Kommentierte Spiele
Mein (vorläufiger) Abschiedsbeitrag: Keres - Mikenas 1937
Vabanque - 13. Mai '18
Ich halte weder etwas davon, sich hier auf 'französisch' zu verabschieden (damit meine ich nicht die Eröffnung, sondern die Gepflogenheit, sang- und klanglos zu verschwinden), noch bin ich ein Freund einer großen Verabschiedungsrede (um dann eventuell in ein paar Wochen oder Monaten doch wieder da zu sein, wie wir es von vielen Usern bereits kennen).
Momentan spiele ich hier keine Partien, und werde auch demnächst keine beginnen (auf einem anderen Server habe ich noch recht viele laufen, die ich dort auch noch beende). Das hat größtenteils mit persönlichen, privaten und auch beruflichen Belangen von mir zu tun.
Das heißt aber nicht unbedingt, dass ich auch keine Beiträge im Forum mehr schreiben werde. Es wurde zwar auch schon die Ansicht geäußert, dass man nur dann Beiträge ins Forum stellen dürfen soll, wenn man auch laufende Partien hat, nur sehe ich die Logik dieser Forderung nicht ein, und fühle mich deswegen auch nicht verpflichtet, mich daran zu halten.
Generell würde ich gerne ab und zu - wenn ich halt dazu komme - immer noch die eine oder andere kommentierte Partie ins Forum stellen, wenn nicht die Reaktionen in letzter Zeit so mau gewesen wären, dass man von Reaktionen eigentlich gar nicht sprechen kann. Es ist mir schon klar, dass die Resonanz auch davon abhängt, welche Leute gerade im Forum überhaupt anwesend sind. Die meisten derer, die früher gerade in den schachlichen Foren sehr aktiv gewesen sind, scheinen nun völlig verschwunden. (Aber selbst im 'Hauptforum' herrscht eine äußerst ruhige Stimmung, was ich dort jedoch als angenehm empfinde.)
Ich habe z.Zt. genug andere Dinge zu tun, so dass ich nicht stundenlange Arbeit in Partiekommentare investieren möchte, wenn anschließend keine Resonanz erfolgt. Vielleicht ändert sich die Lage ja, wenn ich nur noch alle ein bis zwei Monate einen Beitrag bringe.
Man muss es einfach abwarten.
Eine fertig kommentierte Partie hatte ich allerdings noch in der 'Schublade', und deswegen möchte ich sie hier auch bringen, damit das Ganze nicht nur zu einem konfusen (Nicht-)Abschiedsbeitrag werden zu lassen.
Ähnlich wie in einer von Kellerdrache vor einiger Zeit gebrachten Partie Jansa-Hübner übernimmt auch hier Schwarz (Mikenas) recht schnell die Initiative, und es sieht für ein paar Züge lang fast so aus, als würde Keres mit Weiß schnell niedergebügelt. Doch plötzlich gehen dem Schwarzspieler die Angriffszüge aus, er wird zurückgeworfen und findet sich in einer Stellung voller Bauernschwächen am Damenflügel wieder, so dass seine vordem noch so aktiven Figuren nur noch mit Deckungsaufgaben beschäftigt sind. Diese Situation könnte auf eine zähe Positionspartie hindeuten, doch Keres gelingt es, in einem endspielartigen Mittelspiel ohne Damen lauter kleine Kombinationsmotive zu erkennen, so dass Mikenas bald im von seinem Gegner inszenierten Getümmel nicht etwa einen seiner geschwächten Bauern, sondern zunächst die Qualität und schließlich ganz unvermittelt noch eine Figur verliert und aufgeben muss. Vielleicht nicht eine von Keres' spektakulärsten Siegen, aber sicher eine ungewöhnliche und interessante Partie.
