Kommentierte Spiele
Weihnachts-Special: Rubinstein - Schlechter 1912
Vabanque - 23. Dez '18
Eigentlich wollte ich erst wieder im neuen Jahr neue kommentierte Partien bringen. Doch dann bin ich im Forum gebeten worden, eine Rubinstein-Partie zu kommentieren, und die Wahl fiel auf seinen Sieg gegen Carl Schlechter (der nur 2 Jahre zuvor ein WM-Match gegen Lasker unentschieden gespielt hatte) aus dem Turnier in San Sebastian 1912.
Schlechter sieht hier gegen Rubinstein wirklich übel aus. Rubinstein scheint von Anfang an das gesamte Brett zu beherrschen, und Schlechter erhält kaum jemals auch nur den Schatten eines Gegenspiels. Eine starke Positionspartie, die allerdings - gerade auch in einigen Varianten, die nicht aufs Brett kamen - auch einige taktische Feinheiten enthält.
Diesmal soll ohne langen Vorspann und vor allem ohne den mittlerweile wohl schon gewohnten Nachspann die Partie alleine für sich sprechen. Da ich die Partie seit langer Zeit gut kenne, konnte ich die Kommentare recht schnell erstellen, allerdings habe ich aus Zeitgründen die Varianten nicht besonders genau geprüft, deswegen kann es leicht sein, dass ihr mir hier ein paar Irrtümer aufdeckt. Aber nur zu; es wäre ja schön, wenn einmal so eine Diskussion aufkäme.































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Schlechter sieht hier gegen Rubinstein wirklich übel aus. Rubinstein scheint von Anfang an das gesamte Brett zu beherrschen, und Schlechter erhält kaum jemals auch nur den Schatten eines Gegenspiels. Eine starke Positionspartie, die allerdings - gerade auch in einigen Varianten, die nicht aufs Brett kamen - auch einige taktische Feinheiten enthält.
Diesmal soll ohne langen Vorspann und vor allem ohne den mittlerweile wohl schon gewohnten Nachspann die Partie alleine für sich sprechen. Da ich die Partie seit langer Zeit gut kenne, konnte ich die Kommentare recht schnell erstellen, allerdings habe ich aus Zeitgründen die Varianten nicht besonders genau geprüft, deswegen kann es leicht sein, dass ihr mir hier ein paar Irrtümer aufdeckt. Aber nur zu; es wäre ja schön, wenn einmal so eine Diskussion aufkäme.
Akiba Rubinstein Carl Schlechter San Sebastian | San Sebastian ESP | 13 | 1912.03.07 | D41 | 1:0
8








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5
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3
2








