Kommentierte Spiele
Große Partien ... (XXXI): Réti - Aljechin 1925
Vabanque - 22. Jun '14
Dies ist eine ziemlich bekannte Partie; Aljechin schätzte sie zusammen mit der Partie Bogoljubov-Aljechin, Hastings 1922, als seine beste Leistung ein.
Während die Partie gegen Bogoljubov von Chernev sogar als 'das größte Meisterwerk, das jemals auf einem Schachbrett geschaffen wurde' bezeichnet wurde, finde ich die vorliegende Partie gegen Réti aber in ästhetischer Hinsicht befriedigender. Bogoljubov hat in der erwähnten Partie die Eröffnung recht schwach behandelt, und fand sich nach einer Reihe geschickter positioneller (!) Manöver von Aljechin in einer Stellung ohne Gegenspiel wieder, so dass Aljechin dann im Prinzip gewinnen konnte wie er wollte (er tat es mit einer Serie brillianter, aber letztlich eigentlich unnötiger Kombinationen).
In der vorliegenden Partie ist die Situation eine gänzlich andere. Réti behandelt die Eröffnung und insbesondere das frühe Mittelspiel ausgezeichnet und erspielt sich sogar einen leichten Positionsvorteil; mutig entschließt sich Aljechin dennoch zu einem direkten Spiel gegen Rétis König. Ein einziger schwacher Zug Rétis (der als solcher aber zunächst gar nicht zu erkennen ist) bringt ihn in dann einen kombinatorischen Hexenkessel, aus dem es auch bei bestem Spiel keinen Ausweg mehr gibt. Vom 27. Zug an kann man das schwarze Spiel als eine Serie von Keulenschlägen bezeichnen, und da die weißen Antworten alle erzwungen sind (Abweichungen sind an einigen Stellen möglich, aber nicht mit besserem Resultat), kann man auch von einer einzigen gewaltigen, 15-zügigen Kombination sprechen, die zudem noch die bemerkenswerte Eigenschaft besitzt, dass ihr größter Teil nach dem Damentausch abrollt und durch ein Getümmel der Leichtfiguren
geprägt ist.
Natürlich kann man so eine Partie nicht nachmachen; man sollte es besser gar nicht erst versuchen (die Enttäuschung wäre vorprogrammiert). Auch Aljechin hat solche Partien ja nicht in Fließbandarbeit produziert. Man steht zwar immer unter dem Eindruck, er hätte viele glänzende Kombinationen gespielt. Ja, sicherlich; aber die meisten dieser glänzenden Kombinationen wurden gegen schwächere Spieler durchgeführt, weil dort
frühzeitig Stellungen aufs Brett kamen, die Aljechins Phantasie anregten. In Partien gegen Spitzenspieler entstehen Stellungen, in denen man brillant kombinieren kann, naturgemäß selten. Deswegen ist diese Partie ebenso eine Ausnahmeerscheinung wie die bereits gezeigten Partien Spassky-Bronstein (The James Bond Game) und Anand-Topalov (Teil I der ganzen Serie). Partien, wo die Kombination bereits Teil der Eröffnungsvorbereitung bildete, nehme ich hiervon einmal aus. Bei der vorliegenden Partie Réti-Aljechin kann man jedenfalls mit absoluter Sicherheit davon ausgehen, dass Aljechin alles am Brett gefunden hat. Frustrierend für uns 'Heutige' ist natürlich, dass Engines alle Züge ab dem 27. Zug von Schwarz in Bruchteilen von Sekunden finden!































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Während die Partie gegen Bogoljubov von Chernev sogar als 'das größte Meisterwerk, das jemals auf einem Schachbrett geschaffen wurde' bezeichnet wurde, finde ich die vorliegende Partie gegen Réti aber in ästhetischer Hinsicht befriedigender. Bogoljubov hat in der erwähnten Partie die Eröffnung recht schwach behandelt, und fand sich nach einer Reihe geschickter positioneller (!) Manöver von Aljechin in einer Stellung ohne Gegenspiel wieder, so dass Aljechin dann im Prinzip gewinnen konnte wie er wollte (er tat es mit einer Serie brillianter, aber letztlich eigentlich unnötiger Kombinationen).