Wenn ich jetzt meine bereits vor einigen Wochen geschriebenen Kommentare zu der unten stehenden Partie noch einmal durchlese, dann fällt mir selbst auf, dass meine Kommentare (im Gegensatz zu denen von meinem 'Kollegen' Kellerdrache) doch oft recht lang und ausführlich geraten sind, sowohl die Verbalkommentare, wie auch manche der Varianten. Ich selber kenne meinen relativen Unwillen, in Schachbüchern langen Kommentaren und Varianten zu folgen, so dass ich mich frage: werden die langen Kommentare zur Gänze gelesen? Werden die langen Varianten nachgespielt? Seht mal, Reaktionen solcher Art würde ich mir von Euch wünschen. Darauf zu antworten, kann doch so schwer nicht sein? Versucht es mal ... ich gehe ja nicht ganz, ich lese immer noch eure Beiträge :)































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Momentan spiele ich hier keine Partien, und werde auch demnächst keine beginnen (auf einem anderen Server habe ich noch recht viele laufen, die ich dort auch noch beende). Das hat größtenteils mit persönlichen, privaten und auch beruflichen Belangen von mir zu tun.
Das heißt aber nicht unbedingt, dass ich auch keine Beiträge im Forum mehr schreiben werde. Es wurde zwar auch schon die Ansicht geäußert, dass man nur dann Beiträge ins Forum stellen dürfen soll, wenn man auch laufende Partien hat, nur sehe ich die Logik dieser Forderung nicht ein, und fühle mich deswegen auch nicht verpflichtet, mich daran zu halten.
Generell würde ich gerne ab und zu - wenn ich halt dazu komme - immer noch die eine oder andere kommentierte Partie ins Forum stellen, wenn nicht die Reaktionen in letzter Zeit so mau gewesen wären, dass man von Reaktionen eigentlich gar nicht sprechen kann. Es ist mir schon klar, dass die Resonanz auch davon abhängt, welche Leute gerade im Forum überhaupt anwesend sind. Die meisten derer, die früher gerade in den schachlichen Foren sehr aktiv gewesen sind, scheinen nun völlig verschwunden. (Aber selbst im 'Hauptforum' herrscht eine äußerst ruhige Stimmung, was ich dort jedoch als angenehm empfinde.)
Ich habe z.Zt. genug andere Dinge zu tun, so dass ich nicht stundenlange Arbeit in Partiekommentare investieren möchte, wenn anschließend keine Resonanz erfolgt. Vielleicht ändert sich die Lage ja, wenn ich nur noch alle ein bis zwei Monate einen Beitrag bringe.
Man muss es einfach abwarten.
Eine fertig kommentierte Partie hatte ich allerdings noch in der 'Schublade', und deswegen möchte ich sie hier auch bringen, damit das Ganze nicht nur zu einem konfusen (Nicht-)Abschiedsbeitrag werden zu lassen.
Ähnlich wie in einer von Kellerdrache vor einiger Zeit gebrachten Partie Jansa-Hübner übernimmt auch hier Schwarz (Mikenas) recht schnell die Initiative, und es sieht für ein paar Züge lang fast so aus, als würde Keres mit Weiß schnell niedergebügelt. Doch plötzlich gehen dem Schwarzspieler die Angriffszüge aus, er wird zurückgeworfen und findet sich in einer Stellung voller Bauernschwächen am Damenflügel wieder, so dass seine vordem noch so aktiven Figuren nur noch mit Deckungsaufgaben beschäftigt sind. Diese Situation könnte auf eine zähe Positionspartie hindeuten, doch Keres gelingt es, in einem endspielartigen Mittelspiel ohne Damen lauter kleine Kombinationsmotive zu erkennen, so dass Mikenas bald im von seinem Gegner inszenierten Getümmel nicht etwa einen seiner geschwächten Bauern, sondern zunächst die Qualität und schließlich ganz unvermittelt noch eine Figur verliert und aufgeben muss. Vielleicht nicht eine von Keres' spektakulärsten Siegen, aber sicher eine ungewöhnliche und interessante Partie.