a
1

b

c

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e

f

g

h

1. d4 d5 2. Sf3 Sf6 3. c4 e6 4. Sc3 c5 5. xd5 Sxd5 Schlechter vermeidet den Isolani. Zumindest in dieser Partie fährt er damit aber nicht gut, weil Rubinstein ein mächtiges Bauernzentrum aufbauen kann. 6. e4 Sxc3 7. xc3 xd4 8. xd4 Es ist nun eine der Grünfeld-Verteidigung ähnliche Bauernstruktur entstanden, nur dass der Schwarze seinen Königsläufer nicht auf g7 platzieren kann, um auf d4 zu drücken. Lb4+ Durch Abtausch versucht Schwarz in seinen inneren Linien Raum zu gewinnen. 9. Ld2 Da5?! Das ist aber zu viel Abtausch! Rubinstein kann nun günstig abwickeln. 10. Tb1! Lxd2+ 11. Dxd2 Dxd2+ 12. Kxd2! In diesem 'endspielartigen Mittelspiel' steht der König im Zentrum gut. Wesentliche Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Gegner keinen schwarzfeldrigen Läufer mehr hat. O-O? In dieser Partie lässt Schlechter sein sonst so sicheres Positionsgefühl vermissen. Er hätte vom letzten Zug seines Gegenübers lernen und Ke7! spielen sollen. 13. Lb5!! Ein gewiss nicht naheliegender Zug! Der Läufer blickt scheinbar ins Leere; doch behindert er die Entwicklung des schwarzen Damenflügels so sehr, dass er gleich vertrieben werden muss, was dann aber eine Schwäche schafft. a6 14. Ld3 Td8 Schiebt das Problem der Entwicklung des Damenflügels nur auf. 15. Thc1 b5 16. Tc7 Sd7 17. Ke3 Sf6 18. Se5 Ld7 19. g4 Droht bereits Gewinn des Ld7. h6 20. f4 Le8 21. g5 xg5 22. xg5 Sh7 23. h4 Tdc8 24. Tbc1 Schlechter kann zwar nun ein Turmpaar tauschen, doch die Kraft dess verbleibenden Turms auf der 7. Reihe wird dadurch nicht vermindert. Txc7 25. Txc7 Td8 Ein Unglücksfeld für den Turm, wie sich bald zeigen wird. Wahrscheinlich besser gleich f6. 26. Ta7 f6 27. xf6 xf6 28. Sg4 Lh5 Nun scheint doch wenigstens dieser Läufer einige Aktivität erlangt zu haben. 29. Sh6+ Kh8 30. Le2! Nein! Der Läufer wird wieder zurückgeschickt, da er sich wegen der Gabel Sf7+ nicht tauschen darf. Man sieht jetzt, warum der Turm auf d8 nicht gut steht. Le8 31. Txa6 Nun ist bereits ersatzlos ein Bauer gefallen, und ein weiterer hängt. Auch deswegen wäre im 25. Zug der Turm besser nicht nach d8 gegangen. Kg7 32. Sg4 f5 Solche Ausbruchsversuche aus einer passiven Stellung beschleunigen meist den Untergang. So auch hier. 33. Ta7+ Kh8 34. Se5 Wieder nimmt der Springer den idealen Posten ein. xe4 Schlechters Ziel ist es, möglichst viele Bauern zu tauschen. Aber trotz des reduzierten Materials wird diese Partie nicht mehr durch die Bauern entschieden. 35. Lxb5! Wieder gestützt auf die Springergabel auf f7. Schlechter wird seinen Turmzug nach d8 schon lange bereut haben. Sf6 36. Lxe8 Txe8 37. Kf4! Der finale Königsmarsch entscheidet. 'Wenns Personal knapp wird, muss der Chef persönlich eingreifen', wie ich hier sicher schon etliche Male geschrieben habe. Kg8 38. Kg5 Tf8 39. Kg6
39. Kg6 Eine Königsopposition wie im Bauernendspiel! Wirklich ein würdiges Schlussbild. Völlig unbehelligt hat Rubinsteins König den Marsch durch die feindlichen Reihen geschafft. Schlechter gab hier auf, denn verhindert er Tg7+ nebst Sf7+ mit Se8 , folgt
die schönste Variante wäre allerdings e3 40. Tg7+ Kh8 41. Sf7+ Txf7 42. Txf7 e2 43. Txf6 e1=Q 44. Tf8#
40. Sf7 mit der Drohung Sh6+ nebst Th7 matt.
freak40 - 23. Dez '18
Vielen Dank für die schöne Partie!
Toll wie ein Rädchen da ins andere greift.
Mit 19. ....g5 kann laut Capablanca versucht werden, sich entgegen zu stemmen.
Toll wie ein Rädchen da ins andere greift.
Mit 19. ....g5 kann laut Capablanca versucht werden, sich entgegen zu stemmen.
Vabanque - 23. Dez '18
Ja, ich habe den Vorschlag 19... g5 auch schon mal wo gelesen, besonders vertrauenswürdig erscheint mir der Zug aber nicht. Weiß hat ja die Hebel h4 und f4 gegen g5, und, dann (nach etwa 20. h4 h6 21. f4 gxf4+ 22. Kxf4) steht er wieder vor dem Problem g4-g5 und muss auch Le8 ziehen. Zumindest so dachte ich es mir, bin dem aber nicht weiter nachgegangen.
