen an, zum Beispiel "Damelastig" "Dampfwalze", "Angsthase" und auch "betrunken"

ich selbst kriege nach nem Glas Bier oder Wein nix mehr hin. Gilt übrigens auch für spielen unterwegs im Bus. Keine Konzentration möglich.
aguirre - 14. Apr '18
@ Vabanque, ich jaule mal kurz auf:
JEDER hat das Recht hier seine Meinung zu schreiben, auch crysi40!
Und ausserdem hat er Recht, hier Werbung für den Konsum harter Drogen zu machen geht gar nicht!
Remise - 14. Apr '18
Ich hoffe Kölsch geht noch
crysi40 - 14. Apr '18
Vabanque
Ich wusste gar nicht das dein persönlicher Hass auf mich wichtiger ist als
Drogen zu verurteilen. Jugendliche werden wohl auch hier die Seite besuchen.
Ich widerhole auch wenn es Spaß sein soll sowas (LSD..Alkohol)hat hier nichts zu suchen.
Von Dir lass ich mir bestimmt nicht den Mund verbieten...ist es wieder soweit:-)
Vabanque - 14. Apr '18
>> hier Werbung für den Konsum harter Drogen zu machen geht gar nicht!<<

Das ist freilich richtig.

Allerdings hatte ich den diesbezüglichen Beitrag von Jellycube nicht als ernst gemeint eingestuft.
Jellycube - 14. Apr '18
@An Alle
Vabanque hat mein Statement richtig aufgefasst; die Aussage ist ernst gemeint!
Jellycube - 14. Apr '18
Nicht ernst gemeint!
keinstein - 14. Apr '18
Ich habe mal (vor langer Zeit) gegen einen deutschen Meister Blitz gespielt.
Er bekam eine Minute und ich fünf; für jedes gewonnene Spiel musste ich ihm ein kleines Bier ausgeben; wenn ich mich recht erinnere hat er nach 20 Bier immer noch gewonnen.
Ich weiß leider nicht mehr , wie er hieß.
brauna - 14. Apr '18
...war es GodofChess? :-)))
Jellycube - 14. Apr '18
Unglaublich, dann muss er schon ein harter Alkoholiker gewesen sein.
Man stelle sich vor, diese Menge Bier selbst trinken zu müssen....
Vabanque - 14. Apr '18
Naja, es waren ja nur KLEINE Biere :)
tellmesomethin - 14. Apr '18
vielleicht K.H. Podzielny
Vabanque - 14. Apr '18
Einer der besten Blitzer aller Zeiten. Gibts den eigentlich noch?
tellmesomethin - 14. Apr '18
ich glaube nicht, dass er sich tot gesoffen hat
keinstein - 15. Apr '18
Ich erinnere mich dunkel an sein Aussehen; Podzielny war es nicht; ich habe nun eine Vermutung; wir sollten der Sache aber bitte nicht weiter nachgehen.
Hasenrat - 15. Apr '18
Wie wir seit wenigen Tagen wissen, müssen die Mengen medizinisch gesehen noch tolerierbaren Alkoholkonsums noch weiter runtergeschraubt werden. spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/alkohol-schon-kleine-mengen-v..
Alkohol und Schachsport (!) sind eigentlich gleichzeitig nicht vereinbar, werden aber in fast jedem Verein ausgiebig gepflegt. Und die Jugendlichen wachsen damit auf. Man schaut immer wieder besorgt auf die verbreiteten Mannschaftssportarten wie Fußball und Handball, in denen schon die Jugend mit dem Alkohol "erzogen" u. an bedenkliche Mengen u. Regelmäßigkeit gewöhnt wird ...- allerdings hier erst nach dem Spiel. Schach ist wohl eine ziemlich alleinstehende Sportart, bei der schon während der Spielaktivität gepichelt wird. Vielleicht noch bei anderen "Sportarten" der sitzenden Disziplin wie Skat etc. Oder Darts - vermutlich hängt es mit der hergebrachten Kneipen-/Cafésozialisation jener Spiele zusammen.
Remise - 15. Apr '18
Denke noch mit Schrecken an Mannschaftskämpfe vor Jahrzehnten. Man sass stundenlang ohne Bewegung auf dem Hintern und freundliche Gegner bliesen einem den Rauch ins Gesucht, eventuell benebelt vom Alkohol. Hat sich doch viel verbessert.
Vabanque - 15. Apr '18
>>Denke noch mit Schrecken an Mannschaftskämpfe vor Jahrzehnten. Man sass stundenlang ohne Bewegung auf dem Hintern und freundliche Gegner bliesen einem den Rauch ins Gesucht, eventuell benebelt vom Alkohol. Hat sich doch viel verbessert.<<