Wenn ich jetzt meine bereits vor einigen Wochen geschriebenen Kommentare zu der unten stehenden Partie noch einmal durchlese, dann fällt mir selbst auf, dass meine Kommentare (im Gegensatz zu denen von meinem 'Kollegen' Kellerdrache) doch oft recht lang und ausführlich geraten sind, sowohl die Verbalkommentare, wie auch manche der Varianten. Ich selber kenne meinen relativen Unwillen, in Schachbüchern langen Kommentaren und Varianten zu folgen, so dass ich mich frage: werden die langen Kommentare zur Gänze gelesen? Werden die langen Varianten nachgespielt? Seht mal, Reaktionen solcher Art würde ich mir von Euch wünschen. Darauf zu antworten, kann doch so schwer nicht sein? Versucht es mal ... ich gehe ja nicht ganz, ich lese immer noch eure Beiträge :)
Paul Keres Vladas Mikenas Kemeri | Kemeri (LVA) | 15 | 1937.07.04 | C00 | 1:0
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1. e4 e6 2. De2 Dieser von Tschigorin stammende Zug verhindert das von Schwarz geplante d7-d5, da Schwarz nach exd5 auf d5 mit der Dame wiedernehmen müsste. c5 Nun entstehen Stellungsbilder aus dem geschlossenen Sizilianer. 3. f4 Sc6 4. Sf3 Sge7 Für diesen gekünstelt aussehenden Zug entscheidet sich Schwarz vermutlich, weil er nach der natürlichen Springerentwicklung Sf6 immer mit e4-e5 rechnen zu müssen glaubt. 5. g3 d5 6. d3 b6 Eine durchaus interessante Idee. Der Läufer soll auf a6 die weiße Dame beunruhigen. 7. Lg2 xe4?! Nach allgemeinen Grundsätzen soll eine Zentrumsspannung eigentlich immer so spät wie möglich gelöst werden. Ich denke, dass diese allgemeine Regel auch hier wieder einmal richtig war. Aber Schwarz hat die folgende, für Weiß durchaus gefährlich aussehende Wendung im Auge. 8. xe4 Sb4?! Nun wird die Drohung La6 akut, und gleichzeitig ist c2 potenziell angegriffen. 9. Sa3 La6 10. Sc4 In die Fesselung hinein! Kann das gutgehen? In der Partie Jansa-Hübner erlitt Weiß damit in einer ähnlichen Situation schweren Schiffbruch. Sec6 Damit scheint die Springerentwicklung nach e7 nun plötzlich doch gerechtfertigt. Die Drohung Sd4 bringt Weiß offenbar jetzt in Nöte, vor allem kann er nicht c3?? antworten wegen Sd3+ nebst Lxc4 mit sofortigem Gewinn. 11. a3! Sd4?!
Schwarz bleibt konsequent. Aber Sa5!? wäre vermutlich besser gewesen.
12. Sxd4 Dxd4 13. xb4 Lxc4 14. De3 Allmählich wird klar, dass Schwarz mit seiner verfrühten Initiative nichts erreicht hat. Weiß droht jetzt mit e4-e5, wonach der angegriffene Ta8 den Bauern a7 im Stich lassen müsste. a6 So rettet Schwarz seinen a-Bauern. Dxe3+ 15. Lxe3 xb4 hätte nichts gebracht wegen 16. e5! (stärker als sofortiges Lxb6, da es den Tausch der weißfeldrigen Läufer erzwingt) Ld5 sonst Txa7 17. Lxd5 xd5 18. Lxb6 a6 19. Ta5 und Weiß hat nicht nur seinen Bauern vorteilhaft zurück, sondern gewinnt auch noch einen hinzu.