Evtl. ist es am besten, statt 19... h6 gleich Le8 zu ziehen, was ja schließlich doch immer nötig wird. Aber nicht, dass Schwarz dann gut stünde ^^
Evtl. ist es am besten, statt 19... h6 gleich Le8 zu ziehen, was ja schließlich doch immer nötig wird. Aber nicht, dass Schwarz dann gut stünde ^^
pirc_ - 23. Dez '18
Zu dieser Kommentierung gibt es nichts hinzuzufügen, außer: Schlechter war auch kein schlechter ;-)
Vabanque - 23. Dez '18
In dieser Partie stand Schlechter aber von Anfang an schlechter ;-)
pirc_ - 23. Dez '18
Aber es gab hier auch schonmal eine Partie wo Schlechter besser war...das ist verwirrend ;-)
Oli1970 - 24. Dez '18
Tolle Partie, muss ich schon sagen! Leider war mehr allein Schnelldurchlauf noch nicht drin. Dank der ausführlichen Kommentierung bleibt m. M. n. nichts mehr offen, ich kann der Partie gut folgen.
Bei 13. Lb5 habe ich lange überlegt, was der Zug wohl soll - ohne die Lösung anzuschauen und ohne drauf zu kommen. Respekt vor dem, der solche Pläne entwickeln (und durchführen :-) ) kann.
25. Td8 war die andere Sorte. Das gehört für mich in die Kategorie: „Hinterher ist man immer schlauer.“ Wenn ein Spieler wie Schlechter die Folgen nicht vorhersehen kann, waren sie nicht offensichtlich. Hand aufs Herz - wer hätte den Zug an der Stelle als Fehler erkannt?
In der Variante zum 28. Zug fragte ich mich spontan, wieso nicht einfach e5+ statt Sf6+ erfolgen soll? Turm mitnehmen, Freibauern auf 6. Reihe herstellen, früher oder später den h-Bauern vorschieben und von König und oder Springer decken lassen und Spaß beim Verteidigen wünschen? Ich weiß nicht, ob es schneller gegangen (oder überhaupt möglich) wäre; es erscheint mir der sicherere Weg.
In den nächsten Tagen werde ich mich bestimmt noch intensiver mit der Partie auseinander setzen, es ist gerade etwas hektisch. Auf diesem Wege wünsche ich frohe Weihnachten und ein paar schöne, entspannte Festtage!
Bei 13. Lb5 habe ich lange überlegt, was der Zug wohl soll - ohne die Lösung anzuschauen und ohne drauf zu kommen. Respekt vor dem, der solche Pläne entwickeln (und durchführen :-) ) kann.
25. Td8 war die andere Sorte. Das gehört für mich in die Kategorie: „Hinterher ist man immer schlauer.“ Wenn ein Spieler wie Schlechter die Folgen nicht vorhersehen kann, waren sie nicht offensichtlich. Hand aufs Herz - wer hätte den Zug an der Stelle als Fehler erkannt?
In der Variante zum 28. Zug fragte ich mich spontan, wieso nicht einfach e5+ statt Sf6+ erfolgen soll? Turm mitnehmen, Freibauern auf 6. Reihe herstellen, früher oder später den h-Bauern vorschieben und von König und oder Springer decken lassen und Spaß beim Verteidigen wünschen? Ich weiß nicht, ob es schneller gegangen (oder überhaupt möglich) wäre; es erscheint mir der sicherere Weg.
In den nächsten Tagen werde ich mich bestimmt noch intensiver mit der Partie auseinander setzen, es ist gerade etwas hektisch. Auf diesem Wege wünsche ich frohe Weihnachten und ein paar schöne, entspannte Festtage!
Vabanque - 24. Dez '18
>>Bei 13. Lb5 habe ich lange überlegt, was der Zug wohl soll - ohne die Lösung anzuschauen und ohne drauf zu kommen. Respekt vor dem, der solche Pläne entwickeln (und durchführen :-) ) kann.<<
Gewöhnliche Spieler würden den Zug wahrscheinlich nicht einmal erwägen; genau da liegt eben der Unterschied zwischen unsereins und einem Rubinstein.
>>25. Td8 war die andere Sorte. Das gehört für mich in die Kategorie: „Hinterher ist man immer schlauer.“ Wenn ein Spieler wie Schlechter die Folgen nicht vorhersehen kann, waren sie nicht offensichtlich. Hand aufs Herz - wer hätte den Zug an der Stelle als Fehler erkannt?<<