In der Zeit hab ich auch mit Turnierschach angefangen. Etliche Jahre später musste man dann zum Rauchen rausgehen. Dann kam auch das Verbot vom Alkohol am Brett.
Aber nach dem Mannschaftskampf sind wir immer noch was trinken gegangen :)
Vabanque - 15. Apr '18
>>Schach ist wohl eine ziemlich alleinstehende Sportart, bei der schon während der Spielaktivität gepichelt wird. Vielleicht noch bei anderen "Sportarten" der sitzenden Disziplin wie Skat etc. Oder Darts - vermutlich hängt es mit der hergebrachten Kneipen-/Cafésozialisation jener Spiele zusammen.<<

Ja sicher. Als ich damals als Jugendlicher in meinen ersten Schachverein eingetreten bin, war das Spiellokal eine Dorfkneipe. Über den Ausdruck Schachsport hätte in diesem Verein jeder gelacht. Und nach dem Schach kam der 'Ausgleichssport' in Form von Schafkopf :))
Als Jugendlicher habe ich freilich auch diesem Spiellokal damals noch kein Bier bestellt, sondern immer einen schwarzen Tee oder einen Orangensaft oder eine Cola :)
Hasenrat - 15. Apr '18
Kegeln ist/war sicher noch die klassische "sportliche Alibibetätigung", um sich planmäßig dem gemeinschaftlichen Alkoholkonsum hinzugeben ...^^
Tschechov - 15. Apr '18
Schwarzer Tee oder Orangensaft sind der Konzentration sicher förderlicher als Bier oder Schnaps, wie mir meine letzte vergeigte sizilianische Partie gerade erst wieder bewiesen hat. Für diese "Leistung" zu Anbruch des Endspiels müßte ich mich eigentlich bei meinem Gegner entschuldigen.
Hasenrat - 15. Apr '18
Und natürlich gibt es auch Beispiele, wo das Schach erfolgreich gegen den Alkohol ausgespielt wird: chrismon.evangelisch.de/artikel/2015/31497/schachmatt-dem-alko..
Vabanque - 15. Apr '18
>>Kegeln ist/war sicher noch die klassische "sportliche Alibibetätigung", um sich planmäßig dem gemeinschaftlichen Alkoholkonsum hinzugeben ...^^<<

Aber auch Kegeln gibt es doch auf höchstem sportlichen Niveau, und bei Turnieren darf sicher nicht gebechert werden ...
Hasenrat - 15. Apr '18
Aber man stelle sich ein Fußballtraining vor, bei dem jeder Spieler drei, vier Weizen zischt.
Zurecht könnte man also die Ernsthaftigkeit schachlicher Trainingsabende im Verein in Frage stellen ...
danielr - 15. Apr '18
Ich finde die kleine Überschrift ganz oben amüsant
"Schachmatt dem Alkohol"
Vabanque - 15. Apr '18
>>Zurecht könnte man also die Ernsthaftigkeit schachlicher Trainingsabende im Verein in Frage stellen ...<<

Training war das bei uns eigentlich nie, außer wenn es mal ausnahmsweise einen Vortrag gab. Was da an Vereinsabend als 'Training' bezeichnet wird, ist doch meist nur unterhaltsames Herumblitzen.
Hasenrat - 15. Apr '18
Um so schlimmer!
Hasenrat - 15. Apr '18
;-P
Vabanque - 15. Apr '18
Ist das in deinem Verein etwa anders?
Hasenrat - 15. Apr '18
Also gibt es im Schachsport mehr sprichwörtliche Thekenmannschaften als irgendwo sonst.

Eigentlich skandalös.

Hat der Deutsche Schachbund eigentlich keine Temperenzlerkampagne dagegen mal aufgelegt? ^^
Vabanque - 15. Apr '18
Du kannst es ja mal anregen ;)
Hasenrat - 15. Apr '18
Ich muss erstmal bei mir selbst anfangen!
Don't drink and play!
Alkohol bewusst genießen!
:-)
manne - 15. Apr '18
Wir können ja mal ein Turnier starten "Schach gegen Alkohol". Kann leider nicht mitmachen....
Hasenrat - 15. Apr '18
Für den Anfang reicht ein engine- und alkoholfreies Turnier!
Wobei dann für beide Fälle wieder lange Diskussionen der Überprüfbarkeit losbrechen ... ;-)