15. xc5 Lxc5 16. Dxd4 Lxd4 Die schwarzen Läufer scheinen jetzt optisch gut zu stehen, aber mit seinen nächsten Zügen weist Keres nach, dass das genaue Gegenteil zutrifft! 17. c3 Lc5 18. b4 Le7 19. Le3 Nun ist Weiß wegen der Schwäche der schwarzen Damenflügelbauern im Vorteil. Schwarz hat Schwierigkeiten, den Bauern b6 zu verteidigen. Ld8 Nach b5 20. e5 Ld5 (auf jeden anderen Zug des nun angegriffenen Ta8 fällt der Bauer a6) 21. Lxd5 xd5 22. Kd2 verdoppelt Weiß die Türme auf der a-Linie und bindet damit die schwarzen Kräfte vollkommen an die Verteidigung des rückständigen und daher schwachen a-Bauern. Dueser kann zwar nicht unmittelbar erobert werden (Schwarz bringt seinen König nach b7), doch wegen der zweiten Schwäche auf d5 (und dem Umstand, dass Schwarz kein Gegenspiel aufbauen kann) hätte Weiß trotzdem gute Gewinnaussichten.
20. Kf2 Um die Türme zu verbinden und den Königsturm auf die d-Linie zu führen. Die Rochade ist ja nicht möglich, wird aber auch nicht benötigt. O-O 21. Thd1 Lc7 Schwarz lässt den weißen Turm lieber auf d7 als auf d6 eindringen. 22. Td7 Ta7? Trotz einiger vorangegangener Ungenauigkeiten des Schwarzen ist es erst dieser Zug, der definitiv verliert. Tfc8!? hätte weit bessere Verteidigungschancen geboten. Nun lässt Keres eine Serie starker Manöver folgen.
23. Lf1! Lxf1 Nun ist auch in der Partiefortsetzung der Tausch der weißfeldrigen Läufer 'dran', und hier führt er nicht nur zum Vorteil, sondern sogar zu einem forcierten Sieg. 24. Kxf1 Tfa8 25. c4! Dieser Bauer wird auf c5 die desorganisierte schwarze Stellung aufbohren. Tc8 Bleibt Schwarz bei seinem ursprünglichen Plan, mit seinem König den eingedrungenen weißen Turm zu vertreiben, so kommt es zu eine Überfülle hübscher und lehrreicher Wendungen: Kf8 26. c5 Ke8 27. xb6! Kxd7 28. xa7 dieser Freibauer verbürgt den Sieg Ld6 29. Txa6 Lxb4 30. Tb6 greift den Lb4 an und droht zugleich entscheidend Tb8 Ld6 31. Tb7+! Lc7 32. Lb6 Kc6 33. Txc7+ Kxb6 34. Txf7 und Schwarz kann zwar den weißen Freibauern nun tatsächlich beseitigen, verliert jedoch nach Schlagen auf a7 das Bauernendspiel. Eine komplizierte Variante! Ob wohl beide Spieler dies alles so präzise gesehen haben?
26. b5 Dieser und die folgenden Züge von Keres münzen die schwarze Turmstellung auf a7 zum Sieg um. Man ist erstaunt, wie schnell die Partie jetzt aus ist. a5 27. c5 xc5 28. Lxc5 Tb7 29. b6 Zuerst wird die Horizontalfesselung des Läufers ausgenutzt ... Lxb6 30. Txb7 Lxc5 31. Tc1 ... und jetzt die Vertikalfesselung desselben Läufers! Mikenas gab auf, da er unweigerlich den Lc5 durch Tb5 verlieren wird. Eine von Keres mit hoher strategischer und taktischer Präzision durchgeführte Partie.
Remise - 13. Mai '18
DANKE
perip - 13. Mai '18
Hallo Vabanque,
ich mag deine ausführliche Kommentierung sehr. Die Varianten spiele ich immer nach, entweder am Chessmail-Brett oder bei kurzen Varianten im Kopf. Die Tiefe ist genau richtig, noch komplexere Unter- und Unterunter-Varianten wären für mich eher mühselig.