In der vorliegenden Partie ist die Situation eine gänzlich andere. Réti behandelt die Eröffnung und insbesondere das frühe Mittelspiel ausgezeichnet und erspielt sich sogar einen leichten Positionsvorteil; mutig entschließt sich Aljechin dennoch zu einem direkten Spiel gegen Rétis König. Ein einziger schwacher Zug Rétis (der als solcher aber zunächst gar nicht zu erkennen ist) bringt ihn in dann einen kombinatorischen Hexenkessel, aus dem es auch bei bestem Spiel keinen Ausweg mehr gibt. Vom 27. Zug an kann man das schwarze Spiel als eine Serie von Keulenschlägen bezeichnen, und da die weißen Antworten alle erzwungen sind (Abweichungen sind an einigen Stellen möglich, aber nicht mit besserem Resultat), kann man auch von einer einzigen gewaltigen, 15-zügigen Kombination sprechen, die zudem noch die bemerkenswerte Eigenschaft besitzt, dass ihr größter Teil nach dem Damentausch abrollt und durch ein Getümmel der Leichtfiguren
geprägt ist.
Natürlich kann man so eine Partie nicht nachmachen; man sollte es besser gar nicht erst versuchen (die Enttäuschung wäre vorprogrammiert). Auch Aljechin hat solche Partien ja nicht in Fließbandarbeit produziert. Man steht zwar immer unter dem Eindruck, er hätte viele glänzende Kombinationen gespielt. Ja, sicherlich; aber die meisten dieser glänzenden Kombinationen wurden gegen schwächere Spieler durchgeführt, weil dort
frühzeitig Stellungen aufs Brett kamen, die Aljechins Phantasie anregten. In Partien gegen Spitzenspieler entstehen Stellungen, in denen man brillant kombinieren kann, naturgemäß selten. Deswegen ist diese Partie ebenso eine Ausnahmeerscheinung wie die bereits gezeigten Partien Spassky-Bronstein (The James Bond Game) und Anand-Topalov (Teil I der ganzen Serie). Partien, wo die Kombination bereits Teil der Eröffnungsvorbereitung bildete, nehme ich hiervon einmal aus. Bei der vorliegenden Partie Réti-Aljechin kann man jedenfalls mit absoluter Sicherheit davon ausgehen, dass Aljechin alles am Brett gefunden hat. Frustrierend für uns 'Heutige' ist natürlich, dass Engines alle Züge ab dem 27. Zug von Schwarz in Bruchteilen von Sekunden finden!
Richard Reti Alexander Alekhine Baden Baden | Baden Baden DEU | 8 | 1925.04.25 | A00 | 0:1
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1. g3 e5 2. Sf3 e4 3. Sd4 Interessanterweise spielt Réti hier mit Weiß gegen Aljechin so etwas wie die Aljechin-Verteidigung (1. e4 Sf6) mit vertauschten Farben! Aber es war eben damals gerade die Zeit der 'hypermodernen' Eröffnungsstrateige, die man kurz so zusammenfassen könnte: Halte die eigenen Mittelbauern zurück, und locke die gegnerischen Mittelbauern nach vorne, um sie später anzugreifen! d5 Später hielt Aljechin hier 3... c5 4. Sb3 c4 5. Sd4 Lc5 für genauer, da der natürliche Stützungszug e3 jetzt nicht ins weiße Konzept passt (wo g3 schon geschehen ist). 4. d3 Das ist eben die erwähnte Strategie, die vorgepreschten Zentrumsbauern anzugreifen. xd3 5. Dxd3 Sf6 6. Lg2 Lb4+ Schwarz möchte Weiß zu c2-c3 verleiten, damit bei Weiß nach späterem eventuellen e2-e4 das Feld d3 schwach wird. Aber Weiß benutzt den letzten schwarzen Zug einfach dazu, seine Entwicklung zu beschleunigen. 7. Ld2 Lxd2+ 8. Sxd2 O-O 9. c4 Das schwarze Zentrum wird weiter unterminiert. Weiß hat ein schönes Spiel; jedenfalls ist es Schwarz nicht gelungen, die etwas bizarre weiße Eröffnungsstrategie zu widerlegen. Sa6 10. xd5 Sb4 11. Dc4 Sxd5 12. S2b3 c6 13. O-O Te8 14. Tfd1 Lg4 15. Td2 Dc8! 