Für generelle Abstinenz bin ich auch nicht zu haben.
EintrachtbS - 15. Apr '18
Ich bin ja immer noch für ein Turnier, wo jeder Spieler eine Zigarre, 0,5 Liter Wein und 60 Minuten Bedenkzeit bekommt. Vor Ende des Spiels muss die Zigarre aufgeraucht und der Wein getrunken sein, sonst verliert man, auch wenn z.B. man matt gesetzt hat. (Im Zeifel können auch beide Spieler 0 Punkte bekommen) Ein Spiel pro Abend.
Vabanque - 15. Apr '18
Lach ... das erinnert mich an ein Turnier, von dem ich vor einigen Jahren mal im Internet gelesen habe, wo es eine Schachwertung und eine Bierwertung gab ... die genauen Regeln sind mir entfallen, aber da war es auch so, dass man nur gewinnen konnte, wenn man eine gewisse Menge Bier getrunken hatte, so dass Abstinenzler das Turnier nicht gewinnen konnten :)
Hasenrat - 15. Apr '18
Mit Lebens- und Genussmitteln ist nicht zu spielen!^^ ... u. mit letzteren geschweige denn zu spaßen ...
danielr - 15. Apr '18
An der aussage " Alkohol macht birne hohl--> birne hohl mehr platzt für Alkohol" ist was dran.
Da unser Gehirn aus viel Eiweis besteht, macht Alkohol tatsächlich das Gehirn kaputt.
Kellerdrache - 16. Apr '18
Wie das heutzutage bei Carlsen, Caruana, So und Konsorten aussieht weiß ich nicht. Aber unter früheren Legenden gab es schon den ein oder anderen der eine bejahende Einstellung zum Alkohol hatte.
Spielmann, Aljechin und Bogoljubow haben auch während des Spiels Alkohol getrunken. Nicht unbedingt bis zum Rausch, obwohl von Aljechin schon einige Anekdoten kursieren die anderes sagen.
Lebenskünstler wie Tal oder Spasski waren keinerlei weltlichen Genüssen abgeneigt. Ob sie je anders als nüchtern gespielt haben kann ich aber nicht sagen.
Auf unserer Ebene denke ich am Spielabend ein oder zwei Glas Bier während des Spiels werden keinen Schaden anrichten. Darüber hinaus habe ich aber selber schon beobachten können wie mein Gegner (DWZ um die 2000) 6-8 Flaschen Bier über den Zeitraum einer Partie konsumierte. Zum Ende der Begegnung waren dann von DWZ 2000 vielleicht noch 900 übrig. ich habe gewonnen weil er innerhalb von drei Zügen einen Läufer und eine Qualität einstellte.
FCAler - 16. Apr '18
Entschuldigung, dass ich mich da auch mit einschalte.

Gerade der Bericht von @Kellerdrache, ist für mich nicht ganz nachvollziehbar, wenn die Schilderung wirklich der Wahrheit entsprechen sollte. Bei unseren Punktspielen sehe ich kaum jemanden, der neben den Spielen mehr als 1-2 Halbe Bier trinkt, die meisten so auch ich trinken in Turnieren, meist Apfelschorle, Wasser, Spezi usw.

Im Training beim Klubabend, ist das auch etwas anders, da kann es schon mal vorkommen, dass es 3-4 Halbe werden bei dem Einen und Anderen. Aber dass ein Spieler mit einer DWZ von um die 2000 Punkte 6-8 Halbe trinkt glaube ich so nicht und sich dann auch noch von jemanden schlagen lässt, der eine chessmail-Zahlen von 1736 Punkten aufweist.
Da die Chessmail-Zahlen nach meinem Gespür bestimmt, etwa 3-400 Punkte höher liegen (und das gerne unter Einbeziehung des Analysebrettes) als die tatsächlichen DWZ-Zahlen es sind. Im geschilderten Fall, könnte man da tatsächlich wohl doch von einem Alkoholiker sprechen. Wie der aber bei so einem ständigen Konsum, auf 2000 DWZ-Punkte überhaupt gekommen ist, ist mir etwas schleierhaft, Nix für Ungut.

Grüße FCAler
Vabanque - 16. Apr '18
>>Spielmann, Aljechin und Bogoljubow haben auch während des Spiels Alkohol getrunken. Nicht unbedingt bis zum Rausch, obwohl von Aljechin schon einige Anekdoten kursieren die anderes sagen.<<

Die schwedischen GMs (allen voran Stahlberg) sollen sogar Schnaps während der Turnierpartie konsumiert und immer noch gewonnen haben.