Ich habe meist das Gefühl, eine Partie zumindest in den wichtigsten Aspekten verstanden zu haben, und das reicht mir bei meiner Spielstärke aus.
Danke für den Aufwand, den du betreibst.
Gruß
perip
ich mag deine ausführliche Kommentierung sehr. Die Varianten spiele ich immer nach, entweder am Chessmail-Brett oder bei kurzen Varianten im Kopf. Die Tiefe ist genau richtig, noch komplexere Unter- und Unterunter-Varianten wären für mich eher mühselig.
Ich habe meist das Gefühl, eine Partie zumindest in den wichtigsten Aspekten verstanden zu haben, und das reicht mir bei meiner Spielstärke aus.
Danke für den Aufwand, den du betreibst.
Gruß
perip
Hasenrat - 13. Mai '18
Vielen vielen Dank für die unzähligen Partien, hinter denen soviel Mühe steckt, sie hier so ansprechend zu präsentieren.
Lange Varianten ärgern mich in Büchern beim analogen Nachstellen auf dem Holzbrett. Elektronisch bereitet es ja keine große Mühe dem zu folgen bzw. zur Hauptpartie zurückzukehren.
Lange Varianten ärgern mich in Büchern beim analogen Nachstellen auf dem Holzbrett. Elektronisch bereitet es ja keine große Mühe dem zu folgen bzw. zur Hauptpartie zurückzukehren.
Tschechov - 13. Mai '18
Das habe sogar ich verstanden, dank sachkundiger Erläuterung. Für mich sehr lehrreich, sowohl was den Schaden angeht, den eine verfrühte Offensive anrichten kann (passiert mir auch hin und wieder), als auch, was die kleinen Kerlchen, die Bauern angeht. Schwarz steckt ja unter anderem wegen des a-Bauern in der Klemme, den es schützen muß.
duennbraddel - 13. Mai '18
Danke sehr. interessant beschrieben, wie die Waage langsam kippt.
Vabanque - 13. Mai '18
Danke an euch alle!
@Hasenrat
>>Lange Varianten ärgern mich in Büchern beim analogen Nachstellen auf dem Holzbrett. Elektronisch bereitet es ja keine große Mühe dem zu folgen bzw. zur Hauptpartie zurückzukehren.<<
Geht mir genauso. Aber beim Nachspielen einer Partie aus einem Buch benutzt man auch am besten mehrere Holzbretter. Eines, auf dem nur die Partiezüge ausgeführt werden, damit man jederzeit zur Partiestellung zurückkehren kann, eines auf dem man die angegebenen Varianten nachspielt, und ggf. noch ein drittes, auf dem man die Untervarianten zu den Varianten analysiert.
@Hasenrat
>>Lange Varianten ärgern mich in Büchern beim analogen Nachstellen auf dem Holzbrett. Elektronisch bereitet es ja keine große Mühe dem zu folgen bzw. zur Hauptpartie zurückzukehren.<<
Geht mir genauso. Aber beim Nachspielen einer Partie aus einem Buch benutzt man auch am besten mehrere Holzbretter. Eines, auf dem nur die Partiezüge ausgeführt werden, damit man jederzeit zur Partiestellung zurückkehren kann, eines auf dem man die angegebenen Varianten nachspielt, und ggf. noch ein drittes, auf dem man die Untervarianten zu den Varianten analysiert.
Kellerdrache - 14. Mai '18
Ein wirklich würdiger Abschiedsbeitrag ! Natürlich gefällt mir die Parallele zur Hübner Partie besonders. Keres spielt das ganze allerdings wesentlich aktiver als Jansa damals. Außerdem scheint es von Vorteil für ihn zu sein, dass er zum Zeitpunkt von Sc4 noch nicht rochiert hat, wonach auf der Diagonalen f1-a6 hinter dem Sc4 ja Dame und Turm in der Schußlinie stehen.