16. Sc5 Lh3! Die erste Überraschung. Scheinbar bietet Schwarz den Bauern b7 an. Aber Weiß kann sich auf die Annahme des Bauernopfers gar nicht einlassen, denn nach 17. Lxh3 Dxh3 18. Sxb7 käme Sg4 19. Sf3 (die einzige Deckung von h2) Sde3! 20. fxe3 Sxe3 (droht Matt auf g2 und bedroht zugleich die weiße Dame, scheinbar mit sofortigem Gewinn; aber Schwarz musste noch weiter rechnen!) 21. Dxf7+ (denn diese Resource hat Weiß noch; Schwarz kann wegen der Springergabel auf g5 ja nicht zugreifen!) Kh8 22. Nh4 (aber jetzt, wo seine Dame nicht mehr bedroht ist, kann Weiß ja noch das Matt notdürftig decken; mit Se1 ginge das nicht wegen Df1 matt) Rf8 und Weiß verliert doch, weil die Dame nicht abziehen kann wegen Tf1+ nebst Matt! Bis dahin musste Schwarz bei 16... Lh3 gerechnet haben! 17. Lf3 Natürlich wittert Réti die Gefahr; und seinen schönen Verteidigungsläufer auf g2 will er sich auch nicht abtauschen lassen. Lg4 18. Lg2 Lh3 19. Lf3 Lg4 Interessanterweise reklamierte Aljechin hier ein Remis durch Stellungswiederholung, was von den Schiedsrichtern abgelehnt wurde, denn bis hierhin war erst zweimal die gleiche Stellung vorgekommen. Hätte Réti jetzt Lg2 gespielt, so hätte er korrekterweise Remis reklamieren können. Aber er wich mit seinem folgenden Zug dem Remis aus. Hatte ihn der Ehrgeiz gepackt? Weiß steht immerhin etwas besser, wenn auch nicht so viel, dass ein Spiel auf Gewinn ohne Risiko möglich wäre. Hatte Aljechin die Stellungswiederholung vielleicht gar nicht irrtümlich, sondern absichtlich reklamiert, wohl wissend, dass seine Behauptung falsch war, aber mit dem Ziel, Réti glauben zu lassen, er habe Gewinnchancen? Man weiß es nicht. 20. Lh1 h5!? Mit dem Ziel, durch h5-h4xg3 das weiße Bauerngerüst am Königsflügel zu schwächen. 21. b4 a6 22. Tc1 h4 23. a4 Beide Teile führen ihre Pläne durch; Weiß spielt am Damenflügel, Schwarz am Königsflügel. xg3 24. xg3 Dc7 25. b5 Zwar objektiv gesehen kein Fehler, aber im Hinblick auf das Kommende war 25. e4 Sb6 26. Dd3 (oder Db3) risikoloser. Weiß hätte dann ein gewisses Stellungsplus behauptet. Vermutlich wollte Weiß aber seinem Lh1 nicht den Ausblick verstellen. xb5 26. xb5 Te3! Die zweite Überraschung. Aber klar doch, jetzt erkennt man den Sinn von Dc7. Der Turm darf nicht genommen werden, weil 27. fxe3 Dxg3+ 28. Lg2 (oder Kf1 Sxe3#) Sxe3 zum Matt führen würde. Aber ebenso droht jetzt Txg3+, weil der Turm dort aus dem gleichen Grund nicht genommen werden dürfte! 27. Sf3? Kaum zu glauben, aber dieser plausible, strategisch völlig 'richtige' Zug (eine weitere Figur wird zur Verteidigung des Königsflügels bereitgestellt) führt forciert zum Verlust. Natürlich ist das keineswegs offensichtlich, und von daher ist Réti für diesen Fehlzug auch kaum zu tadeln. Später hat man festgestellt, dass Weiß mit 27. Lf3! vermutlich sogar die Oberhand behalten konnte, während 27. Td3 bzw. 27. Kh2 ausgereicht hätten, die Stellung zu halten. Endlos lange Analysen wurden über die Stellung veröffentlich, aber völlig geklärt scheint die Sachlage nicht. xb5! Aber ab jetzt rollt erstaunlicherweise alles forciert ab. Nach 12 Zwangszügen wird Weiß aufgeben! Hat Aljechin dies hier schon alles bis zum Ende ausgerechnet? Ich glaube nicht; zumindest nicht exakt in allen Details. Aber er hat gesehen, mit welchen Zügen er am Drücker bleiben konnte. 28. Dxb5 Das ist eben das Problem, dass der Springer nicht mehr auf b5 wiedernehmen kann, weil er jetzt auf f3 steht. Sc3! Weiß kommt jetzt sogar zum Damentausch; trotzdem bedeutet dies keine Rettung. 