Dazu wäre eine weite Voraussicht nötig gewesen, was für den Verteidiger ja erfahrungsgemäß immer viel schwerer ist als für den Angreifer.
>>In der Variante zum 28. Zug fragte ich mich spontan, wieso nicht einfach e5+ statt Sf6+ erfolgen soll?<<
Stimmt, das sehe ich erst jetzt, wo du es schreibst. Auf 28... Td6? ist 29. Txh7 Kxh7 30. e5+ 'natürlich' (wie ich jetzt sage) noch stärker als 30. Sxf6+. Übrigens gewinnt auch sofortiges 29. e5 statt Txh7, wie ich auch jetzt erst sehe. Gut, jetzt haben wir dreifach bewiesen, dass 28... Td6 verliert :-)
Naja, es war nach 2 Uhr nachts, als ich das zu Ende kommentierte ;-)
Und diesmal hatte ich es mir zum Prinzip gemacht, keine Engines zu verwenden. Vermutlich lassen sich also in fast jeder von mir angegebenen Variante Verbesserungen finden :-)
Vielen Dank jedenfalls für deine Gedanken!
Gewöhnliche Spieler würden den Zug wahrscheinlich nicht einmal erwägen; genau da liegt eben der Unterschied zwischen unsereins und einem Rubinstein.
>>25. Td8 war die andere Sorte. Das gehört für mich in die Kategorie: „Hinterher ist man immer schlauer.“ Wenn ein Spieler wie Schlechter die Folgen nicht vorhersehen kann, waren sie nicht offensichtlich. Hand aufs Herz - wer hätte den Zug an der Stelle als Fehler erkannt?<<
Dazu wäre eine weite Voraussicht nötig gewesen, was für den Verteidiger ja erfahrungsgemäß immer viel schwerer ist als für den Angreifer.
>>In der Variante zum 28. Zug fragte ich mich spontan, wieso nicht einfach e5+ statt Sf6+ erfolgen soll?<<
Stimmt, das sehe ich erst jetzt, wo du es schreibst. Auf 28... Td6? ist 29. Txh7 Kxh7 30. e5+ 'natürlich' (wie ich jetzt sage) noch stärker als 30. Sxf6+. Übrigens gewinnt auch sofortiges 29. e5 statt Txh7, wie ich auch jetzt erst sehe. Gut, jetzt haben wir dreifach bewiesen, dass 28... Td6 verliert :-)
Naja, es war nach 2 Uhr nachts, als ich das zu Ende kommentierte ;-)
Und diesmal hatte ich es mir zum Prinzip gemacht, keine Engines zu verwenden. Vermutlich lassen sich also in fast jeder von mir angegebenen Variante Verbesserungen finden :-)
Vielen Dank jedenfalls für deine Gedanken!
Oli1970 - 25. Dez '18
>Dazu wäre eine weite Voraussicht nötig gewesen, was für den Verteidiger ja erfahrungsgemäß immer viel schwerer ist als für den Angreifer.<
Manchmal ist es entscheidend, von welcher Seite aus man das Brett sieht. ;-)
Das Endspiel habe ich mir noch näher angeschaut. Die Partie war sowieso verloren, dennoch finde ich es überraschend, dass Schlechter offenbar die Partie halbherzig zum schnellen Ende führte. Nach 37. Kf4 war eigentlich klar, was Rubinsteins Absicht war. Die g-Linie dann nicht mit dem Turm zu blockieren, hieß, sich ins Schicksal fügen. Aber gut, so haben wir wieder was zum Lernen. :-)
Manchmal ist es entscheidend, von welcher Seite aus man das Brett sieht. ;-)
Das Endspiel habe ich mir noch näher angeschaut. Die Partie war sowieso verloren, dennoch finde ich es überraschend, dass Schlechter offenbar die Partie halbherzig zum schnellen Ende führte. Nach 37. Kf4 war eigentlich klar, was Rubinsteins Absicht war. Die g-Linie dann nicht mit dem Turm zu blockieren, hieß, sich ins Schicksal fügen. Aber gut, so haben wir wieder was zum Lernen. :-)
Kellerdrache - 25. Dez '18
Eine wirklich schöne Partie und eben auch eine für Rubinstein zu seiner Bestzeit typische. Wer nur die berühmte Partie gegen Rotlewi kennt wäre versucht Rubinsten vor allem für einen Taktiker zu halten. Nicht, das er da nicht auch seine Fähigkeiten gehabt hätte, aber er war vor allem ein brillanter Positionsspieler. Lb5 ist so ein Zug, der dem Durchschnittsspieler nie einfällt. man denkt sich "Wozu soll das gut sein ? Man kriegt einen Tritt mit a6 und muß dann eh wieder ziehen ? Warum dann nicht sofort Ld3".