In dem Moment wo Mikenas Angriff stecken bleibt (so bei 16..Lxd4) steht er positionell schon schlecht. So stark wie die verdoppelten Türme des Schwarzen auch aussehen zeigt Keres doch sehr schön wie wenig Optik im Schach wert ist.
Mal wieder eine Partie aus einem Guß. Taktisch und strategisch ganz großes Kino.
Ich persönlich finde übrigens eine etwas wortreichere Kommentierung ganz gut, solange es sich nicht um die typischen GM-Kommentare a la "mit leicht überlegenem Spiel am Damenflügel" oder " Schwarz hat das angenehmere Spiel" handelt. Ein Unterschied im Stil ist ja für den Leser auch gut. Da wird es nicht so eintönig.
Jedenfalls freue ich mich jetzt schon auf den ersten Beitrag nach der Pause.
In dem Moment wo Mikenas Angriff stecken bleibt (so bei 16..Lxd4) steht er positionell schon schlecht. So stark wie die verdoppelten Türme des Schwarzen auch aussehen zeigt Keres doch sehr schön wie wenig Optik im Schach wert ist.
Mal wieder eine Partie aus einem Guß. Taktisch und strategisch ganz großes Kino.
Ich persönlich finde übrigens eine etwas wortreichere Kommentierung ganz gut, solange es sich nicht um die typischen GM-Kommentare a la "mit leicht überlegenem Spiel am Damenflügel" oder " Schwarz hat das angenehmere Spiel" handelt. Ein Unterschied im Stil ist ja für den Leser auch gut. Da wird es nicht so eintönig.
Jedenfalls freue ich mich jetzt schon auf den ersten Beitrag nach der Pause.
Byzantiner - 18. Mai '18
Ich habe alle Beiträge hier mit Interesse gelesen. Ich gehöre aber zu denen, die keinen Kommentar hinterlassen. Daher an dieser Stelle: Danke!
OpaJuergen - 19. Mai '18
Dem möchte ich mich gleich anschließen !
AVSchach - 30. Mai '18
Wer hat jetzt gewonnen.
Vabanque - 31. Mai '18
Keres (Weiß) natürlich, denn ich schrieb ja nach seinem letzten Zug: Mikenas (Schwarz) gab auf. (Er verliert den Lc5)
LucidNonsense - 07. Jun '18
Hei Vabanque,
ich lese Deine Kommentare gerne - auch je länger je lieber. Denn: Du bekommst es ziemlich gut hin, Ideen und Pläne zu erläutern.
Danke
ich lese Deine Kommentare gerne - auch je länger je lieber. Denn: Du bekommst es ziemlich gut hin, Ideen und Pläne zu erläutern.
Danke
Vabanque - 07. Jun '18
Danke für deine Meinung und dein Lob!
>>Du bekommst es ziemlich gut hin, Ideen und Pläne zu erläutern.<<
Genau darum geht es mir ja auch. Denn: eine Partie durch Fritz, Shredder oder Stockfish laufen zu lassen und sich Varianten anzeigen zu lassen, die man dann nicht versteht, das kann jeder. Programme erklären ja nix. Deswegen braucht man immer noch menschliche Kommentatoren. Kommentare von GMs sind aber für uns Durchschnittsspieler meist auch relativ wertlos. Da liest man z.B. 'Das Schlagen des Springers würde den Angriff abschwächen.' (Ja warum denn bitte, geschätzter Herr Kommentator?) Oder: 'Nach dem verlockenden Bauerntausch hätte Weiß das bessere Spiel erlangt' (Ja wie denn?) usw.
Ich bin mir bewusst, dass meine Kommentare für sehr starke Spieler ebenfalls wertlos sind, weil sie nur das erläutern, was so jemand sowieso sieht.
Für Anfänger sind sie (leider!) jedoch genauso wertlos, weil ich die ganz elementaren Dinge nicht erläutere, andernfalls würden die Kommentare wirklich endlos, außerdem kann man m.E. GM-Partien gar nicht so 'runterkochen', dass Anfänger sie verstehen (auch wenn manche Autoren dies schon versucht haben).