29. Dxb7 Auf Dc4 wäre z.B. Ta4! möglich. Dxb7 30. Sxb7 Dieser in der Fremde verirrte Gaul wird durch seine ungedeckte Stellung schließlich das entscheidende Kombinationsmotiv abgeben. Sxe2+ 31. Kh2 31. Kf1 ist nicht besser wegen Sxg3+ 32. fxg3 Lxf3 33. Lxf3 Txf3+ 34. Kg2 Taa3 35. Td8+ (das weiße Manöver dient dazu, den Bauern g3 decken zu können) Kh7 36. Th1+ Kg6 37. Th3 (jetzt ist er also gedeckt, aber der Tod kommt aus einer anderen Richtung) Tfb3!, und nun hängt der 'ferne' Gaul, aber es droht gleichzeitig Matt durch die Türme (Tb2+ nebst Ta1+ oder Ta2+ nebst Tb1+)! Nach dem Textzug kann Schwarz weder mit 31... Sxc1 32. fxe3 noch mit 31... Txf3 32. Txe2 noch mit 31... Lxf3 32. Lxf3 gewinnen. Se4! Aber so geht es! Ungeachtet des Damentausches eine hochkomplizierte Stellung. Nach 32. fxe3 Sxd2 gewinnt jetzt Schwarz, weil bei Weiß noch der Tc1 und der Sf3 hängen. 32. Tc4 Besseres ist nicht vorhanden. Auf 32... Lxf3 könnte Weiß jetzt noch 33. Txe4! probieren. Sxf2! Aber das ist viel stärker. Es droht Sxh1 nebst Lxf3+. 33. Lg2 Le6! So räumt Schwarz mit Tempo (Angriff auf den weißen Turm) das Feld g4 für seinen Springer. 34. Tcc2 Sg4+ 35. Kh3 Unglücklicherweise muss er wirklich ins Abzugsschach spazieren, denn auf Kh1 Ta1+ wäre es sofort aus. Alles passt wunderbar zusammen! Se5+ 36. Kh2 Nach Kh4 Te4+ wäre das Matt nicht mehr fern, z.B. Kh5 Sxg3+ nebst f6# oder Kg5 f6+ nebst Sxg3#. Txf3 37. Txe2 Nach Lxf3 Sxf3+ nebst Sxd2 verliert Weiß zu viel Material. Mit dem Textzug gelingt es ihm scheinbar immer noch, das Gleichgewicht aufrecht zu erhalten. Aber Schwarz gewinnt auf Grund einer Finesse, die ihre Ursache in der speziellen Figurenkonstellation hat, wobei der 'unrasiert und fern der Heimat' befindliche Sb7 die traurige Hauptrolle spielen wird! Sg4+ 38. Kh3 Wieder darf er nicht auf die Grundreihe wegen Ta1+ ... an dieser Stelle hatte der weiße König wohl ein déjà-vu-Erlebnis! Se3+ 39. Kh2 Wieder führt Kh4 zum Matt, diesmal nach Ta4+ nebst Tf5#. Sxc2 40. Lxf3 Noch scheint alles im Lot; das Figurenmaterial ist ausgeglichen, und mit zwei Bauern gegen einen wird Schwarz kaum Gewinnchancen haben, oder? Sd4! Die Pointe; nach 41. Tf2 oder Te3 Sxf3 42. Txf3 Ld5 gewinnt Schwarz mit einer bemerkenswerten geometrischen Figurenanordnung den Sb7. Weiß gab daher schon nach 40... Sd4 auf. Eine verblüffende Partie.
Eigenart - 22. Jun '14
Danke wie immer hohe gleiche Qualität!!
Vabanque - 22. Jun '14
Die Qualität der Partie kann kaum beanstandet werden, aber ich denke mal, du meinst die Qualität der Kommentierung ... danke dafür ... manche mögen beanstanden, dass ich viele Varianten auslasse, aber ich versuche halt immer nachvollziehbar zu schreiben, auch für weniger geübte Spieler. Die eingestreuten Varianten sollten im Kopf nachverfolgbar sein ... die Spieler mussten schließlich auch alles im Kopf sehen :)
Eigenart - 22. Jun '14
Selbstmurmelnd die Qualität der Begutachtung. Die Zielgruppe ist wohl mehr bei den Spielern bis 2000. Die darüber liegenden verstehen eher von selbst. Eventuell ein Irrtum.
Vabanque - 22. Jun '14
Das ist auch immer meine 'Befürchtung', dass ich genau das erkläre, was ein sehr starker Spieler sowieso sieht bzw. versteht. Aber ich kann mich auch irren.
Das erinnert mich an die Fernseh-Schachsendungen mit Helmut Pfleger, die ich in meiner Jugendzeit auch gerne angeschaut habe. Allerdings hatte es mich oft geärgert, dass Pfleger meist genau das erklärte, was ich sowieso sah bzw. mir gut selbst hätte erklären können, während er auf meine tatsächlichen Fragen zur Stellung und zu einzelnen Zügen ('was wäre denn passiert, wenn Weiß ... gespielt hätte' ... 'warum kann Schwarz diesen Zug jetzt nicht machen ... oder doch?') nicht eingegangen ist.
