Smalltalk

DER STREIT DER FRÜHLINGSMONATE

Micha - 10. Apr '06
Schlimme Streithähne sind die Frühlingsmonate März, April und Mai. Jedes Jahr aufs Neue streiten und wetteifern sie miteinander. Jeder nämlich möchte der beste und schönste und beliebteste Monat im Frühjahr sein.


"Ist doch klar", tönte der Mai, "ich bin der Schönste und deshalb mögen mich Menschen, Tiere und Pflanzen am liebsten leiden." Und er schwafelte großspurig von der Farbenpracht, die sein Maienkleid dem Land schenkte.
"Angeber", schimpfte der März. "Du solltest mal sehen, wie sich die Menschen über meine warmen Sonnenstrahlen freuen. Ha, und deshalb mögen sie mich am liebsten leiden."
Dem April aber fehlten wie immer vor Wut über diese beiden überheblichen Kerle die Worte, und er beschloß, sie auch in diesem Jahr mit eisschneeregenkaltem Aprilwetter zu ärgern.

"Eingebildete Kerle!", brummte er. "Sei still, Nichtsnutz !" keifte der Mai". "Du hast nichts als Unsinn im Sinn. Immer machst du es mir mit deinem verrückten Wetter schwer !" "Ja", maulte der März. "Und viele meiner Sonnentage hast du mir verhagelt ! Wen wundert´s, daß dich keiner leiden mag ?" "Ich der April, mach´ immer was ich will", grinste der April. "Tunichtgut", keifte der Mai. "Blödmann", zeterte der März. "Lackaffen", spottete der April.

So stritten und stritten sie jedes Jahr immer wieder. Die Leidtragenden aber waren die Menschen, Tiere und Pflanzen, wußten sie doch nie, woran sie in den Frühlingsmonaten waren. Auch den anderen Jahreszeiten ging die ewige Streiterei auf die Nerven. "Ich halte das Gekeife nicht mehr aus", stöhnte der Sommer. "Immer wieder reißen mich diese Frühlingskerle aus meinem Winterschlaf", polterte der Winter. "Auch ich brauche meine Ruhe!" meckerte der Herbst. "Also, regelt diese Sache!"

Recht hatte der Herbst. Winter und Sommer beschlossen, dem Frühling eine Lehre zu erteilen, und so kam es, daß der Winter dem Frühling in diesem Jahr keinen Platz machte. Mit eisiger Macht herrschte er bis weit in den April hinein.
"Verschwinde, Winter", heulten da die Frühlingsmonate, doch der Winter ließ sich nicht beirren. "Du fällst dieses Jahr aus, Frühling, und basta !" knurrte er und wartete, bis ihn der Sommer mit Hitze, Schwüle, Blitz und Donner ablöste.

Daß in jenem Jahr der Frühling ausfiel, hatten die Menschen, Tiere und Pflanzen bald vergessen. Den Frühlingsmonaten aber saß der Schreck noch lange in den Gliedern, und sie nahmen sich vor, nie wieder zu streiten. Das klappt auch ganz gut, nur manchmal müssen Winter und Sommer mit einigen Kälte- oder Hitzetagen eingreifen, dann nämlich, wenn sich März, April und Mai wieder einmal in den Haaren liegen.

Eine Geschichte von Elke Bräunling
Sonne - 10. Apr '06
schöne geschichte micha.. könnte wahr sein:-))) und ich bin ein aprilkind*gg*
me36835 - 10. Apr '06
Da bleibt nur zu hoffen, dass auch der Sommer im Mai so ein paar Tage (Vorschlag: 31 Tage) für sich beansprucht und bereits der Mai schön warm wird ;-)
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