Meine Zielgruppe ist eben der 'Durchschnittsspieler', aber es ist ein sehr breiter Durchschnitt, den ich ansprechen will, von ca. so 1300 bis 1800 DWZ.
Jemandem, der unterhalb dieses Niveaus ist (die so genannten 'wenig geübten Spieler') werden meine Kommentare ebensowenig nützen wie jemandem, der darüber ist (die so genannten 'starken Spieler').
>>Du bekommst es ziemlich gut hin, Ideen und Pläne zu erläutern.<<
Genau darum geht es mir ja auch. Denn: eine Partie durch Fritz, Shredder oder Stockfish laufen zu lassen und sich Varianten anzeigen zu lassen, die man dann nicht versteht, das kann jeder. Programme erklären ja nix. Deswegen braucht man immer noch menschliche Kommentatoren. Kommentare von GMs sind aber für uns Durchschnittsspieler meist auch relativ wertlos. Da liest man z.B. 'Das Schlagen des Springers würde den Angriff abschwächen.' (Ja warum denn bitte, geschätzter Herr Kommentator?) Oder: 'Nach dem verlockenden Bauerntausch hätte Weiß das bessere Spiel erlangt' (Ja wie denn?) usw.
Ich bin mir bewusst, dass meine Kommentare für sehr starke Spieler ebenfalls wertlos sind, weil sie nur das erläutern, was so jemand sowieso sieht.
Für Anfänger sind sie (leider!) jedoch genauso wertlos, weil ich die ganz elementaren Dinge nicht erläutere, andernfalls würden die Kommentare wirklich endlos, außerdem kann man m.E. GM-Partien gar nicht so 'runterkochen', dass Anfänger sie verstehen (auch wenn manche Autoren dies schon versucht haben).
Meine Zielgruppe ist eben der 'Durchschnittsspieler', aber es ist ein sehr breiter Durchschnitt, den ich ansprechen will, von ca. so 1300 bis 1800 DWZ.
Jemandem, der unterhalb dieses Niveaus ist (die so genannten 'wenig geübten Spieler') werden meine Kommentare ebensowenig nützen wie jemandem, der darüber ist (die so genannten 'starken Spieler').
Kellerdrache - 07. Jun '18
Auch bei den GMs gibt es übrigens Ausnahmen, die durchaus auch mal Pläne und Problemstellungen erläutern, wenn auch auf hohem Niveau. Das ist z.B. was das Züricher Turnierbuch von Bronstein so gut macht. Ich habe tatsächlich einige mir vorher schon bekannte Partien erst durch seine Erläuterungen verstanden.
Das Gleiche gilt übrigens auch für viele deiner Kommentare, auch wenn sie vom Niveau nicht ganz Bronstein sind ;-)). Viele schwächere Spieler führen ihre Partien ohne große Pläne und stochern sich so durch. Man drückt mal hier, pikst mal dort und hofft eine ausreichend schwache Stelle zu finden. Daher finde ich es immer besonders lehrreich zu sehen wie eine Partie aussieht in der alle Züge einer Idee folgen.
Das Gleiche gilt übrigens auch für viele deiner Kommentare, auch wenn sie vom Niveau nicht ganz Bronstein sind ;-)). Viele schwächere Spieler führen ihre Partien ohne große Pläne und stochern sich so durch. Man drückt mal hier, pikst mal dort und hofft eine ausreichend schwache Stelle zu finden. Daher finde ich es immer besonders lehrreich zu sehen wie eine Partie aussieht in der alle Züge einer Idee folgen.
Vabanque - 07. Jun '18
>>Das Gleiche gilt übrigens auch für viele deiner Kommentare, auch wenn sie vom Niveau nicht ganz Bronstein sind ;-))<<
Echt jetzt nicht? ;) Da bin ich jetzt aber beleidigt :))
Nee, im Ernst, wenn du geschrieben hättest, dass meine Kommentare auf Bronstein-Niveau sind, dann hätte ich das als Geschleime eingeordnet, und das brauch ich genauso wenig wie Gehässigkeit.