Wie der Kommentar schön herausstellt geht es aber vor allem darum Schlechter zu a6 zu verleiten. Rubinstein hat die Schwächen der danach entstehenden Stellung gesehen (oder gefühlt ?). Kein Wunder, dass man ihn eine Zeit lang für einen der Top-WM Kandidaten hielt
Vielen Dank, dass Du dieses Juwel nochmal in den Blick des Publikums gebracht hast.
Wie der Kommentar schön herausstellt geht es aber vor allem darum Schlechter zu a6 zu verleiten. Rubinstein hat die Schwächen der danach entstehenden Stellung gesehen (oder gefühlt ?). Kein Wunder, dass man ihn eine Zeit lang für einen der Top-WM Kandidaten hielt
Vielen Dank, dass Du dieses Juwel nochmal in den Blick des Publikums gebracht hast.
Vabanque - 25. Dez '18
>>Nach 37. Kf4 war eigentlich klar, was Rubinsteins Absicht war. Die g-Linie dann nicht mit dem Turm zu blockieren, hieß, sich ins Schicksal fügen. <<
Du meinst, Schlechter hätte 37... Tg8 antworten sollen? Aber dann kann Rubinstein z.B. Te7 spielen und erobert auch noch den e-Bauern, außer der schwarze Turm kehrt nach e8 zurück, wo er getauscht wird, und es folgt Kxe4. Das ist mindestens genauso deutlich verloren wie die Partiefortsetzung. Hier war nichts mehr zu retten. Und es ist doch gut für uns, dass der schönste Schluss aufs Brett kam und nicht ein ganz prosaischer.
Du meinst, Schlechter hätte 37... Tg8 antworten sollen? Aber dann kann Rubinstein z.B. Te7 spielen und erobert auch noch den e-Bauern, außer der schwarze Turm kehrt nach e8 zurück, wo er getauscht wird, und es folgt Kxe4. Das ist mindestens genauso deutlich verloren wie die Partiefortsetzung. Hier war nichts mehr zu retten. Und es ist doch gut für uns, dass der schönste Schluss aufs Brett kam und nicht ein ganz prosaischer.
Vabanque - 26. Dez '18
>>Lb5 ist so ein Zug, der dem Durchschnittsspieler nie einfällt. man denkt sich "Wozu soll das gut sein ? Man kriegt einen Tritt mit a6 und muß dann eh wieder ziehen ? Warum dann nicht sofort Ld3".
Wie der Kommentar schön herausstellt geht es aber vor allem darum Schlechter zu a6 zu verleiten.<<
Ja genau. Natürlich ist 13. Ld3 gleichfalls ein guter Zug, aber nicht so stark wie Lb5. Auf Ld3 spielt Schwarz b6 und La6 und bringt seinen Damenflügel ins Spiel.
Nachdem einmal a6 geschehen ist, ist b6 unmöglich!
Und wenn auf 13. Lb5 sofort b6 spielt, um auf 14. Thc1 mit La6 fortzusetzen, dann kann Weiß jetzt (anders als mit dem Läufer auf d3) seinen Läufer nach a4 zurückziehen, und damit kann der Sb8 nicht ziehen.
Egal wie Schwarz spielt, immer hat er Probleme, den Damenflügel zu entwickeln.
Wie der Kommentar schön herausstellt geht es aber vor allem darum Schlechter zu a6 zu verleiten.<<
Ja genau. Natürlich ist 13. Ld3 gleichfalls ein guter Zug, aber nicht so stark wie Lb5. Auf Ld3 spielt Schwarz b6 und La6 und bringt seinen Damenflügel ins Spiel.
Nachdem einmal a6 geschehen ist, ist b6 unmöglich!
Und wenn auf 13. Lb5 sofort b6 spielt, um auf 14. Thc1 mit La6 fortzusetzen, dann kann Weiß jetzt (anders als mit dem Läufer auf d3) seinen Läufer nach a4 zurückziehen, und damit kann der Sb8 nicht ziehen.
Egal wie Schwarz spielt, immer hat er Probleme, den Damenflügel zu entwickeln.
Jupp53 - 13. Jan '19
Boris Gelfand - Positional Decision Making, Seite 14: "13.Bb5!! is one of the greatest moves in chess history. It still has great influence on the way chess is played in the 21st century." (13.Lb5!! ist einer der großartigsten Züge der Schachgeschichte. Er hat immer noch großen Einfluss auf die Art, wie Schach im 21. Jahrhundert gespielt wird.)
Es folgt als Beleg eine populäre Variante der Grünfeld-Indischen Verteidigung.
Es folgt als Beleg eine populäre Variante der Grünfeld-Indischen Verteidigung.
Vabanque - 14. Jan '19
Ja, Gelfand ist ein großer Rubinstein-Fan.
Danke für das Zitat!
Danke für das Zitat!