>>Darüber hinaus habe ich aber selber schon beobachten können wie mein Gegner (DWZ um die 2000) 6-8 Flaschen Bier über den Zeitraum einer Partie konsumierte. <<

War das denn am Clubabend oder war das während einer Turnierpartie (im Nebenraum darf man ja trinken, nur nicht am Brett)?
Vabanque - 16. Apr '18
>>Aber dass ein Spieler mit einer DWZ von um die 2000 Punkte 6-8 Halbe trinkt glaube ich so nicht und sich dann auch noch von jemanden schlagen lässt, der eine chessmail-Zahlen von 1736 Punkten aufweist.
Da die Chessmail-Zahlen nach meinem Gespür bestimmt, etwa 3-400 Punkte höher liegen (und das gerne unter Einbeziehung des Analysebrettes) als die tatsächlichen DWZ-Zahlen es sind.<<

Kellerdrache müsste uns das selber sagen, aber ich so weit ich mich erinnere, ist bei ihm (ebenso wie bei mir auch) zwischen der DWZ bzw. ELO und der chessmail-Zahl kein großer Unterschied.

>>Wie der aber bei so einem ständigen Konsum, auf 2000 DWZ-Punkte überhaupt gekommen ist, ist mir etwas schleierhaft, Nix für Ungut.<<

Ich kannte so einen. Der hat sich durch seine Trinkerei allerdings von über 2100 auf 1900 'heruntergearbeitet'.
Tschechov - 16. Apr '18
>>Da die Chessmail-Zahlen nach meinem Gespür bestimmt, etwa 3-400 Punkte höher liegen (und das gerne unter Einbeziehung des Analysebrettes) als die tatsächlichen DWZ-Zahlen es sind.<<

Also bei mir zumindest trifft das zu. Bin vor ca. drei Wochen mal bei einem Schachverein gewesen und habe gegen ein Vereinsmitglied gespielt. Seine DWZ lag mehr als vierhundert Punkte unter meiner ELO-Zahl hier bei chessmail. Trotzdem gewann er. Nun gut, ich war nervös, spiele sonst ja nur im Netz, und er gewann auch "nur" durch einen Mehrbauern, aber gewonnen ist gewonnen.
Kellerdrache - 16. Apr '18
Ein bisschen was zum Hintergrund für die Zweifler. Das beschriebene Ereignis war während der Kölner Stadmeisterschaften (1983 oder 84). Ich hatte damals eine DWZ um die 1800. Seine 2000er DWZ hat der Kollege sich durch eifriges Trinken und dadurch bedingten stetigen Abstieg erarbeitet. Er war für seinen Alkoholkonsum bekannt, wenn auch in der Regel nicht so extrem wie in der Partie gegen mich. Es war jedenfalls stets ein guter Tip Partien gegen ihn nach Möglichkeit in die Länge zu ziehen. Die ersten zwei Stunden/ 3 bis 4 Flaschen musste man aber erst einmal überleben.
FCAler - 16. Apr '18
Hallo @Kellerdrache,
in Deinem Vorbericht, stand da aber nichts von einer Jahreszahl.

<<<Auf unserer Ebene denke ich am Spielabend ein oder zwei Glas Bier während des Spiels werden keinen Schaden anrichten. Darüber hinaus habe ich aber selber schon beobachten können wie mein Gegner (DWZ um die 2000) 6-8 Flaschen Bier über den Zeitraum einer Partie konsumierte. Zum Ende der Begegnung waren dann von DWZ 2000 vielleicht noch 900 übrig. ich habe gewonnen weil er innerhalb von drei Zügen einen Läufer und eine Qualität einstellte.>>>

Und deshalb meldete ich eben berechtigte Zweifel an, denn heutzutage (es sind inzwischen ja 30 Jahre vergangen) wird sich das wohl kein vernünftiger Spieler, der den Erfolg für seinen Klub will, mehr leisten können, oder?

Im Klub-Training ist das ganz was anders, oder glaubst Du, dass einer der Großmeister, Fidemeister usw. sich in einem Turnier heute so verhält wie das vieleicht früher mal der Fall war? NEIN und nochmal NEIN.

Aber Hauptsache (und ich schreibe das wieder bewusst) haben die "Daumenbrüder" um Schachfreund @kimble, @Turbohans und @Konsorten, sich wieder ergötzen können.
Ich lach mich tot.
Vabanque - 16. Apr '18
>>Kellerdrache - vor 1 Std.