>>Viele schwächere Spieler führen ihre Partien ohne große Pläne und stochern sich so durch. Man drückt mal hier, pikst mal dort und hofft eine ausreichend schwache Stelle zu finden.<<
M ja, das ist schon richtig, aber haben nicht Petrosjan oder auch Reshevsky im Prinzip genauso gespielt, nur natürlich auf extrem hohem Niveau?
>>Daher finde ich es immer besonders lehrreich zu sehen wie eine Partie aussieht in der alle Züge einer Idee folgen.<<
Nur dass halt selbst auf GM-Niveau diese 'Partien aus einem Guss' selten sind.
Echt jetzt nicht? ;) Da bin ich jetzt aber beleidigt :))
Nee, im Ernst, wenn du geschrieben hättest, dass meine Kommentare auf Bronstein-Niveau sind, dann hätte ich das als Geschleime eingeordnet, und das brauch ich genauso wenig wie Gehässigkeit.
>>Viele schwächere Spieler führen ihre Partien ohne große Pläne und stochern sich so durch. Man drückt mal hier, pikst mal dort und hofft eine ausreichend schwache Stelle zu finden.<<
M ja, das ist schon richtig, aber haben nicht Petrosjan oder auch Reshevsky im Prinzip genauso gespielt, nur natürlich auf extrem hohem Niveau?
>>Daher finde ich es immer besonders lehrreich zu sehen wie eine Partie aussieht in der alle Züge einer Idee folgen.<<
Nur dass halt selbst auf GM-Niveau diese 'Partien aus einem Guss' selten sind.
Vabanque - 07. Jun '18
Im Übrigen empfinde ich den 'Beitrag' von AVSchach als Troll-Beitrag, genau wie auch im Schachaufgaben-Forum. Der ganze Account scheint ein reiner Troll-Account zu sein.
Bemerkenswert im positiven Sinne finde ich jedoch, dass in diesem Thread nicht nur die Partie positiv bewertet wurde, sondern auch ein sehr großer Teil aller Anmerkungen bzw. Beiträge, die darauf folgten. Wirklich klasse.
Bemerkenswert im positiven Sinne finde ich jedoch, dass in diesem Thread nicht nur die Partie positiv bewertet wurde, sondern auch ein sehr großer Teil aller Anmerkungen bzw. Beiträge, die darauf folgten. Wirklich klasse.
Kellerdrache - 08. Jun '18
Stochern ohne nennenswerten Plan. Ob die Herren Reshevsky und Petrosjan sich da nicht auf den Slips getreten fühlen würden ? Klar, gibt es auch in GM-Partien Phasen wo man sich erst mal orientiert und Stärken und Schwächen einer Stellung noch nicht so klar sind. Im allgemeinen habe ich aber den Eindruck, dass man sich eher bemüht einen roten Faden durch die Partie zu finden und Züge zu machen die dem gleichen Plan folgen und zusammen passen.
Würde mich jemand fragen wo ich den Hauptunterschied zwischen einem gehobenen Vereinsspieler (DWZ 2000 bis 2300) und denen sehe die tatsächlich die Turniere beherrschen, würde ich eben gerade die Fähigkeit nennen über konkrete Situationen hinaus die Gesamtheit einer Stellung zu analysieren und einen passenden Plan zu finden.
Würde mich jemand fragen wo ich den Hauptunterschied zwischen einem gehobenen Vereinsspieler (DWZ 2000 bis 2300) und denen sehe die tatsächlich die Turniere beherrschen, würde ich eben gerade die Fähigkeit nennen über konkrete Situationen hinaus die Gesamtheit einer Stellung zu analysieren und einen passenden Plan zu finden.