Nun ja, die Pflegersche Fernseh-Schach-Zielgruppe war natürlich noch um einiges spielschwächer als meine hier. Und in dem Bestreben, WM-Partien Anfängern verständlich zu machen, hat er ziemlich Großartiges geleistet, das muss man schon anerkennen.
Ich versuche die Kommentierung so zu halten, dass die Kommentare lesbar sind und Spaß machen ... und wenn mir dies gelungen ist, dann bin ich zufrieden.
Das erinnert mich an die Fernseh-Schachsendungen mit Helmut Pfleger, die ich in meiner Jugendzeit auch gerne angeschaut habe. Allerdings hatte es mich oft geärgert, dass Pfleger meist genau das erklärte, was ich sowieso sah bzw. mir gut selbst hätte erklären können, während er auf meine tatsächlichen Fragen zur Stellung und zu einzelnen Zügen ('was wäre denn passiert, wenn Weiß ... gespielt hätte' ... 'warum kann Schwarz diesen Zug jetzt nicht machen ... oder doch?') nicht eingegangen ist.
Nun ja, die Pflegersche Fernseh-Schach-Zielgruppe war natürlich noch um einiges spielschwächer als meine hier. Und in dem Bestreben, WM-Partien Anfängern verständlich zu machen, hat er ziemlich Großartiges geleistet, das muss man schon anerkennen.
Ich versuche die Kommentierung so zu halten, dass die Kommentare lesbar sind und Spaß machen ... und wenn mir dies gelungen ist, dann bin ich zufrieden.
Kellerdrache - 23. Jun '14
Ein Kommentar ist im Gegensatz zu einer Analyse, die möglichst komplett sein sollte, immer selektiv. Bei vielen vom Titelträgern kommentierten Partien habe ich oft das Problem das meine Hauptfragen (warum konnte der jetzt nicht einfach auf e5 nehmen usw.) meist gar nicht angesprochen werden und ich wieder selber denken muß.
Deshalb gefallen mir deine Kommentare besonders gut weil sie eben auch die Fragen ansprechen die so einem Schachdeppen wie mir bei Partien kommen. Bitte so fortsetzen !!
Deshalb gefallen mir deine Kommentare besonders gut weil sie eben auch die Fragen ansprechen die so einem Schachdeppen wie mir bei Partien kommen. Bitte so fortsetzen !!
Vabanque - 23. Jun '14
Also erst einmal: Ein 'Schachdepp' bist du sicher nicht ... oder ich bin auch einer (im Nahschach hatte ich nämlich auch bloß knapp 2000 ELO).
Aber in dem einen Punkt geb ich dir Recht: Meine Kommentare sind keine Analysen und sollen auch keine sein. Ich möchte vielmehr ein einigermaßen abgerundetes Bild davon vermitteln, was in der betreffenden Partie vor sich ging, und auch wenn möglich den Gedanken nachspüren, die den Spielern während der Partie vielleicht so durch den Kopf gingen. Man soll die Partie hinterher nachvollziehen und besser würdigen können (wenn man z.B. weiß, wo Probleme und Fallstricke lauerten, die man ohne Kommentar nicht sofort erkannt hätte).
Aber in dem einen Punkt geb ich dir Recht: Meine Kommentare sind keine Analysen und sollen auch keine sein. Ich möchte vielmehr ein einigermaßen abgerundetes Bild davon vermitteln, was in der betreffenden Partie vor sich ging, und auch wenn möglich den Gedanken nachspüren, die den Spielern während der Partie vielleicht so durch den Kopf gingen. Man soll die Partie hinterher nachvollziehen und besser würdigen können (wenn man z.B. weiß, wo Probleme und Fallstricke lauerten, die man ohne Kommentar nicht sofort erkannt hätte).
pirc_ - 23. Jun '14
aber gerade hier im Forum hat man ja im Gegensatz zu büchern oder dem legendären pfelger-hort-tv-Kommentaren die Gelegenheit fragen wie "warum hat er nicht auf e5 genommen?" zu stellen...ich hab es an einer stelle hier mal gemacht und bekam sehr gute antworten...
Vabanque - 23. Jun '14
Dann ermutige doch mal die anderen, es auch zu machen ... ist höchst selten, dass hier mal eine Frage kommt, oder? Aber vielleicht ist das ja ein gutes Zeichen, nämlich dass alles klar ist ... das denke ich auch immer im Unterricht, wenn niemand eine Frage stellt, dann haben wohl alle alles verstanden ... nur bei der nächsten Schulaufgabe stellt es sich dann anders heraus ;)