Ein bisschen was zum Hintergrund für die Zweifler. Das beschriebene Ereignis war während der Kölner Stadmeisterschaften (1983 oder 84). Ich hatte damals eine DWZ um die 1800. <<

Wurde die DWZ nicht erst so um 1990 herum eingeführt? Davor gab es noch die guten alten Ingozahlen. Vermutlich hattest du um die 130 Ingo und dein Gegner um die 100.

de.wikipedia.org/wiki/Ingo-Zahl (mit Umrechnungsformel zwischen Elo und Ingo)

Meine beste Ingozahl war in den 80ern (also in meiner Jugendzeit) 120 Ingo, was 1880 DWZ entspricht. So wurde sie dann damals auch in die DWZ umgerechnet, und somit lag die erste DWZ, die ich bekam, bei knapp 1900. Diese konnte ich später dann überschreiten, aber leider nicht die 2000. Dafür habe ich aber auch nicht lange und intensiv genug Turnierschach gespielt. Und würde ich heute wieder einsteigen, würde ich vermutlich auch keine 2000er-Leistung am Brett mehr bringen können, ganz abgesehen davon, dass ich bereits vor 10 Jahren den Eindruck hatte, dass die DWZ-Wertungen gegenüber denen vor 20 Jahren viel härter geworden waren. Die meisten Spieler um 1900 oder 2000 DWZ, mit denen ich vor ca. 10 Jahren in den Mannschaftskämpfen der Landesliga zusammentraf, hatten noch einmal 10 Jahre früher DWZ-Zahlen über 2100 gehabt. Diese Spieler waren aber nicht stärker als ich, sondern gleichwertig. Deren Schachverständnis ist im Laufe der Jahre sicher nicht schlechter geworden, aber die Wettkampfbedingungen wurden härter. Heute macht es schon ab der Bezirksliga keinen Spaß mehr wegen der Verbissenheit, die da bereits herrscht.
Kellerdrache - 16. Apr '18
Wenn ich jetzt noch Ingo-Zahlen ins Spiel gebracht hätte hätte mich wohl niemand mehr verstanden. Jahreszahlen und DWZ/Ingo Werte sind auch grobe Schätzungen, da ich kein Partieformular vor mir liegen habe.

Auf höheren Ebenen (so 2400 aufwärts) wird sicher heute nicht mehr getrunken. Soweit mir bekannt ist es ja oft auch verboten (wie bei Mannschaftskämpfen im Nahschach). In niederen Ligen bin ich mir was die Abstinenz der Spieler angeht nicht so sicher.
Kaffeejunkie - 03. Mai '18
War zu faul alles zu lesen, ich trinke erst bei (Nahschachturnieren) wenn ich auf Verlust stehe...
da ich dann diese Partien auch meist verliere, glaube ich schadet Alk meinem Turnierspiel nicht...

nun bei Blitzturnieren im Verein trinke ich Ramazzotti und versage...

kurz Ramazzotti, schadet beim Blitz, Weizen ändert nichts beim Turnierschach, diese Erkenntnis ist nicht repräsentativ
brauna - 03. Mai '18
...dann wieder "back to the roots", sprich werde wieder ein Junkie für Kaffee....so wie dein Nickname es sagt. ;-))
goebel - 04. Mai '18
... hier eine einfache Empfehlung: Beide Spieler/innen trinken jeweils die gleiche Menge, und die Spielstärke sinkt bei Beiden :-)
Remise - 04. Mai '18
Gerade 2 Flaschen Früh Kölsch konsumiert. Spielstärke ändert sich, aber in welche Richtung?
123zecher - 04. Mai '18
Ich sag nix dazu...;-)
MarkD - 05. Mai '18
ist Kölsch Alkohol? :-D
FCAler - 05. Mai '18
Die "Preussen" wissen doch nicht was ein gscheites Bier ist, "Kölsch" ich lach mich tot. Des Schoppa-Bierle.
Meist_gut_drauf - 05. Mai '18
Kölsch hat 4,8 % Alkohol. Davon wird man nicht besoffen.
Jellycube - 05. Mai '18
Alkohol ist in jeder Hinsicht eine Krücke ohne Erfolgsgarantie.Am besten fährt man mit Xenon Gas...
Remise - 05. Mai '18
Besser Früh am Abend als Spaten am Morgen.
FCAler - 05. Mai '18
Mei ihr Peißn vertragts halt nix, dafür seids besser beim Sprüch macha!
Dagegen haltn die Bayern des, was se au versprechn!
olsenbande - 05. Mai '18
Diese arroganten Bayern immer ...
Remise - 05. Mai '18
Zum Beispiel in Madrid....
Remise - 05. Mai '18
Wo sie wirklich Klasse gespielt haben...
Kaffeejunkie - 07. Mai '18
4,8% ist ja wirklich nix, da pisst man mehr wieder raus....
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